Vorstellung - Warum...

Hier geht es um das Krankheitsbild eines hyperaktiven Pferdes. Das Thema steckt noch in den Kinderschuhen, hier soll eine breite Informationsplattform entstehen.
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LeonieMay
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#1 Vorstellung - Warum...

Beitrag von LeonieMay » Fr 6. Jan 2012, 00:28

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"Warum schreibt sie über ihr hyperaktives Pferd, wenn sie erst eins je besessen hat" und/oder "Warum sagt sie jetzt erst, daß der Hyperaktiv ist"....

....weil ich seit 3 Jahren den ersten schweren Rückfall mit ihm erlebe zur Zeit und feststellen mußte, daß in den vergangenen Jahren weder im Internet noch in dem Verständnis mancher Tierärzte sich etwas geändert hat.

Doch zurück zum Anfang, ich verspreche auch, es wird nicht allzu lang :D

Vor gut 3 1/2 Jahren ergab es sich durch einen Zufal,l daß ich über eine Verkaufsanzeige mit einem verschwommenen Bild stolperte. Nach gut 3 Monaten fuhren wir 400 km um uns dieses Pferd anzuschauen. In der Box war noch alles ganz nett. Doch als er auf der Stallgasse stand entfuhr mir nur "Oh Gott, eine Großbaustelle". Ich vergesse es nicht, weil es mein erster Eindruck war.

Nach dem Eintüdeln und Satteln, wo ich noch helfen mußte, weil er so zappelte, setzte sich das fürchterliche Verhalten in der Halle beim Ablongieren fort. Unter dem Sattel drehte er mit der Besitzerin um, wechselte den Zirkel etc.

Kurzum, meine Antwort zum Mann war, es ist ein Traumpferd für mich, aber kaufen tut man so eine Großbaustelle einfach nicht. Finger weg! Da ich über ihn schreibe...ist er natürlich bei uns gelandet. Die ersten 3 1/2 Monate bei meiner Trainerin ging es einigermaßen. Da die Vorbesitzerin erst 4 Mal auf ihm gesessen hatte, brauchte ich jemanden der mich an die Longe zum Einreiten nahm.

Einige Verhaltensauffälligkeiten konnte man unter Jungpferde-Allüren einordnen. Doch als wir ihn zu meiner Stute in den Dressurstall stellten, wurde das Verhalten immer schlimmer. Er war zum Schluß weder Händel- noch Reitbar. Der Klinikdoc, den ich seit 20 Jahren kannte, kam und klärte die gesundheitliche Seite ab, die ich Euch hier auch aufgeschrieben habe.

Diagnose: Hyperaktivität, vererbt

Damals hörten wir auf den Rat des Klinikdoc´s und stellten ihn in einen Stall. Von da an ging es langsam wieder bergauf.

Ich habe damals wie heute oft gegoogelt und in Foren gesucht um mehr heraus zu finden, vielleicht auch mal die Meinung anderer Betroffener zu hören.

Bei 100 Einstellern durfte ich mir, wie ihr es sicherlich auch aus Euren Ställen kennt, viele gute oder weniger gute Kommentare anhören von Erziehung, Umgang oder das solche Verbrecher über den Jordan gehören.

Doch leider hatte wohl mein neuer Tierarzt in einem Telefonat Recht: Diese Pferde gehen entweder zum Händler und werden Wanderpokal oder direkt in den Himmel, da sie zumal als "nicht händel- und reitbar" abgestempelt werden.

Mit hyperaktiven Hunden setzt man sich mitlerweile auseinander, da es Hundetrainer wie "Sand am Meer" gibt und Aufklärungsarbeit bei Tierärzten und Haltern geleistet wurde. Das konnte aber auch nur stattfinden, da diese Tiere im Haushalt leben und durch ihr Verhalten "nerven".

Genau das war der Auslöser mit Satz des Tierarztes: "Ich bewundere Sie für ihr Durchhaltevermögen". Wiiiiieee? Da gibt es nichts zu bewundern!

Er, wie auch meine beiden hyperaktiven Hunde haben auf ihre Art etwas besonderes für sich.

Aufgrund des Telefonates möchte ich eine Lanze für diese Pferde brechen. Hoffe auf Gleichgesinnte, Erfahrungs- und Informationsaustausch in der Hoffnung, daß sich dann vielleicht auch etwas für sie ändern wird in Zukunft.

Denn vor 25 Jahren kannte sich bei Hunden auch kaum ein Tierarzt oder Hundepaltz mit Hyperaktivität aus. Ich suchte mir die Erkenntnisse mühsam über Hyperaktivität / ADHS beim Menschen zusammen, bis ich in der richtigen Klinik landete.

Jetzt stehe ich seit 3 Jahren genauso beim Pferd da. Sicherlich gibt es, wenn man googelt englische Informationen. Doch jeder kennt es, daß das Schulenglisch für spezifische Schriftsätze, grad im medizinischen Bereich, oftmals nicht ausreichend ist.

Aufgrund dessen möchte ich hier gerne Wissen, Tips, Ideen, Informationen und Anregungen sammeln und zusammenfassen.

Vielleicht ist auch jemand nicht unmittelbar betroffen, kennt aber jemanden im Stall, der ein auffälliges Pferd hat. Würde mich von daher auch freuen, wenn ihr es weiter geben könntet im Interesse der Pferde.

Angefügt habe ich hier noch die Themenübersicht über die einzelnen Threads.

Themenübersicht:


Erkennungsmerkmale

Was sollte der Tierarzt überprüfen

Haltungsform - Was ist wichtig

Fütterung - bis hin zu Zusatzfuttermitteln

Training

Alternative Medizien

Allgemeine Ideen und Tips

Lieben Dank Eure Leoniemay und Eyecatcher (Nervi)
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#2 Re: Vorstellung - Warum...

Beitrag von LeonieMay » Fr 20. Jan 2012, 20:36

Anfrage bei der tierärztlichen Hochschule Hannover und unser Versuch über homöopatische Mittel

Das Lanze brechen für das Thema geht mühselig voran..aber da kommt mir mein Sternzeichen Stier und die eigenschaft eine Engelsgeduld zu haben wohl grad mal wieder zu gute. Da muß ich mich wohl auch mal bedanken :D .

Tierärztliche Hochschule Hannover:

Nach einigem überlegen habe ich mich getraut an die TiHo heranzutreten. Im zweiten Anlauf klappte es auch. Lieben Dank für die nette Kommunikation, Mühe und Zeit an dieser Stelle von hier aus noch einmal :nt5: ! Leider nicht mehr selbstverständlich wie ich in meiner Recherche feststellen durfte.

Leider gibt es keine Forschungsergebnisse oder Literatur zu dem Thema hyperaktives/ ADHS Pferd, wie ich es schon gehört, geahnt und selber im web feststellen konnte.

Allerdings gab sie mir die Empfehlung, gute Erfahrungen bei leichter Erregbarkeit mit Tryptophan (Equilizer von Equistro) gemacht zu haben.

Diese Idee hatte ich ja letzten Winter bei minimaler Hyperaktivität. Da half es ja mehr als gut. Bei einer Skala von 1-3 Hyperaktivität ja, jetzt bei 8-10 leider nein. Den Tip hab ich Euch bei "Tips und Ideen" hier auch mit aufgeschrieben.

Ebenso hat die nette Frau Doktorin, nenne sie hier mal so, da ich nicht weiß, ob sie hier namentlich erwähnt werden möchte, ihre kostbare Zeit geopfert und mal die Erkennungsmerkmale der Hyperaktivität durchgeschaut und hatte nichts mehr zu ergänzen. Dafür auch nochmal ein herzliches Dankeschön!

Versuch Nervi zu helfen im jetzigen akuten Schub:

Ich füttere seit gut 2 Wochen ovarium compositum. Ein homöopatische Mittel bei hormonellen Problemen. Nach 3 Tagen schlug es sehr gut an. Dann war er in der Zeit, in der Th. die Versorung übernehmen mußte, da ich im Krankenhaus war, so gut wie aus dem Schub heraus für 1 Woche und seit 4 Tagen in Verbindung mit einer Bundeswehrübung mit lautem Geschiese und Hubschraubereinsätzen die 5-8 mal täglich über den Weiden und STall geflogen werden langsam steigernd wieder drinnen. Von Stufe 8 ist er gut auf 0-1 herunter gekommen und steckt jetzt gesteigert schon wieder in 4 fest.

Heute morgen wurde das Mittel noch mal verdünnt, daß macht man immer, wenn eine bestimmte Menge aus der Flasche ist, so daß die Potenz erhöht ist. Seit heute abend bekommt er also das alte Präparat in höherer Dosierung. Allerdings schaut die Dame noch einmal nach, ob wir es vielleicht noch umstellen müssen, da jetzt noch andere Probleme/Dinge zu tage treten.

Komischer Weise hat sie ja ein Mittel heraus gesucht, daß auf die Hirnanhangdrüse wirkt. Fragt mich nicht warum, wieso oder weshab...so lang es hilft und wirkt...ist mir selber das zum ersten Mal sogar egal ;) :D Werde also von dem Behandlungsverlauf gerne weiter berichten in nächster Zeit.

Ansonsten habe ich noch 2 Dinge angeschoben, doch über ungelegte "Eier" in unserem Fall hier wohl eher Pferdeäppel möcht ich noch nicht reden.

Liebe Grüße, Eure LeonieMay & Nervi





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