Alternative Einstreu - Kosten

Wie man sich bettet, so liegt man..
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LeonieMay
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#1 Alternative Einstreu - Kosten

Beitrag von LeonieMay » Fr 14. Okt 2011, 00:10

Da ich seit Mai ja die Jungs zu Hause halte und uns unser Strohlieferant versetzt hat, stehe ich vor dem Problem eine andere Einstreu-Alternative zu finden. Aus den ganzen Vorschlägen die kamen blieb letztendlich Holzpellets und Leinenstroh übrieg. Späne scheidet leider aus, da der Jüngere der beiden sie mit Wonne frißt. :ops:

Das nächste Problem war, da ich täglich miste, kann ich es nicht mehr zur Biogasanlage fahren und muß eine andere Alternative finden, da unsere Baugenehmigung für die Mistmiete noch nicht durch ist. :nosmile: Noch habe ich keinen Abnehmer gefunden.

Wie macht ihr das? Wie habt ihr Euren Mistabnehmer gefunden? Wieviel Mist fällt bei diesen Einstreuarten überhaupt ungefähr an bei 2 Pferden?

Wir sind neu zugezogen...von daher kenne ich hier noch nicht wirklich viele Bauern.

Was mir bei meiner Suche noch über den Weg gehüpft ist, war in der neuen ReiterRevue 10/2011 ein Bericht über die Strohprobleme.

Sie haben unter anderem mal eine Kostentabelle im Gegensatz zum Stroh aufgestellt. Falls es jemanden interessiert, habe ich sie mal hier eingestellt.

Preise von alternativen Einstreuarten laut RR 10/2011:

Preis je Einheit Preis je Kilo
Späne 25 Kilo = 12 Euro 0,48 Euro

Strohtaler 15 Kilo = 12 Euro 0,80 Euro

Pellets 14 Kilo = 9 Euro 0,64 Euro

Leinenstroh 20 Kilo = 12 Euro 0,60 Euro

Zum VERGLEICH:
Stroh 100 Kilo = 12 Euro 0,15 Euro


Mußten von Euch auch schon welche umstellen von Stroh auf eine andere Einstreuart?
Gab es da Probleme? Worauf sollte ich noch achten? Habt ihr mehr Mahlzeiten gereicht? Ich füttere zur Zeit 4 Mahlzeiten und 4 Stunden stehen sie auf der Weide.
Hat sich das Verhalten Eurer Pferde geändert? Umpf, ich hab sooo ein schlechtes Gewissen, :/ sie umzustellen, aber meine letzten 30 HD Ballen gehen zur Neige und ich würde eben gerne abends noch eine Rippe Stroh zum Heu reichen, damit sie zur Not über Nacht noch etwas zu knabbern haben oder ist das überflüssig und beruhigt nur mein Gewissen? :???:
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Snoopy
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#2 Re: Alternative Einstreu - Kosten

Beitrag von Snoopy » Do 3. Mai 2012, 22:08

Unser Bauer hat wieder das Stroh arg rationiert (0,5 kleine Ballen pro Box pro Tag :shock: )
Nun bin ich am überlegen, mir selber etwas zu besorgen. Nen halben Ballen frisst mein Stinker so weg und steht dann im Mist. Muss nicht sein.

Sägespäne will unser SB nicht, da sie nicht gut verrotten.
Dachte nun an Strohmehl (mal wieder ;)). Weiß jemand von euch, wo man das günstig her bekommt?
Oder alternativen, die gut verotten? Ansonsten muss ich mir iwo nen Anhänger hinstellen und das ganze zur Biogasanlage am anderen Ende der Straße bringen...
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LeonieMay
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#3 Re: Alternative Einstreu - Kosten

Beitrag von LeonieMay » Do 3. Mai 2012, 22:34

Die Holzpellets über die ich geschrieben habe, zerfallen zu Mehl und die Biogasanlage, weil die auch ohne Zusatzstoffe für Kamine sind, müßten von der Biogasanlage abgenommen werden. Würde ich mich aber vorher erkundigen, wie die eingestellt ist. Da hast Du mit einem Mini-Anhänger gut zw.2-4 Wochen pro Box, bis der voll ist. Also ich meine einen Auto Mini Anhänger. Sollte es die nicht in der guten Qualität im Baumarkt geben oder sind Dir dort zu teuer, gibt es die auch von Pferdeherstellern. Einfach hier mal reinschauen in den Thread.

viewtopic.php?f=6&t=93

Seh grad, da hattest Du ja auch mitgeschrieben. Wie gesagt, als es hier einfach kein Stroh mehr gab, war es eine günstige und sehr gute Alternative. Allerdings muß man immer bedenken, nicht alle Pferde lassen sich umstellen. Ebenso wie die Gefahr, welche Einstreuart kann mehr oder weniger zu Kolken führen, wieviel dürfen sie davon probieren.

Ist eigentlich auch die günstigste Alternative zur Späne. Wenn er sehr gerne Stroh frißt, läufst Du denk ich mit Stroh-Häkseln einer Kolik entgegen Da es so kurz gehäkselt ist, fangen sie eher an es zu fressen als Späne oder Holz.
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#4 Re: Alternative Einstreu - Kosten

Beitrag von Snoopy » Do 3. Mai 2012, 23:02

Nun ja, Späne frisst er nicht. Da stand er früher ja auch drauf.

Nur da ist der SB komplett gegen... wie verrotten die Holzpellets denn?
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#5 Re: Alternative Einstreu - Kosten

Beitrag von Harmony » Fr 4. Mai 2012, 07:42

Wir bekommen jetzt zum Test Strohspäne. Diese sollen wohl sehr gut saugen, sodass man die Boxen nicht mehr so arg dreckig hat. Daraus resultiert natürlich, dass man "weniger" misten muss. Ich bin gespannt. Es wird erstmal eine Ration geliefert und es wird an Wendy's Box getestet. Wendy ist nämlich ziemlich sauig...
Ich werde weiter berichten.
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#6 Re: Alternative Einstreu - Kosten

Beitrag von Charda » Fr 4. Mai 2012, 08:27

Trotz vielerlei Diskussionen über die Strohpreise ist aber doch deutlich aufgefallen, dass das Stroh am Günstigsten ist.

Warum also Alternative Einstreu?! Für mich nur, wenn entweder keine Stroh verfügbar ist, aus Gesundheitlichen Gründen Stroh nicht gefüttert werden darf oder ALlergien oder weiß nicht was noch alles.

Späne sind dabei recht unabhängig von der Ernte, aber dafür oft Problematisch zu entsorgen. Aufbereitete Späne aus unbehandeltem, naturbelassenem Weichholz,sind sehr gut als Boxen-Einstreu geeignet. Qualitativ hochwertige Ware, die doppelt entstaubt Sind , haben sogar den Vorteil, dass Pferde mit Atemwegsproblemen deutlich weniger husten. Die Saugkraft von etwa 300 bis 400 % macht Späne fast doppelt so saugfähig wie Stroh, binden also den Urin besser, und sorgen so für trockene Bedingungen in der Box. Da in der Regel jede Woche ein Ballen Späne eingestreut wird, ist der zeitliche Aufwand geringer als bei Stroh-Einstreu. Dazu kommt: Das Misten ist einfach. Pferdeäppel und nasse Stellen werden entfernt, die restliche Einstreu gerade gezogen. Es gilt aber weit verbreitet, dass Späne Mist nicht wie Stroh auf die Felder gebracht werden kann. Ist richtig im Ackerbau im Obstbau hingegen ist Späne Mist sehr gern gesehen. In Biogasanlagen dafür so weit ich weiß weniger....


Leinstroh ist leider im Moment noch weniger verbreitet. Leinstroh wird bei der Verarbeitung von Flachs gewonnen. Der Stengel des Flachs ist wie ein Schwamm aufgebaut, was die enorme Saugkraft des Leinstrohs von 450 bis 500 % erklärt. Weitere Vorteile, wie die besonders schnelle Verrottung (etwa 3 Monate), die Verringerung des Mistvolumens um etwa 75% oder auch die Tatsache, dass es durch die enthaltenen Bitterstoffe nicht gefressen wird, sprechen für das Leinstroh. Allerdings ist der Preis recht hoch, da Flachs nicht überall verbreitet ist.

Strohhäcksel ist als nächster Verwandter zum Langstroh eine oft gewählte Alternative. Zu einem Engpass kann es wegen schlechter Ernte nicht kommen, da für Strohhäcksel auch qualitativ schlechtes Stroh aufbereitet werden kann. Für Strohhäcksel spricht zum einen die Saugfähigkeit, die bei etwa 300 % liegt. Da die Strohhäcksel ein reines Strohprodukt sind, gibt es zudem keine Probleme im Hinblick auf die Mistentsorgung. Was mich eher daran stört ist, dass die Meisten Strohhäcksel aus Ungarn kommen. Dort sind die Wetterbedingungen stabiler. Allerdings frage ich mich, wenn es sich rentiert, gutes Stroh aus Ungarn zu Häcksel zu verarbeiten und dann "günstig" wieder nach DE zu holen, warum holt man dann nicht einfach das Stroh zu Ballen gepresst nach DE? Steckt da etwa eine Abzocke hinter????

Der Nächste Einstreualternativpunkt wären noch Strohpellets. Günstig, sehr saugfähig (400-500%) schnelle Verrotung, und als Grundkomponente Stroh. Also auch einfach zu entsorgen.

Holzpellets kann euch May am Meisten erzählen. Damit habe ich keine erfahrung.

Was ich euch aber noch anbieten kann, währe Elefantengras. Oder auch Miscanthus oder Chinaschilf genannt. Es vermehrt sich selbst. Ist einfach zu ernten. Wird entstaubt und ggf. Pelletiert. Ich habe das bereits selbst als Einstreu genutzt. Wer selbst Fläche zuahuse hat, sollte sich in der Tat überlegen Elefantengras zu sähen. Die Ernte ist denkbar einfach. Alles weg und durch den Hacker. Die Festeren Holzigeren teile können in eine Verbrennungsanlage gegeben werden (ALso Heizung) die kleineren teile als Einstreu. Nur sollte man sehr aufpassen mit Staub. Selbst gezogenes/geerntetes Elefantengras staubt gerne. Eine Entsaubung selbst in Auftrag zu geben wird sich kostentechnisch nicht rentieren. Die Saugfähigkeit ist gigantisch. Sowohl Mist und Feuchtigkeit wie auch Geruchsbildung sind nahezu weg. Leider ist es noch recht kostspielig in DE, da es recht "neu" auf dem Markt ist. Die Entsorgung ist ebenso noch fraglich. Wir bringen den Mist in die ANlage, Biogas nimmt ihn soweit ich informiert bin auch. Für Ackerbau ungeeignet.
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
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#7 Re: Alternative Einstreu - Kosten

Beitrag von Snoopy » Fr 15. Jun 2012, 00:13

Ich habe Snoopy seit einiger Zeit auf Leinstroh stehen.

Ich bin damit sehr zufrieden.
Zu Strohzeiten habe ich 2 Karren Mist am Tag rausgeholt (wobei ich die Karren nie bis Ultimo vollgepackt habe, da ich immer ne Kante runter musste).
Jetzt hole ich maximal 1 volle Karre raus (wenn ich wirklich richtig, richtig, richtig gründlich miste, also die gesamte Äppelseite raushole plus Nasses).

Ich benötige pro Woche 1,5 Ballen ca. wobei ich auch jeden Tag Nasses raushole.
Kompletteinstreu der Box: 3,5 - 4 Ballen (dann ist da aber ordentlich was drin).

Einzelhandelspreis beim Raiffeisen meines Vertrauens: 8,50€ pro Ballen.
Palettenpreis: 8€
Preis für Strohmehl: 8,50€ bzw. 8€.

Meine RB hat auch mal Ballen mitgebracht, die waren aber wesentlich kleiner und schon geflickt:
Einzelhandelspreis: 9,50€.

Das einzige, was mir missfällt ist, dass sie schnell von ihrer schönen, hellen Farbe ins Bräunliche wechseln. Aber sie sind dennoch trocken.
Stroh ist halt schöner vom aussehen her ;)
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