Reitplatzbau

Wie man sich bettet, so liegt man..
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CharlesP1
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#1 Reitplatzbau

Beitrag von CharlesP1 » So 30. Mär 2014, 20:33

Ich hab das Thema mal zu Haltung dazu gezählt, da erscheint es mir am passendsten..

Wir wollen uns einen Reitplatz bauen, der am besten ganzjährig nutzbar ist und trotzdem nicht viel kostet.
Planung für den Unterbau steht soweit, da wir keine Pfützen im Bereich des Reitplatzes haben und der Boden durch die Bahn die mal dort gefahren ist recht fest und tragfähig ist, können wir auf Schotter verzichten. Es wird also die Fläche geebnet und Gefälle mit Laser angelegt und dann sollen Drainagegräben gebuddelt werden. Über der Drainage eine Trennschicht aus Brechsand.

Jetzt fehlt also dir Tretschicht. Wir hatten jetzt nen Sand angeboten bekommen, recht günstig, gewaschen, Körnung 0-1 mehr weiß ich davon nicht.. wird laut dem Händler immer für Plätze genutzt.. ist wohl sowas wie Putzsand oder so, genauere Infos versuchen wir gerade herauszufinden..

So wirklich überzeugt sind wir davon aber auch nicht. Viele im Umkreis haben den Grünen Sand oder Quarzsand, beides staubt aber ohne Ende wenn es nicht gewässert wird und ehrlich gesagt ist es affig bei uns für 1-2 Pferde ewig zu wässern, das rechnet sich dann auch bald nicht mehr:( Außerdem fliegt entsprechend auch viel Sand weg, da viel zu fein und bei uns immer windig, das gibt dann Ärger mit den Nachbarn.
Wo man fragt, man hat 5 Leute und 10 Meinungen, jeder findet seinen Sand am besten und geeignetsten, ehrlich beraten fühlt man sich nirgends:( und so langsam soll es losgehen, Weide ist nicht mehr bereitbar, der alte Platz einfach zu hubbelig und ungleichmäßig.. reiten ist also nur auf dem Longierzikel drin, totaler Mist!

Also was nun machen?

LeonieMay hatte erwähnt mit Lehm mischen, hat das noch jemand?
Oder was habt ihr sonst so als Tretschicht?

Teppichschnitzel und ähnliches fallen leider raus, da der Mann der SB kein künstliches zeug da haben will, was Probleme bei der Entsorgung machen kann..
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Harmony
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#2 Re: Reitplatzbau

Beitrag von Harmony » So 30. Mär 2014, 21:00

Schade, das Textil bei euch rausfällt. Textil wäre eigentlich die perfekte Lösung, da immer bereitbar. Ich würde mir um die Entsorgung gar keine Sorgen machen. Klar ist es Sondermüll... aber der Platz ist über Jahrzehnte bereitbar... wenn sich die Frage der Entsorgung überhaupt mal stellt. Darüber hinaus spart man bei den Schnipseln eine Masse Geld.

In der Halle haben wir ja auch Sand mit Vlies-Schnipseln drin. Der Boden muss ständig gewässert werden im Sommer, da er sonst seine Qualität verliert.
Im Winter wird was druntergemischt, sodass der Boden nicht friert. Glaube aber nicht, das das umsetzbar ist wenn kein Dach über dem Platz ist.
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#3 Re: Reitplatzbau

Beitrag von CharlesP1 » So 30. Mär 2014, 21:05

Ja, fände ich auch nett diese schnipsel.. aber von den deutschen Anbietern nicht bezahlbar und aus dem Ausland will er nicht wegen evtl Geruchsbildung, staub, Dämpfe.. kann ich auch gut verstehen, wegen der Kinder und der Anwohner die wirk nur 20-30m weiter ihre Gärten haben
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#4 Re: Reitplatzbau

Beitrag von Harmony » So 30. Mär 2014, 21:08

Unser Boden ist ja aus Holland bzw. Belgien wie du ja weißt.
Geruchsbildung ist "Quatsch". Es gibt keinen Geruch, der meterweit zu riechen ist.
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#5 Re: Reitplatzbau

Beitrag von CharlesP1 » So 30. Mär 2014, 21:14

Ja, genau, hatte ich ihm schon vorgeschlagen, will er nicht, soll Sand sein..
Kann ja immer ein bisschen Fader dabei sein, die ihre Lösungsmittel durch UV Licht (scheint den ganzen Tag die Sonne drauf) oder sonstiges freisetzt was dann nicht so super ist, genau wie bei den schwarzen Maurer Bottichen, auch krebserregend, riecht man auch nicht immer
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#6 Re: Reitplatzbau

Beitrag von Harmony » So 30. Mär 2014, 21:24

Na ja... wenn er nicht will macht man nichts.
Wir sind mit dem Boden top zufrieden!

Wenn Sand, würde ich ein Gemisch mit Vlies empfehlen. Der wurde uns damals vom Hersteller empfohlen und wir haben damit in der Halle keine Probleme (unsere Halle ist ja halb offen). Bei -18 Grad ist der Boden an manchen Ecken zwar gefroren, aber dennoch gut bereitbar.
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#7 Re: Reitplatzbau

Beitrag von CharlesP1 » So 30. Mär 2014, 21:33

Vlies will er ja auch nicht, da ja quasi auch kunstfaser.. wir sind momentan froh, dass das Thema Platz erstmal angegangen wurde;-)
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#8 Re: Reitplatzbau

Beitrag von Harmony » So 30. Mär 2014, 21:39

Schwieriger SB :oO: . Krass!
Dann meine letzte Epfehlung... Grevenbrücker Sand. Haben wir im Aktivstall auf den Wegen gehabt. Machte einen guten Eindruck, ist die billige Alternative von dem den wir in der Halle haben (draußen der ist natürlich OHNE Schnipsel) ... ein anderer Stall im Dorf hat den auf dem Platz und in der Halle. Scheint gut zu gehen...
Ist allerdings meines Wissens kein expliziter Sand für den Reitplatzbau.
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#9 Re: Reitplatzbau

Beitrag von CharlesP1 » So 30. Mär 2014, 21:47

Ist der Mann der Stallbesi, dem aber das Grundstück gehört;)
Das müsste kalkhaltiger Sand sein, wenn ich jetzt richtig gegoogelt hab, ist dann ähnlich wie unsere Trennschicht und bindet mit der Zeit ab.. der grevenbrücker Sand direkt kommt aufgrund der weiten Anfahrt wohl eh nicht in Frage für uns;)
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#10 Re: Reitplatzbau

Beitrag von LeonieMay » Mo 31. Mär 2014, 00:01

Den Sand den Ihr angeboten bekommen habt, kenne ich als Restsand vom Waschen von Kies der übrieg bleibt. Sehr staubig. Ist das Sieb Grob, ist halt noch Kies dabei.

Der kostet 5 € pro Tonne, ist einer der günstigsten Sande die es gibt, da es Abfallsand im Grunde ist. Den kann man meist für nichts anderes benutzen, weil man ihn nicht verdichten kann. Er staubt wie hulle. Oftmals wird er noch für Fugenmörtel benutzt.

Wichtig, bevor man einen Platz baut, ist einfach zu wissen, wieviel Arbeitsaufwand möchte man betreiben, wieviel Kosten na Strom oder Wasser ist man bereit zu investieren.

Vielleicht erinnerst Du Dich noch an mein Gefluche bis mein Boden sich setzte. Ich war täglich am Wässern und mehrmal sam Schleppen und am Wochenende noch am Walzen.

Sprich, Wasser, woher. Es werden schnell einige tausende Lieter versprengt. Sprengt man mit Brunnenwasser, muß die Zisterne groß genug sein, sonst ist nachher nichts mehr für die Selbsttränken da. Brunnenwasser, wenn die Pumpe immer Läuft, denn man sprengt auch bei 20 x 40 zu Anfang gut eine Stunde oder mehr um ihn "nett" zu bekommen. Stromverbrauch.

Mit normalen Wasseranschlüssen und anderem Tarif kann das sehr teuer werden. Hoher Wasserverbrauch.

Über die Drainage würde ich noch nicht mal nachdenken sondern abwarten wie er sich bei Gefälle entwickelt. Manchmal ist es überflüssig.

Eine Bodenprobe würde ich allerdings nehmen lassen, um genau zu wissen mit was für einem Unterbau ich es zu tun habe, um das passende oben drauf zu tun, wenn keine Tretschicht. Bodenproben sind nicht sehr teuer.

Gefälle sollte man 1 % berechnen.

Dann würde ich mir überlegen, was wünscht Ihr Euch vom Boden. Springplatzböden müssen tiefer sein, Dressurböden, dürfen nicht so schwer sein, nicht so tief eindringen und er muß federn.

Federn tun Sandböden so gut wie nicht. Trittfläche ist eher Stumpf, daher wird Späne eingearbeitet. Einmal für die Speicherung von Feuchtigkeit, zum anderen für die Elastizität.

Späne wiederum kann im Laufe der Jahre zerfallen und stauben.

Lehmanteilig im Boden ist ein Ersatz für Federung und Feuchtigkeitsspeicherung.

Im Netz findest Du etwas über die Eintrittstiefe der Hufe. Man erschreckt sich oft, da in den meisten Ställen überhaupt nicht darauf geachtet wird.

Reitplatzböden wie auch Sand sind teuer geworden, darum müssen oft günstige und schnelle Alternativen her.

Die Frage ist halt auch, wie hoch ist das Buget, was Euch zur Verfügung steht.

Körnung ist halt auch noch zu überlegen. Somit sollte zu guter letzt, die Siebkurve beachtet werden, die jeder Sand hat. Umso mehr runder Sand, umso mehr Rollgefahr, umso eckiger, umso mehr Abriebsgefahr. Die gute Mischung macht es halt.

Also mal schauen, ob Du Siebkurven im Netz finden kannst.

Den Selbsttest kannst Du im Kieswerk mal machen, dort sind Haufenweise verschiedene Sande. Nimmst Du eine Handvoll und reibst die Hande aneinander. Der eine fühlt sich an wie Samt, der nächste wie Schmirgelpapier. Macht man eine Faust, bleibt der eine wie ein Klumpen, zu viel Lehmanteil, der nächste zerfällt. Pustet man einmal dagegen...und und und...

Dann würde ich mir noch die Umrandung überlegen. Sonst verflüchtigt sich der Boden schnell oder wird unterschiedlich in den Ecken oder am Rand.

Ich habe mir gut ein Jahr lang überlegt, was möchte ich, geschaut, überlegt, Kataloge bestellt, mit Bödenherstellern telefoniert und hatte 3 Stück hier.

Lieber einmal mehr schauen fahren und probieren, als einmal zu wenig. Die Spätschäden kommen ansonsten in Form von Sehnenproblemen über Hufschmiedprobleme etc.
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