Umstellung auf Barhuf

Barhuf, rund um beschlagen oder Hufschuh? Das ist hier die Frage
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TinkerBell
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#51 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von TinkerBell » Sa 18. Feb 2012, 13:26

Ja, definitiv. 15 ist schon absoluter Megasupersonderfreundschaftspreis.

Also das ist auch hier bei uns NICHT die Norm!

20 sind da Minimum, wenn ich mich so umhör. Und selbst das ist noch als eher preiswert einzustufen.

Die Heupreise - ja, haben ganz schön angezogen! Glück, wer da bißchen langjährige Beziehungen aufgebaut hat und zu halbwegs günstigen Preisen einkaufen kann.

Ich steh grad selbst vor der Frage, soll ich noch jemanden mit in den Offenstall nehmen. Oder rechnet sich das hinten und vorne längst nicht mehr. Denn utopische Preise kannst ja für die Miete auch nicht verlangen. Andererseits, du hast mehr Kosten, brauchst mehr Lagerfläche, Mist wird auch mehr. Arbeit sowieso. Wo ist da die Schmerzgrenze erreicht?!?
Zumal ich in vergangen Jahren zwar viele gute, aber doch auch manche ernüchternde Erfahrung mit Einstellern machen durfte... :zensur:
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Shadowman

#52 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Shadowman » Sa 18. Feb 2012, 16:10

also einen einsteller würde ich mir persönlich nicht ans bein binden. du bekommst zwar geld dafür, aber buckelst dich umso mehr ab. hast mehr arbeit mit einem weiteren pferd und evt. auch stress mit dem besitzer. und wenn das heu gerade für deine pferde reicht, wo soll das andere zusätzliche heu herkommen. das rechnet sich für mich jedenfalls nicht. habe genug mit meinen pferden allein zu tun. aber das ist jedem seine eigene sache, ob er es macht.
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TinkerBell
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#53 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von TinkerBell » Sa 18. Feb 2012, 16:56

Naja, es ist so, dass ich bisher immer Einstellerpferde hatte. Seit inzwischen über 20 Jahren. Nicht viele, aber durchgängig.

In den letzten Jahren hab ich das alles bißchen reduziert, weil Beruf, dann Familie, ... Weniger Zeit. Wie das halt so ist.

Nun ist die Herde aber auf 3 Pferde geschrumpft. 2 davon jenseits der 20. Eines erst 5.
Joah, eine etwas ungünstige Mischung, die objektiv betrachtet auch mal ein schnelles Ende nehmen kann.
2 davon eigene, eines Einsteller. Aber eben auch schon seit vielen Jahren.

Mein Gedanke ist halt, dass ich irgendwann mit meinem jungen allein da steh. Das gefällt mir auch nicht wirklich.
Ist halt immer viel Für und Wider.
Ist ja auch nicht zu verachten, wenn die Unterhaltungskosten der eigenen Pferde zumindest halbwegs gedeckt sind...

Andererseits muss das passen. Ich hab keinen Bock, mir irgendjemanden da mit rein zu hocken. Und mehr Ärger als sonstwas zu kassieren.
Und ich mag die Plätze auch zu einem reellen Preis vermieten. Da such ich grad so nach meiner persönlichen Schmerzgrenze. Denn ein paar Abstriche muss ich machen, da kein eigener Reitplatz mehr...
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Shadowman

#54 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Shadowman » So 19. Feb 2012, 07:56

ich wäre ja schon froh über eine reitbeteiligung. aber es kommt keiner trotz werbung an der koppel und im internet. ich wohne einfach zu weit vom schuss. der bus kommt nur alle stunde und wer kein auto hat ist amgemeiert.
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TinkerBell
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#55 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von TinkerBell » So 19. Feb 2012, 08:59

Wobei RB bei uns auch nicht einfacher ist. Zumindest, wenn man eine vernünftige und zuverlässige will. Obwohl wir trotz ländlicher Lage gute Verkehrsanbindung haben.
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kaltesBlut
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#56 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » So 19. Feb 2012, 09:22

Also bei mir macht die Hufbearbeitung meine Freundin. Lasse ich den Schmied kommen, kostet es - ja nachdem, welcher es macht - zwischen 20 und 30 €. Kenne aber auch teurere. Mein bisheriger Schmied verlangt 30 €.

Zwischenbericht nach 5 Wochen komplett ohne Eisen

Wie die meisten von euch ja wissen, war ich mit meiner Süßen die letzten Tage ein paar Tage lang im Gelände unterwegs.
Wobei Mittwoch nicht zählt, denn da lag überall Schnee. Bis auf ein kleines Stückchen, auf dem reiner Straßenbelag da war. Darauf ging sie die ersten Meter etwas komisch, was aber auch daran liegen könnte, weil wir aus tiefem Schnee kamen. Dann ging sie darauf einwandfrei.

Donnerstag war ich nochmal mit ihr ausreiten. Diesmal war es schon schwieriger, weil große Teile des Schnees schon weg waren. Deshalb mussten wir auch oft über Schotterwege oder auch Feldwege, an denen spitze Steinchen verteilt lagen. Sie ging ohne Probleme oder zu zögern darüber. Sie wählte auch oft selbst die Schotterwege. Ich war schon mal sehr zufrieden!

Freitag bin ich mit ihr Spazierengegangen. Diesmal war fast überall der Schnee weg. Auch da ging sie in ihrem früheren Tempo über die Steine. Teer ebenso kein Problem. Nur mit einem einzigen Unterschied zu der Zeit, als sie rundum beschlagen war: Sie rutschte nicht mehr. Früher waren abschüssige Straßen trotz Stiften im Eisen immer haarig, da sie immer ins Rutschen geriet.

Insofern steigt meine Hoffnung, dass wenn der Schnee ganz weg ist, sie vielleicht rundum ohne Eisen bleiben kann. Aber bis zum Sommer, wo die Böden dann wirklich hart werden können, ist ja auch noch ein Zeitl hin. Bis dahin hat sich die Sohle komplett erneuert und der Huf kann noch ein Stückchen nachwachsen.
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#57 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Shadowman » Mi 22. Feb 2012, 12:10

ohne eisen federt der huf auch besser und kann sich dehnen, was bei einem beschlagenen huf unmöglich ist.
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#58 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Mo 26. Mär 2012, 21:10

Zwischenbericht nach 10 1/2 Wochen komplett ohne Eisen

Wie einige ja mitbekommen haben, habe ich jetzt 4 Wochen Blut und Wasser geschwitzt, dass die Umstellung nicht klappt. Wir sind in eine neuen Stall gezogen, der ganz anderen Boden hat, als der alte hatte: Nämlich Beton, Lehmboden mit Steinchen, Gras etc. Also eine bunte Mischung.
Meine Dame lahmte schon am 2. Tag. Sie ging zwar brav, aber ganz vorsichtig. Es war auch dem TA nicht möglich festzustellen, woher nun genau die Lahmheit rührte.
Er meinte, es wäre wohl eine Mischung aus allem: Überbelastete Hufe, durch die ungewohnte viele Bewegung auf hartem Boden (Klärung Rangordnung). Dazu Keilereien, enge und dabei sehr schnelle Wendungen, Muskelkater/Zerrungen.
Es hat leicht pulsiert an den Hinterhufen, ansonsten waren die Beine klar, kühl. Nichts zu sehen, nichts zu fühlen.
Und je nachdem, auf welchem Boden wir gingen, lahmte sie mit einem anderen Hinterbein.

Vorsichtshalber hat sie jeden Tag so Hepar Sulfuris Tabletten bekommen (helfen bei Abszessen) und auch etwas Traumeel. Auf Schmerzmittel habe ich verzichtet, weil ich verhindern wollte, dass sie wegen der fehlenden Schmerzen erst recht das Toben anfängt.

Wir sind einige Male spazieren gegangen, dabei aber über möglichst weiche Böden, damit sich sich maßvoll bewegt.

Langsam wurde das Gangbild wieder besser und seit heute kann ich sagen: Sie geht wieder ganz klar.

Wir sind zwischendrin auch mal im Gelände reiten gewesen, allerdings ließ ich sie da ihre Gangart frei wählen. Ich gab nur die Richtung vor.

Mittlerweile bin ich wieder mehr als guter Hoffnung, dass die Umstellung klappt.

Aber grad zu Beginn der Lahmheit war ich sehr am zweifeln, ob das, was ich tu, richtig ist. Ob ich nicht zuviel von ihr verlange. Ob das purer Egoismus ist, weil es für mich einfacher (und zugegebener Maßen auch günstiger) ist, als mit Eisen. Aber so, wie ich sie jetzt sehe, war die Entscheidung richtig, hier erstmal abzuwarten.

Tja und nun heißt es: weiter gucken, wie sich alles entwickelt.
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#59 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Di 27. Mär 2012, 11:02

Das hört sich doch prima an. Die Zeit macht es wirklich.
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#60 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » So 15. Apr 2012, 15:03

Tja. Nur eine Woche, nachdem Leni wieder ganz klar lief, stand sie hinten links wieder nur auf der Zehenspitze. Wir machten einen Sauerkrautumschlag und am nächsten Tag holte ich den TA. Der schnitt dann an der gleichen Stelle, wo damals, als ich sie bekommen habe, schon einen Hufabszess hatte. Es kam kein Eiter, aber dafür etwas Flüssigkeit raus. TA meinte, dass das schon länger schwären würde. Vermutlich schon Monate, er also nicht wirklich ausgeheilt wäre.
Dann hieß es 3 Tage Angussverband, 1 Woche Trockenverband und dann noch mal 1 Woche. Auf dem Huf, auf dem sich kein Verband befand, sowie den beiden Vorderhufen lief sie die ganzen 2 1/2 Wochen ohne jegliche Probleme. Kein Anzeichen dafür, dass sie rechts hinten oder vorne (obwohl da die Eisen noch nicht so lange runter sind), Schmerzen hat.

Heute kam der letzte Verband ab. Und es sieht eigentlich ganz gut aus. Ich habe sie danach noch auf dem Teer spazierengeführt. Sie ging auf beiden Beinen klar. Auch beim Ausschneiden des rechten Hinterhufes heute konnte sie problemlos auf den linken stehen. Ich bin also weiter zuversichtlich, dass alles klappt!

Nochdazu wurde mir heute gesagt, dass sie bombenfeste Hufe hätte. Zum Bearbeiten absolut schwierig, aber fürs Pferd super. Auch bricht nichts aus. Insofern: :thumbs:
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