Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

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Higgins
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#11 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von Higgins » Do 23. Aug 2012, 11:46

Inzwischen hat doch fast jeder Möchtegern Profi oder Guru seine eigene Reitweise.

Dabei sind doch die Grundlagen in jeder Sparte gleich, zumindest solange ein Pferd vier Beine, vorne den Kopf und hinten den Schweif hat.

Wenn man so manche Sachen liest, könnte man meinen, die Anatomie sei komplett anders.

Ein Blick über den eigenen Tellerrand ist auf jeden Fall wünschenswert, aber manchmal denke ich, wird da auch zu viel Haarspalterei betrieben. Und schwarze Schafe gibt es in jeder Reitweise, egal wie sie sich nun schimpft.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
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Leo
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#12 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von Leo » Do 23. Aug 2012, 12:26

Branderup - das ist akademische Reitkunst - würde ich jetzt mal mit von Neindorff vergleichen, hat etwas andere Ansätze, als die Legerete, aber halt Haarspalterisch. Da kommen wir alle reiterlich nicht hin, wo sich diese Reitlehren dann unterscheiden.
Die HH absenken und mehr Last aufnehmen, sollte in allen Reitweisen bei einer korrekten Piaffe so sein oder irre ich da? Das ist doch Sinn und Zweck der Übung oder? ;)
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Snoopy
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#13 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von Snoopy » Do 23. Aug 2012, 12:30

Ja, Leo da hast du Recht.
EIGENTLICH :D
Aber irgendwie... Pferd tritt irgendwie auf der Stelle, kann die Versammlung nicht halten. Hampelt rum und wird direkt gelobt! Hat ja toll auf der Stelle getreten!

Ja, irgendwas war da mit Akademisch...
ich finde den Typen Klasse, egal wie seine Reitlehrrichtung heißt :)
In seinem Buch sind die Übungen Klasse erklärt, sodass sie auch blöde nachreiten könnten. Sehr, sehr toll!

Legerete ist auch nicht schlecht. Wenn man einen der wenigen Lizensierten Trainer hat. Der Unterricht nach der Ecole de Legerete ist nämlich Patentrechtlich geschützt.
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#14 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von Leo » Do 23. Aug 2012, 12:58

Ja, das ist bei der akademischen Reitkunst nicht anders (oder bei der FN-Reiterei). Hat man einen guten Lehrer, bekommt man auch guten Unterricht und lernt es richtig.
Ich hab mich bei uns in der Gegend umgesehen, haben da auch eine von Branderup lizensierte RL. Die Pferde liefen untertourig und nicht mit der HH. Das war extrem unschön anzusehen.
Mein bester RL hier war ein alter Springreiter. Der hat mir mit meinem Bossi damals super aus dem untertourigen Gereit herausgeholfen. Und auf einmal konnte ich auch die schnellen Gänge gut sitzen. :D Leider kommt der nur nicht bis zum neuen Stall. Von Branderup hab ich auch gute Bücher. Generell les ich viel - das hilft oft dabei, den Sinn praktischer Übungen besser zu verstehen.
Der beste RU, den ich mir je angesehen hab, war von Dr. Dörr aus FFB. Der unterrichtet auch nach Baucher.
Ich hätte ja gern auch noch Racinet in Action gesehen (auch wenn ich wohl über die Sprachbarriere gestolpert wäre), aber der hat es ja vorgezogen, vorher zu versterben. Mich hätte sehr die Flexion des Kiefergelenkes im Stand interessiert. Damit hat er ja angeblich sogar Blockaden beim Pferd lösen können.
Sehr gut gefallen hat mir Marius Schneider auf der Hund und Pferd - das wär was für Dich, der bietet auch oft Kurse mit Branderup an. http://www.gestuet-moorhof.de/
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#15 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von Snoopy » Do 23. Aug 2012, 14:16

Ooooohhh! Letzterer sitzt sogar hier um die Ecke :)

Ja, man muss einfach das richtige für sich finden.
Bisher konnte mir da keiner verständlich erklären, wie ich den Unterkiefer richtig lockere.
Die zuppeln da ein wenig am Zügel, knien sich vors Pferd und schieben nen Leckerchen rein :gruebel:
Das KANN doch nicht wirklich richtig sein...
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#16 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von TinkerBell » Do 23. Aug 2012, 20:25

Branderup find ich auch wahnsinnig interessant. So interessant, dass ich mir ja sogar diesen Online-Bodenarbeitskurs von ihm gegönnt hab. Und mit Rio auch schon viel danach gearbeitet hab.
Sowohl mir selbst als auch Rio hats sichtlich Spaß gemacht. Und es funzt irgendwie. Oft genug hab ich mir dabei gedacht - wenn ich diese Details mal schon früher gewußt hätte...

Nein, der erfindet das Rad auch nicht neu. Ganz sicher nicht. Will der auch gar nicht. Aber man kann was lernen. Find ich.
Es gibt keine Wege zum Glück. Glücklich sein ist der Weg.

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#17 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von Snoopy » So 26. Aug 2012, 15:00

So, hab mal ein Video für euch:
http://www.youtube.com/watch?v=WzGpE26y ... e=youtu.be

Edit: Angeblich sperrt das Pferd NICHT das Maul auf. Das würde daher kommen, weil es so konzentriert läuft.

Irgendwas muss ich verpasst haben :gruebel:
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#18 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von DieDevi » So 26. Aug 2012, 20:38

Das Video zeigt doch ein Pferd das glücklich mit seinem Gebiss ist und einwandfrei untertritt...
Snoopy ich weiß gar nicht was du hast?!
:roll:
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#19 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von Charda » So 26. Aug 2012, 21:20

Takt und eigentlich dann Losgelassenheit. Aber ohne Takt kann keine Losgelasseneheit kommen. Und für mich geht der Hafi absolut keinen klaren Takt. Egal was die Dame dann mit Diagonalisieren und Flexibilisieren meint, hat in meinen augen gar keinen Sinn. Außerdem fand ich den Kommentar "zügel kürzer nehmen" absolut fehl am Platz. Wie kurz denn noch bitte?
Wenn das so was wie versammlung sein hätte sollen, ist das wohl auch nach hinten los gegangen. Versammlung heißt nämlich auch, dass die Hanken sich mehr beugen sollten, das Pferd mehr lasst aufnimmt. Auch das ist für mich nicht wirklich gegeben. Die HH schlürft, kommt kaum vom Boden.

Ganz interessant find ich ja das "Traverartige" Stellen. Entweder ich hab da was falsch verstanden oder... Naja. Der Herr setzt die Reiterin nach links. Biegt sich nicht wirklich, entzieht sich den Hilfen. Für mich auch viel zu lange in der Wendung "Travers" oder was auch immer. Also entweder beherrscht er das einfach noch nicht oder ich weiß auch nicht. Sinn der Übung kann ich hier nicht 100% nachverfolgen. Für eine Art Schenkelgehorsamsübung fehlt mir hier die Umstellung auf das andere Bein. Für Travers übung ist mir das viel zu viel in der Wendung geritten. Das Geradeaus fehlt für mich hier komplett. Der Schritt ist absolut nicht im Takt. Raumgriff seh ich keinen. Die Schritte sind kurz und wirken fest.

Insgesamt wirkt es für mich wenig Harmonisch. Die Tragkraft der HH stellt eigentlich den wichtigsten Schlüssel für die gesamte Ausbildung dar. Erst wenn sie in genügendem Maße vorhanden ist, fällt dem Pferd die Bewegung unter dem Reiter leicht und die von diesem gestellten Anforderungen erhalten somit den gewünschten Ausdruch von Leichtigkeit und auch Eleganz. Hier finde ich wirkt es eher schwerfällig.
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
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#20 Re: Von hinten nach vorn arbeiten? Pah!

Beitrag von Blackbeauty » Mo 27. Aug 2012, 09:32

Der Trab ist irgendwie merkwürdig - fast wie in Zeitlupe und dann sagt die noch, sie solle aufpassen, dass der nicht wegrennt :irre:

Die Übung mit dem Traver auf einem kleinen Zirkel kenne ich nur zu gut. Das fordert mein RL von uns auch regelmäßig. Travers kann man wunderbar auf gebogener Linie reiten. Das ist nur viel schwerer als auf einer geraden Linie. Wytse fällt dsa auch noch sehr schwer, aber ganz so gruselig vom ziehen vorne, sieht es bei uns nicht aus, weil ich denke, dass dasn nicht der richtigige Weg ist. Ich vibriere dann mit dem Zügel, so dass Wytse sich zurück nimmt. Aber es ist echt schwer zu reiten.

Die Zügel könnte sie schon kürzer nehmen, mmüsste dann aber die weiter vorne und unten tragen.

Ein schönes Bild ist das nicht.
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