Warum sind Reiter oftmals so rücksichtslos?!?

[TinkerBell]

Leider muss ich mal mit einer etwas provokanten Überschrift einsteigen...

Beim ausgedehnten Spaziergang mit Hundi dacht ich mal wieder, wie bekloppt manche Reiter eigentlich sein können!

Warum? Ganz einfach. Wir haben hier ein wirklich angenehmes Ausreitgelände. Haben den Luxus, mehr oder weniger "überall" reiten zu dürfen. Also nichts mit vorgegebenen Reitwegen oder sowas. Sonder wirklich noch "wohin das Reiterherz begehrt".
Und das, obwohl wir hier auf relativ engem Raum mehrere zT auch echt große Ställe haben. Und viele viele Pferde hier in der unmittelbaren Umgebung wohnen und leben.

Nun gibts aber doch immer und immer und immer wieder wirklich einige "Spezialisten" im Kreise der Reiter, die meinen, genau dieses "wohin das Herz begehrt" auch wirklich BEI JEDEM Wetter und bei sämtlichen Bodenverhältnissen tun zu müssen!
Und ganz ehrlich? Da werd ich wirklich grandig!

Ich mein, was soll das?!?

Muss man bei diesem Wetter (wir haben seit Tagen Dauerregen, VÖLLIG aufgeweichten Boden, selbst sehr gut befestigte Wege scheinen demnächst förmlich "davonzuschwimmen") wirklich irgendwelche "Schleichwege" reiten?!?
Muss man bei solch nassem Boden wirklich auf Trampelpfade ausweichen - obwohl es genug befestigte Wege gibt?!?
Muss man wirklich derart rücksichtslos sein??

Beim Spaziergang konnten einige der Wege kaum mehr betreten werden - weil frische (!) Pferdespuren wirklich ALLES tief verschmiert hatten. Irgendwer muss gestern oder heute (vorgestern waren diese Spuren noch nicht, da bin ich dort auch gelaufen...) bei diesem Wetter tatsächlich mit seinem Pferd mitten durch dichten Bewuchs einen abfälligen Trampelpfad gegangen sein - und Pferdi ist mehr als einmal extrem tief und heftig abgerutscht.
Offenbar mit Eisen!
Denn sogar Wurzelwerk von Bäumen wurde beschädigt!

Etwas weiter waren sogar mitten in einer Waldwiese frische Spuren

Sorry, aber sowas macht man doch einfach nicht!

Und dann wundern sich genau diese Leute (eigener Garten vermutlich mit Mienen vor Zutritt geschützt...), wenn sich die Wald- und Landbesitzer aufregen und es über kurz oder lang darauf hinausläuft, dass die Reiterlaubnis massiv eingeschränkt wird. Und eben nur noch auf sehr begrenzten Wegen geritten werden darf.
Aber das ist doch kein WUnder, oder wie seht Ihr das??

Teilweise ist auch unser eigener Wald betroffen. Wiesen sowieso... Und selbst ich als Selbst-Reiter finde dieses Verhalten wirklich absolut daneben! Immerhin hinterlassen solch tiefe Spuren ja durchaus Schaden am Boden.
Zumal es ja hier bei uns auch absolut nicht notwendig ist, auf solche Wege auszuweichen! Ein paar Meter den Berg hoch und aussen herum - wär man auch genau an dieser Stelle auf der anderen Seite des Trampelpfades...

Nun würde mich mal interessieren, wie das bei euch ist?
Macht Ihr auch ähnliche Beobachtungen?
Und wenn ja - sprecht Ihr die Leute drauf an?!? (diesbezüglich hab ich auch schon sehr uneinsichtige Reaktionen erlebt, um das mal sehr vorsichtig zu formulieren)
Oder seht Ihr das lockerer?

Ich frag mich echt, warum sich Menschen, die ja offenbar Tier- und Naturverbunden sind (sonst würden sie doch nicht ausreiten, oder?!?), derart rücksichtsloses Verhalten an den Tag legen!

[kaltesBlut]

Also, mir geht es genauso wie dir. Grad weil ich mit meiner im Moment nur weichen oder steinfreien Boden reiten kann, gehe ich grad nicht ausreiten. Wir würden ja alles kaputt machen.

Ich versteh da schon die Landwirte, die da sauer werden. So was muss einfach nicht sein. Ich habe auch null Verständnis für.

Das find ich genauso rücksichtslos wie Reiter, die in Ortschaften die Hinterlassenschaften ihrer Hottes nicht wegräumen.

[Leo]

Also, Pferdeäppel auf der Stresse finde ich persönlich jetzt nicht wirklich schlimm.Da reg ich mich eher über Autofahrer auf, die ihre brennenden Kippen aus dem Fenster werfen. Ich hab da nicht übel Lust, irgendwann mal an einer roten Ampel auszusteigen und dem Übeltäter seine Kippe wieder ins Auto zu werfen -mit den Worten "sie haben grad was verloren".

Was das reiten angeht: unsere SB haben hier einige nicht eingezäunte Wiesen, weil diese ausschließlich zum Heu machen genutzt werden. Eigentlich sollte man meinen, dass die Leute dann einfach nur den Seitenstreifen ntuzen, wie auch auf den Feldern, aber nein, es gibt immer wieder Reiter, die mit Pferd quer über die Weide brezeln, Egal auch, wie der Boden aussieht.
Ich glaub allerdings auch, dass es oft auch das Problem ist, dass die Reiter ihre Pferde nicht im Griff haben und dann einfach irgendwo lang gehen. Bei uns stehen zB Siloballen am Wegrand.Da kommt nicht jeder Reiter dran vorbei. Die weichen dann quer über die Weide aus.

[Charda]

Wir sind hier dazu verpflichtet, die Äpfel von der Straße zu räumen. Wenn wir das nicht machen, dann droht eine saftige Geldstrafe. Und ganz ehrlich?! Ich finds richtig! Wenn ich mit Junior auf einer Straße mit dem Fahrrad unterwegs bin, wo ein haufen am anderen liegt find ich das äußerst störend. Gerade bei beliebten Straßen sieht man das schon sehr deutlich. Das nervt, ist unschön und kann sogar gefährlich werden. Bergab über eingeweiche pferdeäpfel?! Neee, nich so gut.

Bei dem Ausreitgelände ist es hier noch strenger. Rings rum eine Apfelanlage nach der anderen. Überall herrliche Wiesen wo man drüber könnte. Aber man darf nicht. Die Obstbauern hier in der Region sind da sehr zickig. Und wenns doch einen gibt, der es zu lässt, dann würd ich nie und nimmer auf die Idee kommen, da bei Matsche Nass Wetter löcher rein zu machen...

[Jörg]

Das mit denn Wegen kaputt Reiten ist bei uns ,seid dem wir Ausreitmarken ( Kopfnummern fürs Gelände )haben wesentlich
besser geworden
Sollte es doch mal Passieren Melden sich die Bauern oder Landbesitzer bei uns im Verein
Da hier jeder fast noch jeden kennt,wird mit dem Reiter erst einmal Gesprochen durch Vorstand oder den Stall Besitzern

[LeonieMay]

Im Harburger Raum, Rosengarten, Lüneburger Heide ist das bei uns stark reglementiert. Selbst Hunde dürfen dort kaum noch frei laufen. Von daher kann ich oftmals nicht verstehen, daß man dann sprichwörtlich "so ein Ausreitparadies" mit Füßen tritt.

Manchmal fänd ich es nicht verkehrt, wenn alle Reiter die ins Gelände möchten für wenig Geld die Auflage hätten einen Reiterschein zu machen. Dort müßten die Grundlegenden Sachen dann einfach gelernt werden; Bestimmungen der Bundesländer auf Wald, Wiesen und Flur.

Mich nervt oftmals das viele im Trab oder Galopp einen beim Gassi gehen über den Haufen reiten. Sagt man etwas, ist man der böse Spaziergänger. Daß es aber Vorschriften gibt, auch wie man im Verband reitet, wann man bei Fußgänger durchpariert etc. haben viele ohne Reitabzeichen einfach noch nicht gehört. Sicherlich wäre eine Marke an der Trense mit Nummer dann besser, weil man jemanden anzeigen könnte, doch ich fänd es sinnvoller vorher Aufklärungsarbeit zu leisten.

[TinkerBell]

Also die Sache mit der Aufklärungsarbeit find ich generell auch ganz wichtig.

Das Problem an der Sache sind aber oft ausgerechnet reitende Erwachsene...

Uneinsichtig, dickköpfig, "ich mach das so, und fertig. Leb damit"

Leider meine Erfahrung diesbezüglich. Und da fällt mir manchmal echt nichts mehr ein.

Von daher würden in DIESEN Fällen sicher am ehesten noch Kopfnummern helfen. Denn dann könnten sie ja zur Verantwortung gezogen werden... Auf einmal gehts dann nämlich doch

Ich mein, dass ein Pferd auch mal unkontrollierbar werden kann, grad wenn sichs erschrickt - und das dann auch mal quer durch die Wiese geht --- ist unschön. Aber das ist ja nicht das was ich meine.
Denn wenn jemand ein stark bewachsenes Stück Trampelpfad bei diesem Wetter nutzt - das ist mit voller Absicht! Und da lang ich mir wirklich an den Kopf.

[Leo]

Ömpf, habt ihr das etwa alle nicht ?Also, die Steuernummern? Bei uns sind die Pflicht, wenn man auf öffentlichen Wegen ausreitet.
Und, klar, wenn sich die Äppelhaufen häufen, dann fänd ich das bestimmt auch nicht schön, aber wenn mal irgendwo ein einzelner Haufen auf der Strasse liegt, find ich persönlich das weniger schlimm, als Müll, der bewußt weg geworfen wird.
In Pferdeäppel treten find ich jetzt auch nicht vergleichbar mit einem Hundehaufen.
Klar, dass das für Radfahrer ein Rutschrisiko bedeutet, da hab ich gar nicht drüber nachgedacht.

[Charda]

Ich finde es einfach tragisch, wenn bei uns diese Kopfnummern eingeführt werden müssten. So viel Pflichbewusstsein und Anstand sollte eigentlich vorhanden sein... Als Fußgänger will man das ja dann auch nicht und als Reiter würde man sich darüber ärgern, sollten die Nummern eingeführt werden. Wenn jeder einfach auf den anderen Acht geben würde, wäre es doch für alle einfacher.
Und wie Tinki schon schreibt. Meist sind es doch die Erwachsenen die sich so benehmen. Das find ich schon erschreckend. bei Kindern würde man noch sagen, dass die es vlt nicht besser wissen. Aber eine erwachsene Person?!

Wenn mal ein Haufen an der Seite liegt, seh ich das nicht so tragisch. Aber wir sind hier gezwungen auch mal auf Fußgänger Wegen zu reiten. Da gehören Pferdeäpfel einfach nicht hin! Und eigentlich muss man ja froh sein, wenn man noch auf Fußgänger wegen reiten darf und nicht auf der Straße reiten muss. Das wäre schon wesentlich gefährlicher....

[Leo]

Also, auf Fußgängerwegen darf man hier nicht reiten.
Dazu sind wie gesagt auch die Steuermarken Pflicht.
Und die Gelder werden genauso wenig zum Erhalt oder Ausbau der Reitwege genutz, wie die Tabaksteuer zweckgebunden genutzt wird.