Target mit dem Pferd

Handarbeit, Longentraining, etc
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LeonieMay
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#21 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von LeonieMay » Di 15. Nov 2011, 19:31

Hallo ihr beiden, leider fehlt mir grad etwas die Zeit oder der Tag bräucht doppelt so viele Stunden.

Um genauer zu schreiben, worauf das Target aufbaut, wie es entstanden ist, welche Lernformen es überhaupt gibt, wie die Fachwelt unsere Lernform, mit denen wir zur Zeit unsere Pferde arbeiten, werde ich demnächst mal einstellen. :ups: Damit man die genaueren Unterschiede sieht.

So beantworte ich mal kurz in "Kurzform" *hüstel`* wo wir Frauen das ja immer so gut können :D ;) Eure Fragen.

Wenn man es genau nimmt, ist zumindest das nichts wirklich Neues. Schaut euch Bea Borelles Bücher an, sie wendet auch genau diese Methode an, die Konditionierung auf ein Trainingsrequisit - nur benennt sie es nicht mit so einem schicken Anglizismus wie "Target"


Nee, nicht mißverstehen. Als Target bezeichnet man einen Gegenstand, auf den man das Pferd konditioniert. Ob das nun eine Fliegenklatsche ist, ein Kochlöffel bei Dhani oder meine geschrotete Longierpeitsche in Miniformat mit Ball, bleibt sich gleich.

Targetarbeit kommt aus der Wildtierarbeit, daß hab ich aber weiter oben schon mal etwas genauer erklärt.

Auch die Lerntheorien, die dahinter stehen, sind ja nichts neues. Oder so.
Sondern eigentlich "altbekannt".


Die Lernmethoden sind für freilebende Dressuren erarbeitet worden und im 18 Jahrhundert schon bekannt. Sie wurden in Forschungslaboren erarbeitet. Wie sie nach draußen drangen etc. schreib ich dann mal in Kurzformat auf.

Hier möcht ich noch mal auf den Thread hier im Forum "Wie Pferde lernen lernen" verweisen, da ist es jetzt wissenschaftlich bewiesen.

Und nein, sie ist zwar altbekannt, aber wir arbeiten nach dem Prinzip mit unseren Pferden noch nicht.

Wir bestärken Positiv durch Lob, halten das Lernen aber im Rahmen. Mit der Trainingsmethode lernen die Pferde selber. Sie können sich entscheiden. Bei mir zu bleiben, zu "spielen" oder "lernen" oder sie gehen...ich übe ja nicht am Strick, sondern offen

Dabei würd ich jetzt mal behaupten ich lerne mehr, nämlich zu beobachten und das Ziel was ich erreichen möchte, in genügende Teilstücke aufzudröseln (aufzuschlüsseln) so daß das Pferd sein Ziel erreicht und hat somit immer einen doppelten Erfolg. Es hat es sich erarbeitet, es setzt sich schneller und wir noch belohnt. Hierzu später aber auch mal eine genauere Ausführung.


Nur - dieses Training holt einige der längst bekannten Lerntheorien wirklich wieder aus der alten vermoderten Schublade - und NUTZT diese auch ganz gezielt und effektiv.


Jein. Das erste ist nicht altbekannt, wurde gut gedeckelt, damit wir Guru´s haben. In Amerika schon länger bekannt und wird viel mehr mit gearbeitet, aber es gab keine Übersetzungen in die Reiterei und nicht ins Deutsche.

Das Buch ist von der ersten Reiterin und RL die einfach mal probiert hat mit den Pferden nach einem Hundebuch zu arbeiten, sah wie es funktionierte, was es machte und sprach die Hundetrainerin an, die mit ihr das erste Buch entwickelte. Das noch gar nicht sooo lang ins Deutsche übersetzt wurde.


Sehe es aber weiterhin nicht als "Allheilmittel" oder "Superlösung für alle Probleme". Sondern einfach mal wieder ein anderer Ansatz. Ein anderer Blickwinkel. Und man kann nur davon lernen.


Warum muß etwas das immer gleich sein? Es kommen neue Bücher auf den Markt...Problemlösungen für alles...neuer für Bodenarbeit, für Sitzschulung...

Ich muß hier am meisten lernen und sollte mir vorher genau überlegen, wenn ich es anfange, ob ich es auch will.[/quote]

Hast du denn schon "negative" Erfahrungen damit gemacht?? Weil du ja auch bei mir im Stecki so eine Andeutung gemacht hast, dass du denkst, das ist nicht für jedes Pferd sooo toll?


Die kann ich nur machen, wenn ich ein Ziel zu weit stecke, nicht richtig im Timeing bin, beobachte oder ungeduldig werde. Sprich, zeigt das Pferd nicht das gewünschte Verhalten, muß ich meinen Weg zum Ziel überdenken.

Hm, ich muss sagen, dass mir einiges auf Leonie Mays Website bekannt vorkommt
[/quote]
Hihi, nee ist nicht meine Website, die hab ich nur als Beispiel für die Bilder eingebaut, um mal verschiedene Wege zu zeigen, was man lernen lernen kann.

Abschließend möcht ich noch einmal sagen: Das ist keine neue auf den Markt gekommene Methode. Das ist eine wissenschaftlich bewiesene Methode (siehe hier auch den anderen Thread: wie pferde lernen lernen) die nicht die Autorin erfunden oder bewiesen hat. Das ist für mich schon ein riesen Unterschied zu anderen Trainern, die ich hier nicht namentlich nennen möchte.

Sie hat das von einer Hundetrainerin, die es von einem Delphintrainer beigebracht bekommen hatte. Somit schlossen sie sich zusammen und entwickelten es in Amerika. Das Buch kam erst vor einigen Jahren ins Deutsche übersetzt.

Was ich in eigener Sache noch sagen möchte. Als ich den Klicker kaufte, da Stiesi ein anderes Geräusch benötigte, war dort auch eine mini Beilage bei wie man es mit Hunden macht...ich hab sie überflogen und dacht nur, genau aus diesen Gründen habe ich früher die Augen verdreht, drüber gelacht und das Ganze als Spuk abgetan.

Andererseits ist es doch so, entweder schreien wir "ist altbekannt" oder "was für ein Quatsch". Die die es dann probieren, werden ausgelacht oder als "die spinnt doch jetzt völlig" verhemt.

Da ich für viele Dinge offen bin, auch als Dressurreiterin und mich damit oft ins Außenseitertum geschossen habe, weil mein Pferd Sommer wie Winter raus ging, eingesprungen wurde, ausreiten, Trail-Training, etc. stört mich das weniger, ich möchte nur noch mal ans Herz legen, einfach die Dinge mehr zu hinterfragen und nicht gleich ein Urteil fällen.

Sehen wir auf FB freilaufende Pferde am Strand mit einem Trainer, der sie dort in Seitengängen frei arbeitet, in einer der neuen großen Pferdeshow´s Freiheitsdressuren, wird wow geschrien.....wie macht der das, tolle Bindung etc. Die meisten trainieren nach dem "lernen lernen" Prinzip und haben sich in Amerika fortgebildet. ;)

Beim Targettraining find ich es wichtig, im Vorhinein viel zu lesen, auch in Foren, dort aber schauen, ein richtiges zu finden....nicht diese gaga wir probieren mal Foren. Sich dann wirklich das Buch zu holen von der dem System nahestehendsten und dann lesen.

10-20 Mal überlegen, ob man es wirklich möchte und dann erst anfangen. Mir ist aufgefallen, daß da neue Seiten hervorgerufen werden, beim Pferd wie bei mir.

Allerdings habe ich auch schon Bodenkurse bei P. Parelli, Birger Giesike, gesehen E. Meyners, M. Geitner, doch ich blieb nirgends hängen oder nahm allzu viel mit. Ansätze ja...im Endeffekt nichts, was ich wirklich auf Dauer trainiert habe.

Der Unterschied zu jetzt ist für mich, das ich es freilebend gesehen hatte, meine Neugier war geweckt, ging aber dank schlechtem googeln unter. Durch Zufall stieß ich über die Dressurstudien und einen Artikel im Gesundheitsmagazin drauf.

Das ist das, was ich als HIntergrund gebraucht habe...es ist von keinem Guru erfunden worden, der es sooo auslegt wie er möchte um seine Lernmethoden zu untermauern.

Zum anderen, jetzt im Training und nach einigen Tagen Pause, sehe ich bei allen 3 Tieren eine Veränderung ebenso wie bei mir. Ich bin schon immer sehr ruhig mit den Pferden und super Konsequent umgegangen, da ich ein Sturkopf bin. Jetzt kommen aber noch viele Dinge dazu.

Ich lerne gerade selber, daß umzusetzen und zu agieren, doppelt zu beobachten und es macht Spaß. Und wir machen immer noch nur die simple Konditionierung.

Sorry, doch länger geworden, jetzt weiß ich aber auch, warum das Buch 200 Seiten hat. :D

etc.
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#22 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von Flicka » Mi 16. Nov 2011, 20:08

@Leonie May: Ich weiß schon, dass das nicht deine ureigene Website ist. War aber missverständlich ausgedrückt ;-)
Und ich glaube auch, das Prinzip des Targets richtig verstanden zu haben, dazu sage ich gleich noch was - bitte korrigieren, wenn es grundlegend vom Targetprinzip abweicht ;-)

Ich habe bei der Bodenarbeit vorallem mit der Gerte gearbeitet. Das lag vorallem daran, dass mein erstes "Versuchsobjekt" oder wie auch immer man es nennen will am Anfang ziemlich große Angst vor Gerten hatte, also wollte ich ein positives Gegengewicht vom Boden aus aufbauen.
Also erstmal nur ganz gewöhnliche Übungen zum Abbau der Angst, bis er sich mit der Gerte an allen Stellen berrühren ließ und dabei entspannt stehen blieb.
Dann habe ich angefangen, die Gerte in den alltäglichen Umgang einzubauen, d. h. Hufe heben auf Gertenzeichen, beim spanischen Schritt die Hufe bis zu der Gerte heben, auf Gertensignal Schenkelweichen, Rückwärtsrichten und Kompliment. Soweit ich das verstanden habe, wird das Target später auch für solche Dinge verwendet? Bea Borelle nutzt für die Konditionierung noch ganz andere Trainingsutensilien, eben ähnliche Dinge wie "Fliegenklatsche, Kochlöffel..." wie du das nennst. Der einzige Unterschied, der sich von mir aus festmachen lässt ist, dass die Gegenstände bei Bea Borelle (und bei mir auch nicht) dazu genutzt werden, dass das Tier einem folgt. Bea Borelle nutzt aber auch Führstricke usw. als Zeichn, an einer bestimmten Stelle stehen zu bleiben.

Zu dem Clicker muss ich das nächste mal was sagen, heute ist die Zeit etwas knapp ;-)
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#23 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von LeonieMay » Mi 16. Nov 2011, 21:18

@ Flicka: Wie ich schon sagte, welchen Target man benutzt ist egal. Wichtig ist der Vorgang des Lernens und die positive Bestärkung

Da ich noch nicht verständlich machen konnte, wo die Unterschiede liegen, werde ich aus dem Buch "Pferdetraining mit dem Clicker" von Alexandra Kurland (übersetzte Version ins Dt.) mal einiges Zitieren:

Zitate aus dem Kapitel: Delphin-Training für ihr Pferd

Es wird drauf hingewiesen, daß wir alle Ausbilder vom Pferd sind, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Ausbildung fängt beim von der Weide holen an geht über das Reiten etc. Die Prinziepien gelten für alle Pferde vom Dressur über Freizeit-, Western-, Springpferd.

Ihr Beispiel ist ein Kochbuch. Wie bekomme ich mein Pferd dazu? Was soll ich machen ? Es wird nach detailliertem Vorgehen, einzelnen Schritten oder Rezepten gefragt.

Und deshalb erklärt sie die einzelnen Lernformen genauer für das Pferd mit denen wir arbeiten, ganz selbstverständlich ohne sie beim Namen nennen zu können.

Beispiel ist ein Harry Hirsch Pferd. Viele fragen Stallkollegen und bekommen die unterschiedlichensten Antworten. Einer sagt mit Ausbinder, der andere ist vollkommen dagegen. Beides kann man also nicht machen.

Modellieren

Benutzt man also den besagten Ausbinder, so hält das Pferd den Kopf in Anlehnung. Das wird modellieren genannt. Das Pferd lernt, es sich gefallen zu lassen, daß sein Körper in eine bestimmte Haltung gebracht wird..

Wenn der RL die Hände oder Beine des Reitschülers in eine bestimmte Position bringt zum besseren Verständnis arbeitet sie genauso.

Ausbindezügel sowie Longe sind weitere Bsp. für Werkzeuge zum Modellieren.

Sprich wie ein Napfkuchen,. Er wird in eine Form modelliert. Die Frage ist nur, ob er seine Gestalt auch behält, wenn die Kichenform entfernt wird. Geht ihr Pferd in Selbsthaltung oder hat es nur das Modelliert-Werden hingenommen?


Negative Verstärkung

Das Pferd kann nicht von vornherein wissen, daß man eine tiefe Kopfhaltung erwartet. Was macht man, wenn beim Reiten der Stroßzügel reißt? Haben Sie die Möglichkeit, Ihrem Pferd zu sagen, daß es seinen Kopf trotzdem unten hlaten soll? Wenn nicht, werden sie vielleicht lernen wollen, wie man die negative Verstärkung einsetzt, um das Verhalten des Pferdes zu ändern.

Als negative Verstärkung bezeichnet man jede Einwirkung auf das Pferd, die es veranlaßt, in Zukunft seinVerhalten zu ändern, um diese Einkwrung zu vermeiden. Pferde mögen es nicht, wenn am Zügel gezogen wird. Wenn sie jedes Mal die Zügel anziehen, wenn das Pferd den Kopf hebt, und sie wieder lockern, sobald es ihn senkt, wird es schnell lernen, den Kopf unten zu behalten. Dann brauchen sie keinen Hilfszügel mehr, weil sie jetzt eine Möglichkeit haben, ihm zu sagen, was es tun soll.


Auf ein Ziel fixieren

Eine andere Methonde, das Pferd zum Senken des Kopfes zu veranlassen, ist, es auf ein Ziel zu fixieren. Stellen Sie sich vor, Sie halten ihrem Pferd eine Möhre hin. Tief unten, damit es den Kopf senken muß. Das Pferd fixiert sich auf das Ziel und folgt der Bewegungen der Möhre. Chiropraktiker bedienen sich häufig der ethode, um den Hals des Pferdes zu biegen und zu lockern.

Auch beim Führen ist das Pferd auf ein Ziel fixiert. Sie erwarten, daß ihr Perd anhält, wenn Sie anhalten, daß es wendet, wenn sie weden und es weitergeht, wenn sie weitergehen. Anders ausgedrückt: Sie wollen, daß es sich auf Ihren Körper fixiert. Aber wie bringt man ein Pferd das bei? Mit Bestechung könnte es klappen, aber die meisten von uns finden es peinlich, mit einer Möhre in der Hand vor ihrem Pferd herzulaufen. Was bleibt also noch?

Formen

Jetzt kommen wir zum Formen und Clicker Training. Beim Formen zeigt das Tier einen Ansatz des gewünschten Verhaltens. Durch die positive Verstärkung erreicht der Ausbilder, daß die Tendenz zu diesem Verhalten zunimmt.

Sodele hier mach ich erst einmal Pause...das ist ja schon reichlich...erkläre die Tage hier an dieser Stelle aber gerne weiter ;)
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#24 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von TinkerBell » Mi 16. Nov 2011, 22:18

*g* sei mir nicht böse. Aber nun seh ich den Unterschied noch weniger als vorher... :mx13:

Ich mein, die Beispiele mit dem Ausbinder etc - sind ja schon recht negative Beispiele. Das entspricht ja nicht gerade der guten, klassischen Ausbildung...

Ich finde, das sind so bißchen Birnen mit Äpfel verglichen. In diesen Beispielen.

Und dass schon Tendenzen in die richtige Richtung positiv durch Lob verstärkt werden - also ich jedenfalls arbeite so eigentlich schon lange. (Immer wär übertrieben. Aber schon sehr lange...)
:gruebel:
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#25 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von LeonieMay » Do 17. Nov 2011, 08:44

Das kommt davon wenn man nicht warten kann :D Das sind die bezeichnungen der Arten wie wir mit dem Pferd arbeiten, die noch nicht vollständig sind mal beim Namen genannt. Damit man Unterschiede sieht. Was ein Pferd davon lernt.

Da ist noch nicht beschrieben wo, wie, warum etwas über das Target erarbeitet wird. Ebensowenig über die Belohnungsform oder das Lernverhalten oder wie das Pferd bei den einzelnen Formen etwas verinnerlicht, ob es dauerhaft abrufbar wäre, wie es sich entzieht etc.

Sonst wäre das Buch ja auch nicht auf 200 Seiten gekommen, wenn es so einfach wäre ;) )Ich wollte es einfach vorweg mal als besseres Verständnis mit einbringen, da uns die Unterschiede im täglichen Umgang überhaupt nicht bewußt sind. Wir machen, weil wir es so gelernt haben, wir es so uns selber erarbeitet haben oder oder oder. Man sucht sich ja immer das Beste aus allem heraus, um den größtmgöglichen persönlichen Erfolg mit seinem Pferd zu haben, oder?

Von daher....warten ..... ;)
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#26 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von kaltesBlut » Do 17. Nov 2011, 14:25

Hm. Ich finde jetzt eigentlich, dass die Beispiele zumindest den Grundgedanken verdeutlichen, was positive Verstärkung denn eigentlich meint und wo ihr Ziel liegt. Ich denke, dass das nicht so sehr als Vergleich gedacht ist.
Wobei ich dir natürlich Recht gebe, Tinkerbell, dass du eh sehr viel mit positiver Verstärkung arbeitest.
Aber du hast auch schon elendsjahrelange Erfahrung. Insofern ist es für deine Art zu arbeiten eh selbstverständlich.
:D Der (schwarze) Ferrari unter den Kaltblütern :D
Ich hoffe, du lässt es anständig krachen auf der ewigen grünen Wiese
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#27 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von Flicka » Do 17. Nov 2011, 14:51

Aha, wenn ich es richtig verstanden habe, ist dann also der Target das Ziel zum drauf fixieren? :gruebel:
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#28 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von TinkerBell » Do 17. Nov 2011, 18:03

Gut, ich geb euch wirklich recht. Wenn mans mit dem vergleicht, was man in sehr vielen Reitställen heutzutage so lernt - ists tatsächlich was grundlegend anderes!

*g* irgendwie hab ich das Gefühl, dass meine Beiträge z.T. recht "Anti-Clicker/Anti-Target" ausgelegt werden.
Das ist so definitiv NICHT gemeint!
Ich bin kritisch. Hinterfrage. Vergleiche mit dem was ich sonst so mache.
Aber will schon ganz klar sagen, dass ich NICHT dagegen rede! Ganz im Gegenteil. Ich hab inzwischen sogar schon ganz ganz viel dazu gelesen. Vor allem natürlich englische Websites. Weil du da echt mehr Info bekommst als bisher im Deutschen.

Find das Prinzip auch sehr einleuchtend. Und, so gehts mir, man wird noch mehr dran erinnert, sich wirklich nach den Lerntheorien auch tatsächlich zu verhalten.

Und grad wenn man so ein "zartes Wesen" als Pferd hat wie hier im Forum zB kaltesBlut oder ich selbst - ist man NOCH mehr drauf angewiesen, dass das Pferd wirklich Spass an der Arbeit hat. Und von sich aus motiviert ist.
Da sind halt doch nochmal ein paar Zentner mehr Masse. Auch wenn ein Warmblut schon genug Kraft und Masse mitbringt...

@ Flicka: ja, Target ist das Zielobjekt. Sozusagen.
Target heißt ja im Prinzip nix anderes als Ziel, manchmal auch Zielscheibe oder sowas in der Art.
Und wenn man bedenkt, dass das Clicker/Targettraining vor allem aus dem englisch sprachigen Raum kommt - hat man das Wort halt nicht übersetzt. Sondern ganz spannend Target belassen ;)

Stimmt doch so, oder? Leonie?
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#29 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von LeonieMay » Do 17. Nov 2011, 19:29

kaltesBlut hat geschrieben:Hm. Ich finde jetzt eigentlich, dass die Beispiele zumindest den Grundgedanken verdeutlichen, was positive Verstärkung denn eigentlich meint und wo ihr Ziel liegt. Ich denke, dass das nicht so sehr als Vergleich gedacht ist.
Wobei ich dir natürlich Recht gebe, Tinkerbell, dass du eh sehr viel mit positiver Verstärkung arbeitest.
Aber du hast auch schon elendsjahrelange Erfahrung. Insofern ist es für deine Art zu arbeiten eh selbstverständlich.
Das sind im Grunde alle Formen mit Namen, wie das Pferd etwas verinnerlicht. Mit positiver Verstärkung vom Wort über kraulen, loben oder Leckerlie, arbeiten wir ja alle. Es geht beim Target aber auch um die Form des Strafens...was ich bis dato noch außen vor gelassen habe. Ebenso ist die Auflistung oben noch nicht fertig.

Flicka hat geschrieben:Aha, wenn ich es richtig verstanden habe, ist dann also der Target das Ziel zum drauf fixieren? :gruebel:
Tinkerbell hat es im Zitat, was ich hier angefügt habe sehr gut erklärt;) besser könnt ich es auch nicht sagen.

TinkerBell hat geschrieben:Gut, ich geb euch wirklich recht. Wenn mans mit dem vergleicht, was man in sehr vielen Reitställen heutzutage so lernt - ists tatsächlich was grundlegend anderes!

*g* irgendwie hab ich das Gefühl, dass meine Beiträge z.T. recht "Anti-Clicker/Anti-Target" ausgelegt werden.
Das ist so definitiv NICHT gemeint!
Ich bin kritisch. Hinterfrage. Vergleiche mit dem was ich sonst so mache.
Aber will schon ganz klar sagen, dass ich NICHT dagegen rede! Ganz im Gegenteil. Ich hab inzwischen sogar schon ganz ganz viel dazu gelesen. Vor allem natürlich englische Websites. Weil du da echt mehr Info bekommst als bisher im Deutschen.

Find das Prinzip auch sehr einleuchtend. Und, so gehts mir, man wird noch mehr dran erinnert, sich wirklich nach den Lerntheorien auch tatsächlich zu verhalten.

Und grad wenn man so ein "zartes Wesen" als Pferd hat wie hier im Forum zB kaltesBlut oder ich selbst - ist man NOCH mehr drauf angewiesen, dass das Pferd wirklich Spass an der Arbeit hat. Und von sich aus motiviert ist.
Da sind halt doch nochmal ein paar Zentner mehr Masse. Auch wenn ein Warmblut schon genug Kraft und Masse mitbringt...

@ Flicka: ja, Target ist das Zielobjekt. Sozusagen.
Target heißt ja im Prinzip nix anderes als Ziel, manchmal auch Zielscheibe oder sowas in der Art.
Und wenn man bedenkt, dass das Clicker/Targettraining vor allem aus dem englisch sprachigen Raum kommt - hat man das Wort halt nicht übersetzt. Sondern ganz spannend Target belassen ;)

Stimmt doch so, oder? Leonie?
Ja mit dem Target ist supi erklärt :thumbs:

Zum Target gehört allerdings auch das Strafen, wie der Marker und und und. Denke Du greifst manchmal etwas weit vor. Alles auf einmal zu schreiben und zu erklären find ich etwas viel, da man es auch sacken lassen sollte.

Hi, und war ehrlich gesagt nicht mein Ansinnen, als ich das hier aufmachte. Dachte ich erzähl kurz, stelle irgendwann mal Bilder ein, berichte, was und wie sich was verändert und sich das Training anfühlt und ich es aufbau... :gruebel:

Wußte nicht, daß das auf Interesse stößt, da ich bis dato sehr merkwürdig angeschaut wurde...wenn man mich erwischt hat oder ich zu Anfang nachfragte, ob es jemand kennt.

Was wir bei Delphienen oder im Wildpark bei den Freiflug Vorführungen bewundern, ist irgendwie bei Reitern nicht arg gefragt.

Da muß schon ein Guru kommen mit Namen, dann ist es toll. Nur hier gibt es eben keinen Guru außer die Wissenschaft die fundamentell bewiesen hat, wie PFerde lernen lernen...selbständig.
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#30 Re: Target mit dem Pferd

Beitrag von kaltesBlut » Do 17. Nov 2011, 21:21

Nein, Tinkerbell, ich finde nicht, dass deine Beiträge anti sind. Im Gegenteil: ich finde es immer super interessant, deine Beiträge zu lesen. Du kannst immer so super erklären und setzt dich mit den Sachen noch intensiver auseinander.
Da kann man für sich selbst gleich nochmehr rausziehen *böser Parasit bin :D *.
Du denkst sofort weiter, liest dich auch durch die entsprechende Literatur durch. Bist von daher schon weiter als wir. In der "Target-Theorie" vermutlich sogar weiter als LeonieMay.

Ich habe bisher noch gar nicht viel dazu gelesen. Ich halte es derzeit bequem und warte auf Leonies Berichte :mrgreen: . Aber das ist (leider) mal wieder typisch für mich: Abwarten, von anderen lernen und deren Erfahrungen abgreifen. Dann erst selbst testen. Ich bin viel zu wenig experimentierfreudig. Ich grüble zu viel und hänge immer an den Kleinigkeiten rum, bevor ich in die Pötte komm. Ich will immer erst alles 1.000 %ig abgesichert, bevor ich was ausprobiere. Ich weiß noch nicht mal, was ich für ein Ersatzgeräusch machen könnte. Klicken bzw. Schnalzen ist nicht. 1 x Schnalzen bedeutet bei mir: Losgehen, 2 x Schnalzen: Antraben. Küsschen: Galopp. Insofern bleibt mir eigentlich nur ein Pfeifen, besonders betontes Wort oder so. Aber ganz klar bin ich mir noch nicht.

Das einzige, was ich ein bissl anders gesehen habe als du, war die vermutliche Bedeutung der Beispiele. Und ich sehe es genauso, dass das, was man meist in den Ställen und Reitschulen sieht, diesen Grundgedanken sehr entgegen abläuft.

Außerdem finde ich, dass wir beide wirklich "zarte Wesen" haben. Was ich bisher von meiner Süßen gelernt habe, ist, dass sie sehr sensibel ist. Sie ist lernbegierig, fleißig, will aber nicht überfordert oder nachdrücklich aufgefordert werden. Da musste wirklich anfragen. Und du musst genau sagen, was du willst. Undeutliches wird einfach von ihr "ausgesessen".
:D Der (schwarze) Ferrari unter den Kaltblütern :D
Ich hoffe, du lässt es anständig krachen auf der ewigen grünen Wiese
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