Warm reiten - nützlich oder humbug?

Wenns in keine der anderen Kategorien rein passt - dann bitte hier! Gerne auch reitweisenübergreifend.
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Charda
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#1 Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von Charda » Di 20. Feb 2018, 07:59

http://www.freundpferd.de/2016/01/04/th ... 0-minuten/

Weil ich gerade über diesen Link gestolpert bin (BlackPearl auch ;) ) und weil ich eigentlich die letzte Zeit öfter gelesen habe, dass das völliger Quatsch sei, möchte ich ein Thema starten.

Wie lange reitet ihr warm? Reitet ihr überhaupt warm? Wie wichtig ist euch das?

Ich muss sagen, ich reite IMMER warm. Und wenn ich Junge an der Hand habe, dann führe ich eben ca 10 MInuten warm. Ich reite nie gleich los egal wie "frisch" der Jüngling oder auch alte ist. Allein schon diese Ruhe und dieses "zappeln" ignorieren bringt viel für die Kommende Einheit. Je mehr ich dieses ruhige angehen installiert habe, desto eher wissen es auch die Pferde.
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
melisse
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#2 Re: Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von melisse » Di 20. Feb 2018, 08:12

Ja, auf jeden Fall.
10 bis 15 Minuten immer zügig . Schritt am langen Zügel auf beiden Händen.
Hab das schon als Kind so gelernt und gebe es auch so weiter
Der Leistungsbegernzende Facktor sitzt meistens im Sattel
Semmel
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#3 Re: Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von Semmel » Di 20. Feb 2018, 08:53

ganz ein deutig bin ich ein Befürworter des Warmreitens. Man selbst macht ja auch nicht von Jetzt auf Gleich ein Training, ohne warm up! Sehnen, Bänder, Muskeln, Gelenke brauchen das.

10 bis 15 Minuten, beim Oldie sogar noch länger
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BlackPearl
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#4 Re: Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von BlackPearl » Di 20. Feb 2018, 09:00

Huch, gerade über meinen Namen gestolpert :D
Also der allerausführlichste Schrittreiter bin ich nicht. Aber 10-15 Minuten (je nach äußeren Umständen) sind es eigentlich immer. Mittlerweile bei beiden Pferden 1-2 Runden führen, früher bei Wylma fast komplett den Schritt führen oder auch noch etwas ablongieren. Einfach damit da keine Unruhe aufkommt. Damals auch bei ihr, weil eben das Vertrauen noch nicht da war sie einfach zwanglos am langen Zügel Schritt zu reiten am Anfang. Entsprechend wenig bin ich allgemein Schritt geritten, den macht man sich mti sowas einfach zu schnell kaputt.
Und dann eben locker flockig los traben. Bei Thony braucht es manchmal auch etwas länger, wenn das Wetter für ihn nicht so stimmt.
Am liebsten gehe ich fürs warm reiten raus. In der Halle oder auf dem Platz find ichs echt mega öde. Gestern zB hab ich Thony nach dem warm führen erst ein bisschen laufen lassen, mach ich auch gern mal, wenn ich kann und der Boden Zuhause nicht so zum toben einlädt.
Ich find das was ich hier in den Hallen sehe teils wirklich gruselig.
Ob direkt im Trab noch aufs Pferd geklettert wird oder 2 Runden Schritt mit Blick aufs Handy als ausreichend empfunden wird... Alles dabei. Genauso wie das junge Pferd 40 Minuten Schritt reiten und da versuchen zu arbeiten. Halte ich auch nicht für clever. Gerade im Schritt ist es oft schwer für die Pferde den Rücken mitzunehmen.
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Charda
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#5 Re: Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von Charda » Di 20. Feb 2018, 09:02

Wie viel Unterschied macht es hier, wenn das Pferd 7/24h auf der Weide / im Offenstall / Aktivstall steht?
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
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#6 Re: Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von BlackPearl » Di 20. Feb 2018, 09:06

Wenig. Also klar, die ganzen Strukturen sind schon geschmeidiger. Aber warm ist da nach dem putzen/satteln/zur Halle Fahren ect. pp. eh nix mehr. Die Gelenkschmiere festigt sich ziemlich schnell wieder.
Also gefühlt könnte ich dann eher anfangen zu arbeiten. Machen sollte man es mMn trotzdem nicht.
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#7 Re: Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von Charda » Di 20. Feb 2018, 09:17

Ich sehe das genauso...

Wenn man sich nur mal umsieht wie viele Pferde Arthrosen im Alter oder sonst was haben... Wenn ich das mit etwas mehr Ruhe vor dem Sturm minimieren kann - sei es nur minimieren, dann nehme ich die paar Minuten gerne in Kauf...

Ich reite mindestens 10-15 Minuten Schritt zu Beginn der Einheit. Beim Opi sogar 20. Man kann im Schritt schon wunderbar abklären wo was wie hängt.

Natürlich auch viel kaputt machen. Keine Frage. Aber bitte?! Wollen wir nicht reiten, um es zu lernen? Zügel weg werfen, kein Schritt reiten, weil man Angst hat, man könnte eventuell... :gruebel: Find ich irgendwie nicht sinnvoll.

Ab L muss man versammelten Schritt reiten können. Da wir hier mindestens 4 User sind, die L starten sollten wir also Schritt reiten können. Durch nicht Schritt reiten, lernt man es halt nicht und bringt das Pferd auch nicht in der Prüfung in den korrekten Schritt. Schritt reiten können sollte man schon ab A. Dort muss man schon im Schritt aufnehmen, zum Übertreten spätestens. Bei Jungen Pferden - gut - da mach ich so wenig wie möglich anfänglich. Aber auch da sollte man irgendwann dazu kommen können, das Pferd im Schritt auf zu nehmen...
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#8 Re: Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von BlackPearl » Di 20. Feb 2018, 09:27

Thony hat ja nun auch schon leicht Athrose. Ich denke schon, dass das auch viel dem Schulbetrieb geschuldet ist. Rein in die Bahn, Ausbinder drauf, aufsteigen, 2 Runden Schritt und los gehts :(
Aber auch da muss ich eben den Grad finden: Schritt strengt den Rücken an und der ist auch im Eimer. Also schön ein Mittelmaß finden. Vermeiden tue ich es wie gesagt auch nur bei den Jungen. Und auch da nur zum Beginn der Einheit, zwischendurch und am Ende sollte zwangloser Schritt schon klappen.
Charda hat geschrieben:
Di 20. Feb 2018, 09:17
Ab L muss man versammelten Schritt reiten können.
Naja eigentlich ab M :mrgreen: Bzw noch eigentlicher ab M**. Aber in L** kommt eben Starker Schritt dazu, auch dafür muss ich im Schritt arbeiten können. Fürs KK ja sowieso.
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#9 Re: Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von BlackPearl » Di 20. Feb 2018, 09:39

Ganz allgmein sehe ich es aber definitiv so, dass die "späten" Schrittlektionen absolut ihre Berechtigung haben. Bei vielen Reitern wäre es mir lieber sie würden Schritt nicht "bearbeiten" wollen...
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#10 Re: Warm reiten - nützlich oder humbug?

Beitrag von Charda » Di 20. Feb 2018, 09:47

BlackPearl hat geschrieben:
Di 20. Feb 2018, 09:27

Naja eigentlich ab M :mrgreen: Bzw noch eigentlicher ab M**. Aber in L** kommt eben Starker Schritt dazu, auch dafür muss ich im Schritt arbeiten können. Fürs KK ja sowieso.
Naja, sind wir mal ehrlich... Nur weil es dort erst in Klammer "Versammelter Schritt" heißt, heißt das ja nicht, dass man den vorher nicht schon reiten können sollte. Ich kann mein Pferd nicht so wirklich aus dem kompletten MS direkt in eine wunderschöne KK reiten. Ich versammel den Schritt da immer schon kurz vorher. Auch kurz vor dem Übergang zum Galopp. Der Schritt muss auch geritten werden können zwischen den einfachen Wechseln :gruebel:

Finde ich zumindest.
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