Handarbeit

Handarbeit, Longentraining, etc
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TinkerBell
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#11 Re: Handarbeit

Beitrag von TinkerBell » Do 8. Dez 2011, 15:09

Leo :thumbs:

Es ist halt so. Man kann mit der Handarbeit wirklich tolle Dinge erarbeiten! Wenn man da etwas geschick hat sogar recht einfach. Handarbeit kann ein richtig guter Weg sein.

Aber - man kann auch wahnsinnig viel falsch machen.
Und so wie ich das grad lese, solltest du glaub ich echt erstmal gucken, ob du vielleicht zumindest mal einen Kurs mitmachen könntest.
Oder, zur Not, schau dir mal auf Youtube einige Videos zum Thema an!
Da siehst viel. Sowohl im positiven, wie auch im negativen Sinne...
Aber man kann echt draus lernen.
Nur vom Lesen - wirds schon arg schwierig. Du tust dir und auch deinem Pferd keinen Gefallen, wenn du einfach drauf los wurstelst. Und das ich absolut nicht bös oder abfällig gemeint! Ganz im Gegenteil!

Ich find deine Idee super! Und du solltest das auch machen! Aber eben besser nicht ohne Hilfe von aussen. Zumindest erstmal.
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Snoopy
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#12 Re: Handarbeit

Beitrag von Snoopy » Do 8. Dez 2011, 19:17

Klar weiß ich, dass man da viel falsch machen kann.
Aber ich bin zur Zeit nicht in der Lage aus Jux und Dollerei zu verladen. Das packe ich Psychisch nicht und finanziell grade auch nicht, hatte erst TA Kosten von ca. 1.000€.

Normalerweise bin ich Recht gut darin, mir Dinge selber beizubringen.
Mir reicht meist eine Anleitung, wenn es Probleme gibt, denke ich darüber nach und handele dann anders. Nur ist mir das zur Zeit aus Psychischen Gründen nicht möglich.
Snoopy hilft mir auch dabei und nörgelt direkt rum, wenn ich zuviel mit der Hand mache oder ihm was nicht richtig zeige/sage. Nicht böse, er rollt sich dann auf oder geht einfach weiter bzw. nicht los.
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TinkerBell
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#13 Re: Handarbeit

Beitrag von TinkerBell » Do 8. Dez 2011, 20:22

Okaaayyy.... Muss natürlich jeder selbst entscheiden.

Aber mal blöde gefragt: wenn er dir das nun so anzeigt - was machst dann?
Snoopy hat geschrieben:Ich habe allerdings schnell gemerkt, dass man alleine, ohne Anleitung, nicht weiter kommt, sondern das Pferd verwirrt, anstatt zu Gymnastizieren.
Das ist dein eigenes Zitat...

Glaubst du ganz ernsthaft, dass ein Buch da wirklich ausreichend ist??? Bei dieser Bandbreite an Möglichkeiten?!? (siehe Leo`s sehr guten Beitrag)

Durch diese ganze Zeit nur Schritt, am besten gradeaus, kein weicher Boden, kein zu harter Boden usw. ist er sehr steif geworden, nörgelt bei Stellung und Biegung unter dem Sattel.
Dazu hat er von seinen wenigen antrainierten Muskeln einen Teil verloren.
Das heißt, du arbeitest an handfesten Problemen! Nicht mit einem gesunden und recht geschmeidigen, bereits gut ausgebildeten und trainierten Pferd. Das du als Lehrpferd nutzen kannst und eben "einfach mal probierst". Sondern mit einem Pferd, das gewisse körperliche Defizite aufweist, die ausgeglichen werden sollen.
Also eine BESONDERE Situation. Eine BESONDERE Herausforderung.
Daher sind meine Nahziele ihn wieder "weicher" zu bekommen, ihn Stellung und Biegung zu erleichtern und Muskeln aufbauen.
Ok. Das sind verständliche und auch sinnvolle Ziele.

Wie wirst du die erreichen? Wie gehst du vor? Wie ist dein Plan? Also konkret. Wie hast du vor, dir das mit deinem Pferd zu erarbeiten?

Erstmal verlange ich Stellung im Stehen, damit er die Halsmuskulatur lockert. Das klappt momentan nicht wirklich, da er sich immer Rückwärts oder Seitwärts entzieht.
Ich denke mal, dass es an mir liegt, dass ich zuviel Druck aufbaue oder komplett falsch stehe (vermutlich zu weit vorne).

Dann fange ich mit der Schrittarbeit an und verlange auf beiden Händen Stellung und Biegung in den Ecken und auf dem Zirkel. Immer wieder Anhalten und Antreten üben, damit er besser auf meine Körpersprache reagiert und wir uns beide einfummeln können.
Rechte Hand fällt uns recht schwer, da er da steifer ist und ich es noch komisch finde, außen zu laufen und nicht sehen kann, was auf seiner rechten Seite passiert.
Nun frag ich mich, wenn die Übung im Halten schon nicht funktioniert. Er eben NICHT nachgibt. Sondern lieber mit dem ganzen Körper ausweicht.
Warum läßt du ihn dann überhaupt antreten??
Warum gehst du den 2.Schritt, wenn der erste noch nicht klappt??

Gestern habe ich das mit meiner RB geübt, da sie von sich aus sehr, sehr steif ist und auch grade keine Elfe. Sie soll die Handarbeit machen, damit sich beide aufwärmen und weicher werden.
Zudem denke ich, dass sie ihn auch besser kennen lernen kann und lernt, besser auf ihn einzuwirken. Die beiden haben noch Defizite, was das am Zügel reiten angeht, da zeigt Snoopy ihr gnadenlos alle Fehler.
Sie findet die Arbeit auch sehr interessant, vorallem, was man damit alles entwickeln kann und will das auch mitmachen.
Und hier frag ich mich, wenn du selbst das grad mit deinem Pferd erarbeitest. Ihr, wie oben selbst beschrieben, noch nicht so wirklich weit seid. Warum läßt du dann noch eine zweite Person mit ihm Handarbeit machen?? Die ja nicht etwa jemand ist, die das schon kann. Sondern es ebenfalls nie zuvor gemacht hat.
Das muss ja schon fast zu Verwirrung führen. Denkst du nicht??

Sei mir nicht bös. Ich kanns, zugegeben, von hier aus nicht beurteilen. Das maße ich mir auch NICHT an!
Aber das was du hier schreibst - läßt mich schon arg nachdenklich werden!
Ganz ehrlich? So richtig zuversichtlich, dass das Projekt so wie du das IM MOMENT angehst, gut wird, hab ich nicht.
Und genau das find ich unheimlich schade!
Denn Handarbeit ist ja eine super Idee. Auch und gerade in der Situation, die du beschreibst. Nach der Krankheit. Beim Wiederaufbau. Um deine Ziele zu erreichen.

Deshalb rat ich dir wirklich: denk nochmal drüber nach, was du da tust. Und ob so ein einzelnes Buch da wirklich so helfen wird, wie du erhoffst.
Zumal du ja wie gesagt ein Pferd mit aktuell körperlichen Problemen vor dir hast.
Es geht ja um DEIN Pferd. Und auch um dich selbst. ;)
Deshalb - nix für ungut.
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#14 Re: Handarbeit

Beitrag von Charda » Do 8. Dez 2011, 21:45

Vielleicht solltest du über das was Tinki hier so schön schreibt einfach mal nachdenken. Das sind schon alles genau die Dinge, über die ich mir auch gedanken gemacht habe. Nur sehr schön und sehr verständlich geschrieben. Danke Tinki! :thumbs:

Vielleicht gehst du noch einen Schritt zurück und versuchst diese Handarbeit mal mit Halfter und Führkette nach z.B. Tellington Jones. Das ist eigentlich vom Grundding wirklich sehr ähnlich. Nur dass du eben mit dem Halfter arbeitest. Also noch n Tick weicher bist von vorn herein. Außerdem bist du auch nicht so dicht am Pferd, das Pferd soll die Dinge "alleine" machen (fordert das Selbstbewusstsein). Wenn du ihn mehr biegen und stellen willst, kannst du ihn auch zu beginn einfach mal ein Stangen "L" (anderer Name: Labyrinth) aufbauen. Oder Pylonen in erst mal größeren Abständen, wo du ihn im Slalom durch fädelst. Das wäre für mich einer der ersten Anstätze um Biegung zu erarbeiten.
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#15 Re: Handarbeit

Beitrag von Snoopy » Do 8. Dez 2011, 23:55

Ich finde es sehr schade, dass ihr denkt, dass ich mir keine Gedanken um die Gesundheit meines Pferdes machen würde.
Wenn ich mir diese Gedanken nicht machen würde, würde ich schon jetzt Minuten lang Traben, ganz normal Reiten, unterm Sattel an der Stellung und Biegung arbeiten.
Wenn ich seine Defizite nicht erkannt hätte, seinen Momentanen Trainingszustand nicht kennen würde und einschätzen könnte, was er leisten kann, könnte ich das Hobby Reitsport an den Nagel hängen.

Ja, es kann sein, dass ich zu naiv an die ganze Sache herangegangen bin, ja es kann sein, dass ich einiges überstürzt habe.
Ja, ein Trainer oder Kurs wäre von Vorteil. Aber dazu bin ich grade nicht in der Lage. Zu beidem nicht aus persönlichen Gründen.
Aber ich denke, dass ich im Stande bin, herauszufinden, ob ich mein Pferd gut oder schlecht arbeite und auch merke, wenn ich etwas falsch mache.
Dazu kenne ich ihn zu gut und arbeite auch lange genug mit Pferden allgemein.

Auch wenn wir beide grade an den Anfängen der Handarbeit stehen, bin ich wohl im Stande dazu zu sehen, wenn ich etwas falsch mache.
Ich bin auch in der Lage eine Übungseinheit zu reflektieren und beim nächsten Mal anders zu handeln, wenn Probleme auftraten.
Meine RB arbeitet nicht alleine mit ihm an der Hand, ich bin immer dabei, kann korrigieren oder eingreifen und auch Fragen ihrerseits beantworten.
Ich denke, dass das das kleinste Problem momentan ist.

Danke für den Tip mit der Arbeit nach Linda Tellington Jones.
Aber das ist nichts für mich. Ich arbeite nicht gerne mit der Führkette. Dazu weiß ich zu gut, was für ein scharfes Werkzeug sie ist und habe zuviel Respekt vor ihr. Und so verschnallt mochte die bisher kein Pferd, das ich kenne. Snoopy eingeschlossen. Es wäre nicht das erste mal, dass bei einer so verschnallten Kette, das Halfter beim Erschrecken in Richtung Auge bzw. sogar ins Auge gezogen würde.
Und ich verstehe nicht, wozu sie bei der Bodenarbeit dienen soll.

Stangen L und Pylonen kamen mir auch in den Sinn, damit kenne ich mich auch aus. Nur wollte ich damit erst anfangen, wenn er sich besser Stellen und Biegen lässt. Dafür sind die Kurven darin doch etwas stark.

Wenn ich weiter weg vom Pferd arbeiten wollte, bräuchte ich nur Longieren. Dann kann ich das auch in der Art und Weise erarbeiten. Aber Longieren möchte ich grade nicht machen, ich möchte näher am Pferd sein, damit ich ihn besser kontrollieren kann.
Ich habe immer noch die Angst im Nacken, dass er sich bei einer unkontrollierten Bewegung eine erneute Verletzung im Bereich des Fesselgelenks oder des Fessleträgerszuziehen könnte.
Logisch kann das auch auf dem Paddock, der Weide beim Freilauf mit seinem Kumpel passieren, aber dann brauche ich kein schlechtes Gewissen haben, dass ich ihn nicht kontrollieren konnte und evtl. Schuld an der erneuten Verletzung bin.
Dafür ist er beim Longieren manchmal zu ungestüm.

Ich hoffe, dass ihr nun etwas besser verstehen könnt warum ich so mit ihm arbeiten möchte und nicht anders.
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#16 Re: Handarbeit

Beitrag von Charda » Fr 9. Dez 2011, 06:24

Es wollte dich hier keiner Angreifen. Schade dass du das so siehst...

Mal ne Frage?! Wie reagierst du wenn dein Pferd erschrieckt?! Du verurteilst, dass das Halfter (das in diesem Fall nicht passen kann) übers AUge rutscht, aber wenn dein Pfer erschrieckt, hängst du voll in den Zügel drin und ziehst ihm somit ins Maul. Findest du das so viel besser?
Richtig angewandt, und die Betonung liegt nun mal auf richtig, kann man mit L.T. ganz fein ganz viel tolle Dinge, Basics, schaffen. Ich habe dank L.T. mein Pferd wieder in den Hänger bekommen. Also so schlecht kanns nicht sein. Außedem ist das jetzt das 5. Pferd dass ich z.T. nach ihr arbeite und ich hatte noch keines, dass das Halfter ins Auge bekommen hat. Denn wie überall muss auch hier das Equipment passen!

Die Betonung liegt hier auch immer wieder auf zum Teil! Ich bin kein absoluter Verfechter EINER einzigen Sache. Ich würde auch nie alles machen, was sie so vor schlägt. Aber die Basics sind wirklich sehr gut und vor allem erlernen es die Pferde sehr schnell und einfach, ohne Druck und ohne Kraft. Da wird auch die Führkette nicht zu einem Gefährlichen Instrument, denn wie auch bei der Trense ist diese nur so scharf, wie derjenige der sie in der Hand hält.

Wenn du nicht verstehst wozu sie bei der Bodenarbeit dienen soll, dann finde ich es sehr schade und tut mir fast schon leid für dich. Da sind nämlich recht viel übungen und arbeit drin, die wirklich easy sind und eine Große Wirkung zeigen. Entweder hast du dich also noch nicht richtig damit befasst, oder es nur falsch gesehen.
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#17 Re: Handarbeit

Beitrag von TinkerBell » Fr 9. Dez 2011, 07:54

Tja, schade dass du das so auffaßt. :mx13: Kein Mensch hat geschrieben, dass du dir keine Gedanken machen würdest.
Kein Mensch hat behauptet, dass du seine Defizite nicht einschätzen könntest. Etc. :mx13:

Schade drum...

Aber jeder muss das tun, was er/sie für richtig hält.

Zum Thema LTJ kann ich Charda übrigens nur zustimmen.
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#18 Re: Handarbeit

Beitrag von Leo » Fr 9. Dez 2011, 07:58

Ich muss auch ehrlich sagen, als Charda schrieb, LTJ, hab ich mir vor die Stirn geschlagen. Ja klar, LTJ! Die hab ich völlig vergessen. Aber ich hab auch mehr Sachbücher zum Thema Pferdeausbildung verliehen und nicht zurückbekommen, als andere überhaupt im Schrank haben. Ich hab anfangs auch viel nach LTJ gearbeitet, hatte hierzu auch einige Bücher. Ich les mich immer erst gern in die Materie ein. Ich find eigentlich auch, dass die Übungen ein super Einstieg in die Materie Handarbeit wären. Sowohl für Dich als auch Dein Pferd.
Wenn man geübter ist und weiss, was man wofür nutzen kann, kann man da ja auch variieren. Auch mit dem Equipment. Würde ich halt anfangs nicht machen, weil es schon schwer genug ist, sich da nur über Bücher einzufummeln.
Aber ich würd mich da einfach erst mal belesen, schauen, was am Besten zu Euch passt. Nicht alles unkritisch überlegen. Immer nachfragen,was wofür gut ist. Was was bewirkt. Ich persönlich beschäftige mich nur noch mit Ausbildern, die auch die anatomischen Abläufe erläutern. Wo ich weiss,welche Handlung von mir welche Wirkung am Pferd hat. Wer das nicht erläutert, ist bei mir raus. :D
Und zum Thema Zäumungen. also ich persönlich würde zB nie mit Knotenhalfter arbeiten.
Gefällt mir nicht von der Handhabung und die Druckpunkte an den Knoten möchte ich nicht haben. Am liebsten arbeite ich mit meinem Cavescon, was ordentlich auf der Nase sitzt. Auch eine gut passende Serreta finde ich ok. Die deutschen Kappzäume sind mit für die Handarbeit zu klobig und steif. Wobei ich jetzt unter Handarbeit auch schon die Langzügel- und Doppellogenarbeit mit einbeziehe. Ich kombiniere das in einer Einheit gerne, dass ich das Pferd mal mehr raus lasse und mehr auf Abstand gehe und es dann wieder näher ran hole. Ganz situationsbedingt. Deswegen ist bei mir eine Hand- oder Bodenarbeitseinheit in der Vorbereitung deutlich aufwändiger, als wenn ich "nur"reiten möchte.
Wobei ich durchaus auch einfach mal das ungeputzte Pferd an Halfter und Strick auf den Platz nehme und dort "Faxen" mit ihm mache.
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#19 Re: Handarbeit

Beitrag von LeonieMay » Fr 9. Dez 2011, 11:05

Denke hier wollt Dich keiner Angreifen oder Dir etwas unterstellen, sondern einfach nur aus den eigenen Erfahrungen mitteilen, was man bedenken sollte, wenn man etwas ganz Neues anfängt. Ich hab hier auch mit Target angefangen und drüber erzählt, ebenso aber auch gesagt, bitte nicht einfach ausprobieren, nach dem was ich schreibe, lieber vorher mal nachlesen, Forum, Buch und dann einen Plan machen.

Das bei Verletzungen die Angst im Nacken sitzt, kann ich gut verstehen, da meiner selber ja seit 3 Jahren fast immer wieder Dauerverletzt ist. Allerdings würd ich bei Neuem dann schauen, daß er nur in Mini-Intervallen es vorgesetzt bekommt. Da sie aus dem Training sind, fehlt oftmals auch die Konzentration einfach, die sie auch wieder erlernen müssen....wie wir auch.

So habe ich z.B. auch seit einigen Tagen die Targetübungen eingestellt, da ich mich einfach schlecht konzentrieren kann, weil privat so viel anstand und hab Longenarbeit eingebaut. Da Du auch geschrieben hast, mental geht´s Dir nicht ganz so gut...denk auch an Dich....dann kehr lieber zum alt Bekannten zurück. Da hat man schneller Erfolge und man baut sich und das Pferd ja eher wieder auf. Wenn etwas nicht funktioniert...würd ich mal versuchen es in kleinere Einzelschritten zu zerlegen und üben.
Es ist ein Jammer, daß die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel
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#20 Re: Handarbeit

Beitrag von TinkerBell » Sa 15. Okt 2016, 15:47

Ich hol mal den alten Thread raus.....

Hab ganz aktuell eine Situation, zu der ich Anregungen suche.

Ich arbeite derzeit mit einer in der Ausbildung noch sehr jungen Stute.
8jährig, aber kaum was gemacht. Dafür aber weitestgehend unverdorben.

Wenig bemuskelt.

Ziel ist Aufmerksamkeit, Konzentration, Vertrauen.

Körperlich Stellung /Biegung und Muskelaufbau.

Ich arbeite am Kappzaum.

Seit sie kapiert hat, dass ich gar net so garstig bin wie ich ausschau - lässt sie sich ganz gut drauf ein. Macht sehr gute Fortschritte.

Aber es geht noch um absolute Basics.

Sie ist eher übereifrig. Gleichzeitig aber büffelig.

Also wenn du ihr im Weg stehst rammelt sie dich um. ....wenn du es zulässt.....

Stehen bleiben ganz schwer.

Vor allem stehen mit etwas Abstand zu mir.


Nun steh ich innerlich vor der Frage vom ersten Moment auf ruhiges Stehen bestehen?!??? (Sie KANN das einfach noch nicht, weil sie so unsicher ist )

Oder NOCH akzeptieren, dass das Stehen am Anfang für sie ECHT schwer ist. Und erstmal bisschen Schrittarbeit. Und sich darüber das Halt erarbeiten.

Letzteres ist der Weg, den ich im Moment noch gehe. Weil grad alles noch so viel und neu ist.

Das Stehen wird auch besser....


Das ist erster Teil der Frage. Wie seht ihr das?



Zweiter Teil.
Ich fang nun an, ihr die seitwärts treibenden Hilfen zu zeigen.
Vor lauter Übereifer rammelt sie dann auch manchmal vorwärts auf mich zu.

Hat sie wieder kapiert was ich will, funktioniert es.

Sie wird mit der Vorhand gerne etwas distanzlos mir gegenüber.


Wie würdet ihr reagieren?


....also ich kriege es hin. Das klappt dann schon. Aber vielleicht habt ihr elegantere Lösungen parat.
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