Selenmangel

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Grace
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#1 Selenmangel

Beitrag von Grace » Do 2. Aug 2012, 06:47

Hallo,

hat schon einmal jemand Erfahrungen mit der Zugabe von Selen gemacht?
Wir haben hier laut unserem TA ein selenarmes Gebiet, also selenarme Böden.
2 unserer Pferde auf dem Hof wo ich bin sind etwas dürre.
Sie bekommen genug zu fressen, nehmen aber nicht zu.
Wurmkuren werden regelmäßig gegeben, also Würmer können es auch nicht sein.
Die anderen Pferde sind wohlgenährt und kugelrund.
LG
Grace
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kaltesBlut
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#2 Re: Selenmangel

Beitrag von kaltesBlut » Do 2. Aug 2012, 09:20

Hi Grace, löcher dazu doch mal May. Sie hat mit ihren Jungs ja erst vor kurzem das Problem gehabt, dass sie zu wenig Selen hatten und die Folgen waren mehr als beachtlich. Theoretisch wüsste ich schon ein paar Dinge, aber May hat die praktische Erfahrung. Also schön an sie halten *zwinker zu May hin*.
:D Der (schwarze) Ferrari unter den Kaltblütern :D
Ich hoffe, du lässt es anständig krachen auf der ewigen grünen Wiese
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Higgins
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#3 Re: Selenmangel

Beitrag von Higgins » Do 2. Aug 2012, 09:35

Mein Pferd hatte auch schon Selenmangel, das kommt vorallem in den Wintermonaten gehäufter vor. Die Pferde sind dann meistens etwas schlappi drauf, und es kann auch noch weitreichendere Folgen haben. Leonie wird dazu bestimmt noch was schreiben.

Wichtig ist, ein Blutbild machen zu lassen, und nicht einfach auf Verdach Selen zu füttern. Eine Überversorgung ist genauso ungesund, wie eine Unterversorgung. Also wäre der erste Schritt eine Blutprobe. Außerdem wäre eine Bodenprobe bestimmt auch nicht verkehrt, um den genauen Wert bei euch festzustellen.

Gruß,
Higgins
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
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LeonieMay
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#4 Re: Selenmangel

Beitrag von LeonieMay » Fr 3. Aug 2012, 12:10

Bin schon da, konnte nicht eher tippen, da ich die Sehne im Arm/Hand sehr entzündet habe, daher auh die etwas kürzere Version jetzt.

Ich hatte leider schon mit beidem Bekanntschaft gemacht. Selenmangel wie Überschuß.

Fest steht, daß beides "hausgemachte Probleme" sind, entweder durch Training oder Futter. D.h. wenn von den Weiden keine Bodenproben entnommen werden um zu überprüfen, was dem Boden fehlt kommt hierdurch wie durch das Raufutter/Heu trotz Mineralfuttergabe zu Selenmangel.

Lehm- wie auch Moorböden haben fast immer viel zu wenig Selengehalt und muß von daher immer zugefüttert werden. Das ist bei den Bauern eher bekannt als bei den Pferdehaltern!

http://www.h-h-c.de/Fuetterung-Naehrsto ... selen.html
(Quelle h-h-c.)

Ich hab Dir hier mal eine Kurzform an Info´s heraus gesucht. In meinem Journal ist aber noch ein besserer Link, den ich leider so schnell nicht fand über die Suchfunktion.

Selen sollte niemals auf gut Glück gefüttert werden sondern nur nach einem Blutbild. Wem ein vollständiges Blutbild aber zu teuer ist, kann auch nur die Selenwerte und Muskelwerte bestimmen lassen. Allerdings würde ich, wenn einige PFerde Mangel im Stall haben, immer als erstes ein vollständiges Bild mahen lassen. DAnach sollte man, wenn Selen zugefüttert wird nur unter Aufsicht vom Doc, alle 6-8 Wochen ein erneutes Blutbild erstellen, denn zuviel Selen ist ebenso ungesund.

Selenmangel ist schwer erkennbar und hat sich bei meinen beiden Pferden, die es sich zuvor im Pensionsstall innerhalb eines Jahres geholt hatten sehr, sehr unterschiedlich gezeigt. Gemeinsamkeit war Abmagerung.

Der eine zeigte Kolikanzeichen und Zusammenbrüche, sprich nicht hinlegensondern hinfallen. Der andere, durch den es auffiel, fing an zu lahmen...immer unterschiedlich und nie gleichmäßig. Sprich bei dem einen Pferd ging es auf den Stoffwechsel, bei dem anderen auf die Muskulatur.

Wird es nicht behandelt, kann es bis zum Verschlag oder Herzmuskelschäden, Hufrehe etc. führen.

Würde auf jeden Fall in Deinem Stall alle Pferde überprüfen lassen. Ebenso wie für gut 30€ bei der Lufa den Bodengehalt Eurer Weiden und in Erfahrung bringen woher das Heu kommt (Anbaugebiet) und zusätlich noch ein hochwertiges Mineralfutter dazu füttern.



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#5 Re: Selenmangel

Beitrag von Grace » Fr 3. Aug 2012, 17:54

ja danke für die antwort. der TA kommt demnächst zu uns auf den hof. den bodengehalt können wir nicht überprüfen lassen, da wir keine weiden haben und das heu immer von verschiedenen bauern geliefert wird.
na mal sehen was der TA sagt.
LG
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#6 Re: Selenmangel

Beitrag von LeonieMay » So 5. Aug 2012, 09:28

@ Grace: Ich würd den SB einfach drum bitten, doch mal die Heu-Bauern zu fragen. Die meisten Heu bauern wissen um ihr Selenproblem, wenn sie Tiere zur Schlachtung verkaufen, da diese immer untersucht werden. Mein Heu Bauer hat auch Vieh und füttert zu.

Auch Eure Weiden kann man überprüfen, es kostet 33 € ohne Selen. Macht nur viel Arbeit die Proben zu ziehen, zu mixen und in Tüten die man zuvor erhalten hat, weg zu schicken. Doch nur dann weiß ich ja, was die Pferdeweiden brauhen an Dünger oder Nachsaat. Somit gehe ich ja auch reichhaltigen Weiden oder Unkraut aus dem Weg ;) , vor allen Dingen schwerwiegenden Krankheiten wie Hufrehe, Verschlag oder Selenmangel.
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#7 Re: Selenmangel

Beitrag von Charda » Mi 8. Aug 2012, 12:46

Höherer Kupferanteil im Boden (viel Landwirtschaftliche Nutzfläche in der Nähe???? ) verhindert die Aufnahme von Zink und Selen im Körper. Daher kann auch ein Selenmangel entstehen...
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
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#8 Re: Selenmangel

Beitrag von LeonieMay » Mi 8. Aug 2012, 13:32

Stimmt, wenn ihr Brunnenwasser habt, der Brunnen oder die Rohre zu den Tränken bestehen oft aus Kupfer. Wurde früher viel verbaut. Wir haben sie z. B. Alle entfernt und durch Dragerschläuche ersetzt, sowie Wasser testen lassen.
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#9 Re: Selenmangel

Beitrag von LeonieMay » Fr 10. Aug 2012, 22:50

@ Grace: Wäre schön, wenn Du noch einmal berichten könntest, was beim Tierarztbesuch heraus gekommen ist.
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#10 Re: Selenmangel

Beitrag von Grace » Sa 25. Aug 2012, 08:00

ja gestern war der tierarzt da und hat blut abgenommen. ergebnisse kommen mitte nächster woche. ich werde berichten.
lg
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