Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

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kaltesBlut
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#1 Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von kaltesBlut » Sa 17. Dez 2011, 13:01

So ihr lieben, da es bei uns am Stall mal wieder Knatsch gibt (meine Schuld!), möchte ich euch fragen, wie ihr es denn bezüglich der Menge an Heu/Futterstroh/Silage haltet.

Hier nochmal ein Auszug von Charda aus dem anderen Thread wegen dem 2. Schnitt:
Charda hat geschrieben:Der Grundbedarf liebt bei ca 1,5 kilo Trockenmasse pro 100kilo Pferdegewicht. Das wären bei ca 600 kg Pferd ungefähr neun kilo Heu oder eben 38 kilo weidegras (kürzeres Gras)....
Das habe ich so auch gelernt. Mein Hotte wiegt gute 700 kg und bekäme demnach ca. 10,5 kg Heu. So weit, so gut. Wir haben im Offenstall noch eine Friesenstute, die unbedingt zunehmen muss. Geschätztes Gewicht 500 kg. Demnach mindestens 7,5 kg Heu. Dazu eine WB-Stute von geschätzten 600 kg. Also ca. 9,00 kg Heu. Alles sind Großpferde mit um die 1,63 Stockmaß. Insgesamt hätten wir also pro Tag einen Bedarf von ca. 27 kg Heu.
Ich füttere einen Schubkarren pro Mahlzeit (also einen für die drei Pferde zusammen). Da das Heu z. T. gepresst ist, gehen in den Schubkarren gute 8 - 10 kg Heu. Damit komme ich also zwischen 24 und 30 kg Heu pro Tag. Ist es lose, nur um die 5 kg (bei recht viel mehr kippt der Berg, gehe dann halt 2 x). Wobei ich ja bei jeder Fütterung sehe, ob und wieviel noch drin ist und steuere halt dann nach. Entweder bei der nächsten Mahlzeit etwas mehr oder weniger. Abends ist die Portion dann eben größer, damit sie gut über die Nacht kommen.

Und da fängt es nun an. Bisher hatten wir eigentlich eine recht zufriedenstellende Fütterung. Die Damen bekamen wirklich genug Heu. Aber seit ein paar Tagen habe ich entdeckt, dass sie hauptsächlich Stroh bekommen und Heu. Aber: Das Heu ist so wenig, dass mittags, wenn ich eine halbe Stunde nach Fütterung komme, kein Halm Heu mehr da ist. Nur Stroh und das verweigern die Damen. Und Abends wird um 18 Uhr gefüttert. Komme ich um halb acht, ist wieder alles Heu weg und nur noch Stroh da.

Ich wollte gestern ein Gespräch führen, dass das Stroh wegbleibt und nur Heu gefüttert wird. Da lässt sich aber der Stallbesi nicht drauf ein. Damit die Pferde was zu knabbern haben, wenn das Heu alle ist Gut. Soll er es halt drin lassen, aber dann will ich mehr Heu. Nur, Heu, das grade mal zwischen einer halben und 1 1/2 h herhält, ist für mein Empfinden zu wenig. Grade jetzt, wo auch die Koppeln weiß sind und das Gras bis auf ein paar mm weggefressen. Im Moment füttert der Pfleger ca. 1/2 Schubkarre pro Mahlzeit. Das sind also ca. 4 - 5 kg. Und das soll für 3 Großpferde reichen?

Wobei man sagen muss, dass im Moment die Fütterung eh blöd ist. Auch die anderen Großpferde bekommen abends Heu, dass grade mal zwischen 1 und 1 1/2 Stunden herhält. Morgens nur eine Handvoll (also ca. 1/2 kg), als kurze Grundlage fürs Kraftfutter, dann auf die Koppeln. Mittags dann nochmal ca. 2 - 3 kg und eben abends die ca. 3 kg. Macht pro Großpferd ca. 6 - 7 kg. Und eben - nach der Abendfütterung, die gegen 18 Uhr ist, ist das Heu zwischen 19:30 und 20 Uhr weg. Danach gibt es nichts bis morgens um 7. Und da halt nur die Handvoll Heu.
Geht es auf den Paddock (manche Besis wünschen das - oder die Koppeln sind so matschig und abgesoffen, dass nichts mehr geht), dann gibt es dort bis gegen 13 Uhr weder Wasser noch Heu. Und dann mittags halt die 2 - 3 kg Heu.
Wobei es bei den Offenstallpferden halt besser ist, weil sie immer Zugang zu der beheizten Tränke und zur Futterraufe haben.

Jetzt fahre ich mittags nochmal hin, um zu sehen, ob noch Heu drin ist. Wenn nicht, gibt es halt wieder Stress.
Mir ist schon klar, dass Heu dieses Jahr teilweise Mangelware ist. Aber wer bei der Planung der Fütterung bei Großpferden von einer Ponymenge ausgeht, rechnet m. E. ein bissl verkehrt.

Meine Frage: wie viel füttert ihr wovon? Wie haltet ihr es generell mit Raufutter?
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#2 Re: Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von LeonieMay » Sa 17. Dez 2011, 14:07

Also, Fazit ist es sollen 1 bis 1,5 kg pro 100 kg sein. Würd ich aber Stiesi die geben, würd er rollen...meine ehemalige Stute ist geplatzt.

Allerdings jetzt im Sommer, wo beide Mager waren, mit 4 Stunden Weidegang im guten Gras mußte ich zum Zunehmen bei 735kg PFerd gute 14 kg füttern, bei Stiesi mit 560 gute 9-11 kg Heu.

Stroh gibt s kein Futterstroh, ich streue 2 kleine HD Ballen pro Box ein. Denke die wiegen auch so zw. 8 und 9 kg, die hab ich ehrlich gesagt noch nicht gewogen.

Jetzt mit normaler Figur, bekommt der 735 kg 9,5 kg und der 560 kg 8 kg Heu.

Nur nach Maßtabellen sollte man nicht gehen...allerdings würd ich für Zunehmkandidaten immer Obergrenze und mehr füttern, allerdings auch langsam steigern und den Kot beobachten, nicht das man Verstopfungskoliken provoziert. Der Darm muß dann ja eine Menge mehr bewältigen.
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#3 Re: Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von Dori » Sa 17. Dez 2011, 18:44

Sehe das wie May... bei Raufutter kann man die Pferde nicht über einen Kamm scheren. Leider haben wir seit dem Stallwechsel die Menge und Quali des Raufutters nicht mehr selbst in der Hand.
Fouza wiegt 410 Kilo. Demnach sollten es so 5 Kilo Heu sein. Da die Dame sich aber konsequent weigert zuzunehmen, bekam sie von mir im alten Stall 7 bis 8 Kilo. Was für Nari von Rhia super war (sah top aus und fraß alles auf) war für Fouza zuviel. Sie zertrampelte viel... Nari fraß anschließend noch die halbe Strohbox leer. Fouza rührt keinen Strohhalm an.
Dafür bekommt Fouza fast doppelt so viel Kraftfutter. Sie mag nicht so mega viel Heu. Wobei sie vermutlich mehr fressen würde, wenn sie es mehrmals am Tag bekommen würde. Bei uns wird eine Hasenportion Heu (max 2 kilo???) um 8 morgens gefüttert, halb 9 dann Krafu,die Hauptportion Heu -(4-5 Kilo) und das Abendfutter um 18 Uhr. Mir gefällt persönlich die Pause dazwischen so gar nicht. Versuche daher immer mittags zum Reiten zu kommen und Fouza mittags Obstsalat, Mash oder so zu geben... Allerdings finde ich die Abendportion ausreichend... Da die Dame derzeit auch gut aussieht, gehe ich davon aus, dass es so jetzt auch passt. Im Sommer stehen die ja eh auf den Wiesen, da mach ich mir dann gar keine Gedanken.

Wiegt ihr euer Heu ab, oder woher wisst ihr so genau, was welches Pferd bekommt? Vor allem fressen Leni und die anderen doch aus so einer großen Krippe alle zusammen oder? :gruebel: Dann weiß man doch gar nicht mehr, wer was gefressen hat?!
Wenn du eine falsche Antwort von deinem Pferd erhälst,
hast du entweder das Falsche gefragt oder die Frage falsch gestellt.
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#4 Re: Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von Charda » Sa 17. Dez 2011, 19:31

Das ist ja auch nur ein Richtwert.

Alina hat ca 400kg, futtert aber den Doppelten Berg wie Chardo mit 700kg!!! Und ihr sieht man kein Gramm zu viel an. Wenn ich Chardo´s ausgerechnete Ration füttern würde, dann würde der platzen! Oder alles vermisten in seiner Box!
Das ist glaub zum Einen Gefühlssache und zum Anderen Erfahrungswerte...
Wenn die Drei auf die Weide mit Gras drauf und nicht wie jetzt, schlamm drauf, dürfen, dann bekommen sie auch logischerweise weniger in der Box. Das gefressene auf der Koppel zählt ja schließlich auch mit ;)
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
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#5 Re: Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von Leo » Sa 17. Dez 2011, 20:19

Jetzt hab ich meinen Beitrag weg geschossen. Also noch mal kurz zusammen gefasst:
Ich hab das Problem auch gehabt, in dem Stall, wo ich Bossi in VP hatte.Nach ner Stunde war Heu auf. Auf den Paddock mußten wir selber fahren, wenn wir sicher sein wollten, dass die Pferde draussen was bekommen...
Die erste Zeit war nachlegen kein Problem.Für mich ists dann genug Heu, wenn das Pferd morgens noch Fitzel Heu drinnen hat. Nicht massen untergetrampelt, dann wars zuviel, aber keinesfalls darf das Heu nach ner Stunde alle sein und die Pferde evtl noch die Box leer fressen vor Hunger. DAS gibt dann erst recht Verstopfung und ggf Kolik.
Nur da am stall wars dann so, dass selber nachlegen verboten wurde. Mehr Heu, als vom SB gefüttert, hätte gesondert gezahlt werden müssen. Ich zahl doch nicht VP und dann Zuschlag, damit mein Pferd so viel bekommt, wie es zum Erhalt braucht!
DA bleibt dann nur zu gehen.
Mein Fazit: ich bin halt nur als SV zufrieden. In VP hat man toll viel Zeit zum reiten, grad in einem Stall mit Halle, aber für mich indiskutabel, die Entscheidung über das Wohl meines Pferdes wem anders zu überlassen. Ich bin froh, dass ich das jetzt wieder in die eigene Hand nehmen KANN.
Auch wenn wir zB völlig unlehrbuchmäßig (kann man das so sagen?) morgens erst Kraftfutter und danach erst Heu geben.
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#6 Re: Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von LeonieMay » Sa 17. Dez 2011, 20:33

@ 'Dori: Ja ich wiege ab, damit ich es genauer habe und bereit, wie hier im Testlabor schon drüber geschrieben, Kartoffelkörbe vor. Somit kann Th jederzeit füttern, wenn ich nicht da bin, Stallgasse wird nicht dreckig...da ich 4 Mal Heu fütter, müßt ich sonst auch 4 Mal fegen, wenn ich es drüber schieben würde :D ;) . Ich wollte, da meine Stute leichtfuttrig war und ich bei Nervi immer Probleme hatte, nachbitten oder draufzahlen mußte, wissen wieviel sie in 1 Stunde auch fressen.

Beide Jungs haben z.B. 2 Kg Heu in genau einer Stunde verputzt. Stiesi hat manchmal noch eine Handvoll drinnen.
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#7 Re: Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von kaltesBlut » Sa 17. Dez 2011, 20:42

So. Also bei uns gab es jetzt wieder ein bissl Stress. Allerdings konnten wir es dann ausreden.

Der Stallbesi meinte, dass ich zu dem normalen Heu nochmehr Heu für unsere Rabauken wollte. Aber als ich ihm dann sagte, dass ich bisher immer zufrieden mit der Heufütterung war, aber seit ca. 1 Woche die Ration radikal gekürzt wurde, lenkte er ein. Er meinte, dass ich ihm vorwerfen würde, dass er angeschafft hätte, dass ein Teil des Heus durch Stroh ersetzt werden müsse.

Und dass von Haus aus die Pferde draußen nur 2 x gefüttert werden würden. Er hätte pro Pferd einen Tagesbedarf von 8 kg gerechnet. Pro 100 kg Pferd 1 kg Heu. Wären als 24 kg. Davon 12 vormittags, 12 abends. Außerdem müssten Pferde Stroh fressen, weil das weniger Energie hätte (gut, darüber lässt sich streiten, meine Meinung ist es nicht).
Und daran hätte sich seiner Anweisung nach nichts geändert. Das Stroh sollte zusätzlich und nicht statt dem Heu gefüttert werden. Er könnte mit mir morgen früh gerne die Portionen abwiegen und dann würden wir sehen, wie lange sie fressen. Dass das völlig ausreichend sei.
Ich erklärte dann, dass ich früher - egal, wann ich kam - immer Heu in der Raufe fand. Selbst wenn sie mittag nicht füttern würden, wäre in der Früh soviel drin, dass es bis über Mittag reichen würde. Außerdem stünden unsere die ganze Zeit im Freien und bräuchten deshalb von Haus aus ein bissl mehr. Und wenn ich abends um acht kam, war auch genug da.
Dass ich immer mit der Fütterung zufrieden war. Bis jetzt. Dass nicht sein kann, dass morgens 1,5 h Futter und abends eine 1,5 h Futter da wären. Das wäre viel zu wenig. Dass er wieder auf die normale Menge erhöhen soll, denn der Pfleger hat anscheinend das Stroh von der Heumenge abgezogen. Dementsprechend lag massenweise Stroh in der Raufe und nur minimal Heu.
Da hat er dann endlich verstanden, was ich will: Einfach nur, dass wieder ganz normal gefüttert wird. Evtl. nur ein bissl mehr, weil nichts mehr auf den Koppeln wächst bzw. abgefressen ist.
Netterweise habe ich heute mitbekommen, dass noch zwei Miteinstaller sich direkt beim Stallbesi beschwert haben, dass auf einmal so wenig Heu gefüttert wird. Und hintenrum habe ich mitbekommen, dass da noch ein paar andere grad ordentlich sauer sind. Also ist das nicht nur mein Problem.

@May: Ich sehe das auch so wie du, dass das pferdeabhängig ist. Dennoch ist das eine gute Richtschnur. Wir haben Großpferde, die bekommen eine Heuportion von ´nem Pony, weil sie das einfach nicht auffressen können. Andere wiederum brauchen einfach eine viel größere Menge, um auch nur annähernd ihr Gewicht halten zu können. Einige nehmen schon zu, wenn sie die normale Menge fressen. Für mich ist halt wichtig, dass meine zumindest das Gewicht hält. Schließlich wird sie den Winter über auch arbeiten müssen. Jetzt, wo das endlich wieder geht.

@Dori: Wir geben die Menge nach "Gefühl" bzw. "Sicht". Mit der Zeit bekommt man einfach ein Gefühl für das Gewicht und die Menge, die man pro Pferd füttert. Ich sehe das an der Menge, die ich in die Futterraufe gebe bzw. in den Schubkarren fülle. Ganz genau kann man es nicht sagen, aber es ist gut zu schätzen. Wir haben auch eine Waage am Stall, wo man nachwiegen kann. Und einen "Mustersack" von 2 kg, den man zum Vergleich heben kann.
Ich kann natürlich nicht genau sagen, wer wieviel isst, aber die drei stehen vergleichsweise die gleiche Zeit beim Fressen bzw. draußen. Was natürlich einfacher zu schätzen ist, weil man ja sieht, dass die drei meist gemeinsam zur Futterraufe gehen. Ab und an mal ein einzelner, aber selbst das ist gut verteilt.
Ist zuwenig Heu da bzw. muss einer hungrig bleiben, giften die Zicken rum. Und das ordentlich. Außerdem nimmt unser Sorgenkind zu. Von daher ist es unwahrscheinlich, dass sie zuwenig bekommt. Leni hingegen bleibt relativ konstant bzw. hat ein bissl was am Bauch verloren (sehe ich am Sattelgurt), was aber daran liegt, dass sie mit der neuen viel spielt. Muckies hingegen hat sie ein bissl aufgebaut. Demnach würde ich eher sagen, sie hat gewichtsmäßig etwas zugelegt.

@Charda: Als Richtwert habe ich das auch gesehen. Und Koppel wird sowieso mitgezählt. Nur im Moment ist ja auf der Koppel auch fast nichts mehr drauf. Aber es ist doch praktisch, zumindest eine grobe Richtschnur zu haben. Auch wenn sie bei uns die Richtschnur am Stall bei 1 kg liegt und bei manchen Pferden zu strikt eingehalten wird. Ganz besonders bei denen, denen das überhaupt nicht ausreicht. Die sind entsprechend immer hungrig und entsprechend mies gelaunt.

Wobei es natürlich bei anderen das Problem gibt, dass sie gern mal das Heu untertrampeln. Was auch mies ist, weil es dafür viel zu teuer ist. Insofern hat der Offenstall dieses Problem nicht, da dort das Heu nicht am Boden liegt, sondern in der Raufe.

@Leo: Deinen Beitrag habe ich grade gesehen, als ich meinen "abgeschickt" habe: Bei uns darf nichts mehr in der Früh übrig sein. Dann ist es für den Stallbesi schon zu viel. Das muss noch in der Nacht weg sein. Untergetrampelt soll natürlich erst rechts nicht werden. Das finde ich aber richtig, denn dafür ist das Heu zu schad. Bei uns war es ja auch schon so, dass sie sich über die Einstreu hergemacht haben, da da Heustaub bzw. einzelne Heureste mit drin waren, weil einfach kein Heu mehr da war. Das Stroh haben sie komplett verweigert.
Und unsere Preise sind auch ordentlich hoch. Aber bisher hatte ich ja nie etwas zu beanstanden. Und ich hoffe, nach heute muss ich das auch nicht mehr. Ich mag nämlich unsere Stallbesis und fände es schade, wenn ich wegen so was den Stall verlassen müsste.
Denn ich bin absolut pflegeleicht. Mir sind nur drei Sachen wichtig: Ausreichend Koppel, genug Futter und dass halt immer gemistet wird.
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#8 Re: Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von Leo » So 18. Dez 2011, 10:20

Nein, untertrampeln sollen sie es nicht,da hast Du recht. aber nur wenn ich morgens noch solche Reste sehe, also nicht Massen sondern halt den ein oder anderen Halm, dann weiss ich sicher, dass es sehr gut genug war.
Wenn gar nix übrig bliebt, dann weiss ich nicht, haben die schon alles in der ersten Stunde weg gehauen oder haben sie die halbe NAcht dran gefuttert. Weisste wie ich meine? Wenn ich nur die eigenen füttere, dann weiss ich irgendwann, wie viel die so futtern, wobei die manchmal auch nach Tagesform essen. Da bleibt an einem Tag mal was übrig, am anderen wirds ganz verdrückt. manche futtern auch gerne Stroh, auch schon, wenn noch Heu da ist, die anderen rühren es kaum an.
Wär doch toll, wenn sich das Problem so einfach klärt und es nur ein Mißverständnis war.
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#9 Re: Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von TinkerBell » So 18. Dez 2011, 14:37

Also bei uns füttere ja immer nur ich. Von daher krieg ich natürlich auch ein Gefühl dafür, welches Volumen ich füttern muss, damit das passt.
Da wird nichts abgewogen. Ich könnte also nicht einmal ungefähr sagen, wie viele kg ich so füttere am Tag :ups:

Aber ich füttere 2x am Tag Heu + etwas Stroh. Und zwar in der Menge so, dass das Heu bei der nächsten Fütterung schön gefressen ist. Aber ich durchaus sehe, dass noch einige Hälmchen wären. Die sie noch hätten mümpfeln können, wenn sie gewollt hätten.

Abwiegen käme für mich überhaupt nicht in Frage. Weil ich gemerkt hab, wie unterschiedlich der Bedarf je nach Phase ist. Sehr stark auch wetterabhängig.
Phasenweise fressen die mir förmlich die Haare vom Kopf. Dann lassen sie paar Tage die Hälte liegen...
Da bevorzuge ich eindeutig, mich auf das gesunde Hungergefühl der Pferde zu verlassen. Und meine Fütterung dem anzupassen.
Es gibt keine Wege zum Glück. Glücklich sein ist der Weg.

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#10 Re: Wieviel Heu/Futterstroh/Silage füttert ihr?

Beitrag von Charda » So 18. Dez 2011, 18:22

Jup! Danke Tinki! So seh ich das auch. Ich finde bei der Fütterung muss man einfach auch gesunden Menschenverstand mit einbringen. Es bringt kaum was, nach irgendwelchen Fütterungsempfehlungen in ner Cavallo oder sonst was zu gehen. Jeder kennt sein PFerd am Besten. Wenn ich euch Chardo´s Portion zeigen würde, würdet ihr mir vermutlich n Vogel zeigen. Aber der braucht einfach nicht so viel, wie für sein Gewicht eigentlich ausgerechnet. Da würde er es mir vorher vermisten, und dafür ist mir das Heu einfach zu teuer. Dann lieber noch etwas Stroh dazu, dass er an was mümpfeln kann, sollte er noch wollen. Aber selbst das ist eher vermistet als gefuttert... Alina hingegen verputzt das doppelte an ihrer ausgerechneten Portion ohne ein Gramm zu zu legen. Ich denke auch, dass das mitunter am Alter liegt. Sie ist jung, verbraucht wohl einfach auch noch mehr.

Ein bisschen Richtlinie und der Rest richtiges Selbsteinschätzen vom Pferd macht nach meiner Erfahrung den passenden Futterbedarf fürs Pferd.

Dabei spielt natürlich die Qualität des rauhfutters auch eine sehr große Rolle. Das ist nicht zu unterschätzen. Daher würd ich im Sommer bei Weidegang eher zu "kräfigerem" Heu, also heu vom 1. Schnitt nach der Blüte mit viel Rohfaseranteil raten. Auf der Weide ist im Normalfall genug "Futter" mit zusätzlich KraFu in der Box für den Energiebedarf. Da sollte das Heu in der Box für mich Hauptsächlich für den Kau und Verdauungsapparat bereitgestellt werden.
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