Reiterkaffee

Huhu Ihr

Da ich ja, wie die meisten wissen, derzeit ein Jungpferd hab, würd mich mal interessieren, wie Ihr die Ausbildung/die Anfänge so handhabt.
Worauf Ihr besonderen Wert legt.
Wie grad so die erste Arbeit unter dem Sattel bei euch aussieht. Etc.

Wär schön, wenn wir uns hier ein bißchen austauschen könnten. Sehr sehr gern auch reitweisenübergreifend.

Hat eigentlich derzeit noch jemand ein Jungpferd im Training?

huhu,

ich hab derzeit noch ne 7 Jährige unterm HIntern.

Mir ist es wichtig, dass das Pferd erstmal alle grundlegenden Sachen lernt und dass ganze dann losgelassen. Ruhiges stehen im Stall beim putzen und satteln, ruhiges stehen beim aufsitzen. Schritt am hingegebenen Zügel, Vorwärtsdrang im Trab und Galopp ohne davon zu rennen und immer erstmal alles schön im v/a. und dass vor allem immer schön die Hinterhand mit arbeitet und aktiv ist.

Wie alt ist der Jungspund und was hast du vor mit ihm?

Lg

Rio ist Noriker und derzeit 4jährig. ....äh, und noch nicht halb so weit, wie gedacht *hüstel*
Wobei er da nichts dafür kann. Das ist einfach zeitbedingt bei mir.
Zum Glück ists bei ihm kein Drama. Er kommt auch ganz gut ohne tägliche Arbeit klar. Zumal er ja im Offenstall steht und so oder so 24 Std. Bewegung hat.

Er ist nicht mein erstes Jungpferd zur Ausbildung. Aber ich gehs bei ihm mal völlig anders an. Irgendwie.

*g* nur langsam wirds mal Zeit, dass wir wieder ein Stück weiter kommen. Sonst wird der mal 100 - und kann immernoch nur Handarbeit und Aufsteigen

In erster Linie soll er ein zuverlässiges Freizeitpferd sein. Das vernünftig ausgebildet ist. Auf den man sich ohne Stress auch mal draufsetzen und ins Gelände gehen kann. Etc.
Aber ganz ohne Dressur wird er nicht auskommen

Mit mir als alter Dressur-Zicke wird er da wohl durch müssen.
Derzeit hol ich mir ganz ganz viele Anregungen von Bent Branderup. Vieles seiner Arbeit sagt mir wirklich sehr zu.

Darüber hinaus plane ich aber auch, ihn einzufahren und an der Kutsche gehen zu lassen. Bietet sich für einen Noriker natürlich auch an...
Und da ich früher sogar paar kleinere Turnierstarts mit Kutsche hatte - joah, mal sehen. Kostet halt alles Zeit und Geld

Oh ich bin schon gespannt, was hier für Beiträge kommen! Wie du ja weißt, Tinkerbell, ist Leni auch nicht gerade wunderbar ausgebildet. Sie ist einfach im Gelände daheim, grade weil sie viel gefahren wurde. Und reiten im Gelände ist ja auch super mit ihr.

Aber in der Bahn? Gruslig. Als wenn sie da bisher nur anderen Pferden hinterher gelaufen wäre. Drum bin ich hier auf jeden Beitrag gespannt, auch wenn sie reittechnisch schon ein bissl weiter ist als Rio.

Grade, dass sie die Grundhilfen kennt.

Was mir mit ihr wirklich am meisten hilft, ist Arbeit mit Pylonen, Stangen etc. Alles, wo sie Anhaltspunkte findet und sie dadurch meine "Anforderungen" leichter versteht. Das ihr hilft, auch in der Spur zu bleiben. Und immer möglichst viel Abwechslung, damit ihr nicht langweilig wird.

Ich bleibe aber momentan eigentlich nur im Schritt und Trab. Und dann gehe ich möglichst am nächsten Tag ins Gelände. Damit sie sich dort auch mal laufen kann (am besten bergauf) und vor allem sehr viel sieht. Und dazwischen Tage, in denen wir nur Schritt im Gelände unterwegs sind und viel bergauf-bergab gehen, um was für die Muckies zu machen. Ich gehe mit ihr auch spazieren.

Also kann man sagen, pro Woche 1 bis 2 Tage Halle bzw. Platz, 3 bis 4 Tage Ausreiten, 1 Tag spazierengehen und ein Tag frei.
Wobei es im Winter, wenn es glatt ist schon passieren kann, dass es mehr Hallentage werden. Da versuche ich halt dann abzuwechseln zwischen Reiten, Bodenarbeit und Longieren.

Aber das war wahrscheinlich nicht so ganz das, was du dir jetzt an Antwort erhofft hast. Ich hoffe, dass ich mir aber auch hier ganz viel für uns rausziehen kann.

kaltesBlut, ich hab mir eigentlich gar nichts bestimmtes erhofft in dem Sinn. Das einzige was ich mir von diesem Thread erhoffe, dass man sich eben bißchen austauscht. Mal über den eigenen Tellerrand schaut. Mal guckt, was tun die anderen so. Wie arbeiten die so. Kann ich vielleicht das eine oder andere auch in meine Arbeit einbauen...

Oder eben - ups, ich stoß grad auf ein Problem. Was meint Ihr dazu. Etc.

Also mir gehts in dem Thread gar nicht in erster Linie nur um Rio. Sondern um den allgemeineren Austausch zum Thema Jungpferde und deren Ausbildung.
Von daher, Beitrag absolut passend wie ich finde

@Erdbeere:
das klingt doch schon ganz gut für erst ein halbes Jahr bei dir!
Was hast denn bißchen mit ihr gemacht?

Mein jetzt 23jähriger kam 3jährig zu uns in Stall. War damals aber schon derart verdorben. Das glaubt man kaum!
Der wußte schon sehr genau, welche Kraft er hat. Wie er sich widersetzen kann. Etc.
Da hast die Boxtür aufgemacht - und er hat alles umgerannt, was nicht schnell genug weg kam.
Selbst longieren war einfach nur problematisch!
Umdrehen, andere Richtung rennen, quer übern Platz ziehen. Halt volles Programm!
Vom drauf sitzen mal gar nicht zu sprechen

Keine Ahnung, wie oft ich von dem unfreiwillig runter bin

Aber letztendlich hat er seine Sache dann doch echt gut gemacht! Aber das war wirklich ein GROßES Stück Arbeit und Geduld, bis der wußte wo`s lang geht!
Und so 100% vertrauen kannst ihm bis heute nicht

Obwohl er ca bis M-Niveau ausgebildet ist. Zwischendurch muss er immer und immer wieder testen. Inzwischen darf er aber Rente genießen.

Ich finde diesen Austausch auch recht schön.

Jungpferde gehören meiner meinung nach viel geradeaus geritten, nicht immer wieder gleich um die ecke zu müssen, sondern erstmal laufen lernen und dass geradeaus. Wenn es alleine nicht geht, dann mit vorzugsweise mit einem älteren Pferd dabei.

lg

Oh ja, das mit dem Sturztrauma kenn ich nur zu gut!
Ich bin da auch eher vorsichtig geworden inzwischen. Und setz mich bei weitem nicht mehr auf jedes Pferd drauf!
Seit ich Kinder habe schon gar nicht mehr. Da kommt dann einfach die Verantwortung für andere noch oben drauf.

Das ist übrigens ein nicht ganz unerheblicher Grund warum ich bei Rio nun ganz anders vor gehe als ich das vorher gemacht habe und kannte. (also früher hab ich halt das ganz übliche gemacht. Grundregeln im Stall und beim Putzen. Etwas Longenarbeit. Gewöhnung an Sattel und Trense. Und dann eben drauf. Jetzt mach ich deutlich mehr Handarbeit. Deutlich mehr gezieltes Muskeltraining schon von unten. An der Longe sehr sehr kontrolliert. Etc)
Und dieser Weg scheint tatsächlich für alle beteiligten weit stressfreier zu sein. Auch wenn ich heute sage "naja, überraschend is das ja nun nicht wirklich". Vor paar Jahren hätt ichs nicht geglaubt

Hinzu kommt halt, dass ich weder Reitplatz noch Halle habe. Also auf Paddock, Koppel und Gelände angewiesen bin. Und grad wenn noch keine Lenkung und Bremse installiert sind ist man dort schon noch um einiges vorsichtiger als in geschlossener Bahn.
Aber Rio is zum Glück recht cool. Und das erste Draufsitzen war echt nur noch sowas wie logische Konsequenz. Das hat ihn wirklich überhaupt nicht interessiert.
Pennywise wirds bestätigen können. Denn ich hab mal vorsichtshalber sie drauf gesetzt. Schlau, oder???

So, da ich hier noch keinen eigenen Stecki hab, lad ich in diesem Thread mal ein paar Fotos auch ( passt ja thematisch auch

). Die Rhia hat sich heut einfach mal so ohne "Sicherheitsleine" aufs Pferdi gesetzt.

Hab seit ca. 5 Wochen die RL von Dori auch zu meiner und Naris RL erkoren und "ärgern" ihn jetzt auch mit Reiter. Bisher hab ich ja viel Bodenarbeit gemacht oder war spazieren und hatte seit meinem Geb im Juli 6-7 mal draufgesessen und mich ne Runde führen lassen.
Dann hab ich halt mit der M. gesprochen und wir haben mit den Grundlagen angefangen. M. hat mich an die Longe genommen und wir haben angefangen mit Übungen zum Halten und Lenken. Mittlerweile können wir schon ohne Hilfe langsam die Richtung wechseln, alleine antraben und wieder durchparieren und M. entfernt sich abstandlich immer weiter von mir. Klappt also alles wunderbar...
Heute wollte ich mal mutig sein, bin abends zum Stall in der Hoffnung, dass die Halle leer ist und ich vllt mal ausprobieren kann, ohne Longe im Schritt zu reiten. Gesagt, getan, Freund im Schlepptau ( damit jemand da ist und ich nicht alleine am Stall einen auf mutig mache) und wir sind in die Halle gezockelt. Hab erst was longiert und hab mich dann draufgesetzt und was soll ich sagen?!
Mein Pferd hat einen auf diesen

statt auf diesen :gaul:

gemacht!

Ui, ich war so stolz auf mich und mein Hotta. Wir sind sogar getrabt, schön um Freund rum, dass ich in meinem Kopf den Sicherheitsgedanken hab: "da kann mir schon nichts passieren"

und Nari so ein bißchen weiterhin dass "Longengefühl" hat.

War echt klasse, grade weil es auch so schön ruhig am Stall war und nicht mal eben unerwartet jemand reinkam oder draussen irgendnen Zirkus veranstaltete.

Hier dann ein paar Fotos, leider wohl recht qualiarm, meine Kamera hatte irgendwie tierische Probleme mit den Lichtverhältnissen.