Bocken....Klemmen - Ideen?

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LeonieMay
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#1 Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von LeonieMay » So 5. Aug 2012, 23:56

Nach 6 wöchigem krankheitsbdingtem Totalausfall meinserseits wollte ich heute mit longieren wieder anfangen. Einige die mein Journal verfolgen, wissen ja, daß mein Großer leider zum Bocken neigt. Eigentlich hat man sich dran gewöhnt, aber irgendwie wurmt es mich nach der Pause und vielleicht hat jemand noch Ideen, die ich noch nicht ausprobiert habe.

Longieren...war sehr ruhig...linke Hand langsam und als ich energischer ins Vorwärts forderte, kam auch eine nette Bocksalve. :zensur: Ich habe mit Longiergurt und Ausbindern longiert.

Rechte Hand gab ich vorher noch das Gebot ab, daß er in der 3-5 Runde mir um die Ohren fliegt. Longierte extra in die Unterste Ecke, Hacken ins Erdreich, beide Hände an der Longe, da ich die Sehne im Arm jetzt lediert habe...und siehe da...ich trieb ganz normal, nicht berührt, nichts...er trabte langsam im Schneckentempo wie ein 90 jähriger und zack zack zack...in der 3 Runde waren wir weit höher als der Zaun mit den Füßen. :zensur: Das nervige...danach geht es...als wenn er sich frei gebockt hätte und das Tempo halten kann.

Osteopathen sind seit ich ihn habe da gewesen...nichts auffälliges, nichts blockiertes...bis dato im Wachstum zu schwache Hinterhandbänder. Tierarzt der es auch schon einige Male erlebt hat...weiß auch keinen Rat.

Wenn er hyperaktiv ist und Schübe hat, okay...dann kann er mal bocken. Aber so wie heute, grad nach der Auszeit hatte ich mit mehr Vorwärtselan gerechnet, zumal es nicht bannig warm war.

Zusatzfuttermittel für die Muskulatur, Stangenarbeit etc. waren auch schon auf der Probierliste.

Was ich dazu sagen muß, er bockt und blockiert nur im Trab, auch unter dem Sattel. Auch beim Antraben rechte Hand...gibt es dieses Problem, was man mehr als geschickt lösen muß sonst würd man den Boden knutschen.

Jemand noch eine Idee? Einen Ansatzpunkt?


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Dori
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#2 Re: Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von Dori » Mo 6. Aug 2012, 07:04

Hm, also ganz ohne Grund wird dein Kleiner ( :D ) ja wohl nicht bocken... Zumindest nicht JEDES Mal.

Normalerweise würd ich zu den Klassikern tendieren, Rücken, Zähne, Ausrüstung, aber wie ich dich kenne, hast du die schon durch.
Bleibt das Bocken gleich, wenn du ein paar Tage hintereinander stramm longiert hast? Weil du schon sehr hochwertig und pferdegerecht fütterst, und deine Jungs bisher noch keine Spitzensportler sind. Weißte, wie ichs mein, vielleicht ist es zu viel Energie, für das Pensum an Arbeit, was sie leisten müssen.

Sonst klappts vermutlich nur übers Ausprobieren, machen sie das auch ohne Ausbinder? Ohne Gebiss, sprich am Halfter? Gibst du zum Traben irgendein Signal über die Longe? Berührst du ihn mit der Longiergerte? Machst du irgendwas anders als im Schritt oder Galopp?
Ist die Balance schon ausreichend geschult oder KANN er noch gar nicht taktgenau traben und holt sich so die Balance?
Was, wenn du ihm den Weg mit Stangen erschwerst? Konzentriert er sich auf die Stangen, oder bockt er drüber hinweg?

Wie läuft er frei? Also ohne Longe in der Halle oder Bahn?

Wie ist die Situation, bevor er losgeht? Sprich, was ist der Moment, wo du sagst, ok, gleich gehts los? Gibts Auslöser? Extern?

Was hast du schon ausprobiert, vielleicht erkennt man dadurch mehr! :gruebel:
Duuu stellt aber auch immer Fragen! :D
Wenn du eine falsche Antwort von deinem Pferd erhälst,
hast du entweder das Falsche gefragt oder die Frage falsch gestellt.
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#3 Re: Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von Snoopy » Mo 6. Aug 2012, 14:34

Hängst du die Longe in einen Trensenring ein?
Oder am Halfter/Kappzaum?
Schnallst du die Hilfszügel sofort ein oder erst nach Warmlaufen?

Das wüsste ich noch gerne.

Ansonsten: Keine Ahnung! Laufen lassen vor dem Longieren ist nun ja :D
Wir haben kleine Pferde für kleine Leute, kräftige Pferde für kräftige Leute, schlanke Pferde für schlanke Leute, große Pferde für große Leute.

Und für alle, die noch nie geritten sind, haben wir Pferde, die noch niemand geritten hat
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#4 Re: Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von LeonieMay » Di 7. Aug 2012, 08:32

Vorweg schon mal vielen lieben Dank für Eure vielen festgehaltenen Gedankengängen. Konnte gestern nicht wirklich tippen, da meine Sehne durch die Bokka-Einlagen wieder streikte. Ich schreib mal die Antworten in die Zitate, da ich gleich schon wieder raus muß. Hoffe ihr könnt´s trotzdem heraus lesen.

Dori hat geschrieben:Hm, also ganz ohne Grund wird dein Kleiner ( :D ) ja wohl nicht bocken... Zumindest nicht JEDES Mal.

Normalerweise würd ich zu den Klassikern tendieren, Rücken, Zähne, Ausrüstung, aber wie ich dich kenne, hast du die schon durch.
Rücken hat 1-2, Zähne von unterschiedlichen Bearbeitern regelmäßig gemacht, Gebisse gewechselt, 3 verschiedene Sättel, letzte Maßsattel mit angepaßtem Kopfeisen.

Bleibt das Bocken gleich, wenn du ein paar Tage hintereinander stramm longiert hast?
Das Bocken hat er 1 Mal beim Einreiten ausprobiert und ich landete an der Sprengleranlage mit dem Kopf...es gab Ärger, dann war es weg. Erst im neuen Stall fing es an, täglich. Ich schob es damals auf die Schmerzen der Huflederhautentzündung die heimlich wuchs, dachte, wenn die weg ist, ist das Bocken auch weg.

Ja, es ist eigentlich täglich da, drum longier ich auch vorher immer ab und bin egal in welcher wiederholten Anreitphase immer dabei. Wenn es mal nicht ist...weiß ich nicht warum...aber eigentlich schon.

Weil du schon sehr hochwertig und pferdegerecht fütterst, und deine Jungs bisher noch keine Spitzensportler sind. Weißte, wie ichs mein, vielleicht ist es zu viel Energie, für das Pensum an Arbeit, was sie leisten müssen.
Du wirst lachen, ich fütter gutes Futter, aber wenig Kraftfutter. Heu bekommt er zwischen 11 und 14 kg je nach Weidegang. Kraftfutter wenn er nichts tut 1 kg Gerste, was 750 gr. Hafer entspricht, da er ja sehr viel in Bewegung ist im allgemeinen, sonst nimmt er auch ohne Arbeit zu viel ab. In der Arbeit nur 2 Kg, höchstens mal 3 wenn er eine hyperaktive Phase hat und zusätzlich noch viel rennt, bei 1,80 Stm

Sonst klappts vermutlich nur übers Ausprobieren, machen sie das auch ohne Ausbinder?
Ja.
Ohne Gebiss, sprich am Halfter?
Ja.
Gibst du zum Traben irgendein Signal über die Longe?
Ja, Teeerab...aber zumeist muß die Peitsche mit helfen...die er gekonnt ignoriert...wird man forscher...bockt er eben gerne los
Berührst du ihn mit der Longiergerte?
Eigentlich nein, ignoriert er aber bis zum 3 Versuch ja...aber auch an der Schulter beim Treiben geht´s hoch...
Machst du irgendwas anders als im Schritt oder Galopp?
Nein, auch beim Reiten, wenn er schon länger trabt...blockiert er plötzlich...und es geht hoch.

Ist die Balance schon ausreichend geschult oder KANN er noch gar nicht taktgenau traben und holt sich so die Balance?
Ja ist da...sehr gute Balance mitlerweile.

Was, wenn du ihm den Weg mit Stangen erschwerst? Konzentriert er sich auf die Stangen, oder bockt er drüber hinweg?
Ohhh jaaa, davor, dadrüber, dadrauf....


Wie läuft er frei? Also ohne Longe in der Halle oder Bahn?
Auch mit Bockas...eher weniger...aber es geht meist nur zu zweit...sonst rennter er auch klemmt mal bockat herum und düst wieder los....es sieht aus wie ein Spiel.



Snoopy hat geschrieben:Hängst du die Longe in einen Trensenring ein?
Durchgezogen unten am ersten Ring vorbei und an den äußeren.

Oder am Halfter/Kappzaum?
Halfter auch ab und an, aber wenn er da los legt, kann man ihn schwerlich halten und man fliegt 10 Meter hinter her. Er haut aber nicht ab.

Schnallst du die Hilfszügel sofort ein oder erst nach Warmlaufen?

Nein, ich laufe zu Fuß oder an der Longe gute 20 Minuten Schritt, dann schnall ich Ausbinder oder Laufer ein...wenn ich antrainiere, schnalle ich alle 5 Minuten wieder aus, damit er sich lang machen kann für einige Runden. Denn der Muskel muß ja auh entspannen damit er aufgebaut werden kann.

Das wüsste ich noch gerne.

Ansonsten: Keine Ahnung! Laufen lassen vor dem Longieren ist nun ja :D
Laufen lassen mag ich vorher nicht noch. Ich longiere ja, damit ich ihn reiten kann.
Wie ist die Situation, bevor er losgeht?
Beim longieren immer unter Tempo zumeist oder es kommt einfach ein klemmen vorweg und dann bocken.

Sprich, was ist der Moment, wo du sagst, ok, gleich gehts los? Gibts Auslöser? Extern?
Unter Tempo, oder normales Tempo einfach klemmen und / oder Angst... oder nichts...


Was hast du schon ausprobiert, vielleicht erkennt man dadurch mehr! :gruebel:

Stangen, erst langsam laufen lassen, langsam steigern. Mich an die Longe nehmen lassen von unten nahctreiben lassen, mit dem Ergebnis... Longenführer trieben zu spät, erst im Bocken und ich flog noch höher.

Unter dem Sattel, vorwärts, strafen, warten, drüber weg reiten...vorher ablongieren.

Duuu stellt aber auch immer Fragen! :D
Zwei Ansatzgedanken habe ich noch dazu...vielleicht hat jemand von Euch ja Erfahrungen damit...


.....da er ja zwei sehr unterschiedliche Hufe hat, rechtes Vorderbein ist das Verschmiedete, Sehnenfissur und Sehnentritt vom anderen Pferd mit Vernarbung... und er bockt vornehmlich auf der rechten Hand...kann es da irgendwie zur Lastaufnahe oder Bewegungsänderung gekommen sein, daß er so bockt, obwohl der Tierarzt und die beiden Osteo´s nichts bemerken?

....oder....sollte man mal probieren das Kraftfutter seiner Körpergröße wirklich hoch zu fahren, daß er wie bei den Vitaminen so viel Energie benötigt wie ein Sportpferd obwohl er erst in der Anfangsarbeit steckt?

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#5 Re: Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von TinkerBell » Di 7. Aug 2012, 09:45

Ich hab da mal noch eine Frage: erreicht er was durch sein Verhalten??

Also was passiert, wenn er sich so aufführt?

Du nutzt irgendwo die Formulierung, dass es aussieht wie ein Spiel. Vielleicht ists tatsächlich eine Art Spiel für ihn?!?

Vielleicht macht er das schlichtweg aus Spaß, Übermut, weil er Bock drauf hat. Sozusagen. Und weil er sich gar nix böses dabei denkt?!?

Oder erreicht er durch sein Verhalten evtl eine (unbeabsichtigte) Pause? Weil du dich erstmal neu sortieren mußt?

WIrds in irgendeiner Form besser, wenn du ihn richtig ordentlich vorwärts gehen läßt? Normal sagt man ja immer, Energie lieber nach vorne raus lassen, dann gehts nicht mehr so nach oben.
Hilft aber ja nicht in jedem Fall.

Wenn er an der Longe bockt - kriegst du ihn dann ganz ganz schnell zum Stehen??
Mein Gedanke dahinter ist, diesen Automatismus unterbrochen zu kriegen.
Ihn also so schnell wie möglich zu stoppen. Dann ruhig (!) stehen zu lassen. Vielleicht sogar rückwärts gehen lassen. Aber geordnet. Nicht in Wut und Strafe. Sondern als Gehorsamkeitsübung. Als "Unterordnung". Aber nicht als Strafe.
Und erst wenn da wieder Ruhe drin ist - direkt erneuter Versuch.
Im Zweifel sofort wieder Halten lassen. Unter Kontrolle bringen.

Hast diesen Ansatz auch schonmal versucht?
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Dori
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#6 Re: Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von Dori » Di 7. Aug 2012, 09:53

Es wird also Zeit für alternative Ideen...

Das mit den Hofen könnte natürlich irgendwann mal der Auslöser gewesen sein, aber mittlerweile sind die Hufe so schön wieder gerichtet, dass ich das als permanenten Auslöser nicht gelten lassen würde. :gruebel: Irgendwann ist doch auch mal gut, oder?

Das mit dem Futter könnte ein Versuch wert sein. Du kannst am Besten einschätzen, wie er bei Futtergabe in diesen Maßen reagiert.

Hab gerade mal versucht mir vorzustellen, wenn Fouza so loslegen sollte.
Wenn Fouza mal durchgegangen ist an der Longe hab ich sie immer sofort eingesammlt, sprich, Longe eingerollt und den Zirkel immer kleiner werden lassen.
Das geht natürlich nur, wenn die Pferde auf gar keinen Fall nach innen Treten! Weiß ja nicht, wie dein Kasper dabei bockt. Wenn das nur vorwärts-aufwärts Sprünge sind, würde es gehen.
JEDER Bockansatz wird mit sofortigem Reinholen quittiert.
Auf engem Kreis können sie nicht bocken oder rennen. Sobald die Gangart wieder stimmt, darf Monsieur wieder raus, Runde für Runde langsam. Das würde ich solange machen bis er wieder auf normalem Zirkelmaß in gesittetem Tempo ist.
Das ist wieder eine typische M Übung. Das Pferd unter keinen Umständen bestrafen für sein Verhalten, aber es ihm gehörig unbequem machen!

Unter den gegebenen Umständen würde ich an deiner Stelle auf Stangen verzichten im Moment. Wenn er dann wirklich so unkontrollierbar wird, wäre mir die Gefahr zu groß, dass er sich mit den Dingern selbst verletzt.

Oder was passiert, wenn du einfach mal den Trab überspringst und im Galopp löst. Wie ich dich verstanden hab, liegt das Hauptproblem im Trab?! Dann löse doch einfach mal 10-15 Minuten im Galopp?! Fouza braucht das auch manchmal... Wenn der Rücken dann schon aufgewölbt und alles weich und nachgiebig ist, tritt das Problem im Trab vielleicht gar nicht mehr auf?!
Wenn du eine falsche Antwort von deinem Pferd erhälst,
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#7 Re: Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von Leo » Di 7. Aug 2012, 10:07

Asti buckelt ja an der Longe nur ganz selten und dann auch sehr sparsam. Das jedoch meist dann, wenn ich für seinen Geschmack zu viel Verbindung hab (oder zu nah dran bin). Ich geb deshalb beim angaloppieren deutlich nach mit der Longe und hab dann auch gar kein Problem mit Bucklern. Das macht ihm nämlich nur dann Spaß, wenn er irgendwo gegen gehen kann.

Das mit dem mehr füttern wär auf jeden Fall mal einen Versuch wert (schlimmer wirds ja hoffentlich nicht werden :D ). Evt. fehlt ihm wirklich die Kraft und er drückt das so aus?
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Charda
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#8 Re: Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von Charda » Mi 8. Aug 2012, 12:41

Mein Erster Gedanke war ehrlich gesagt, wie schon steht, klemmen. Evtl einfach ein Klemmen im Wirbelsäulenbereich und dadurch das Bocken. Unangenehmes Weg schütteln, quasi. Aber dann müsste es ja wesentlich schlimmer sein, wenn du drauf sitzt und das wars doch das letzt mal nicht wirklich oder?
Andererseits hast du ja auch schon geschrieben, dass du die letzte Zeit eher nicht dazu gekommen bist, was mit ihm zu machen. Kann es dann nicht einfach doch der Übermut sein?

Klar ist, dass er ja ein Aktives Kärlchen ist.

Hast du mal Rücken checken lassen? Letzten endes kanns ja auch gut sein, dass er sich bei einer seiner vollgassemmelaktionen auf der Weide was verrenkt, verklemmt, blockiert hat? Oder er ist wieder etwas instabiler und will seine mangelnde Balance weg bocken?!
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
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#9 Re: Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von LeonieMay » Mi 8. Aug 2012, 22:39

TinkerBell hat geschrieben:Ich hab da mal noch eine Frage: erreicht er was durch sein Verhalten??
;) Nein...so gar nicht.. Sturkopf gegen Sturkopf

Also was passiert, wenn er sich so aufführt?

Ich hab erst einmal verschiedene Ansätze wie oben ausprobiert. Das blöde an der Sache ist...er steht wenn er bockt...straft man wird es heftiger oder höher...man kommt immer weiter aus dem Sattel und wenn man wieder rein kommt...kracht die Wirbelsäule und manchmal bleibt die Luft weg. Vorwärts bekommt man ihn nicht..Sporen oder Gerte verschlimmern es. Mitlerweile parier ich durch...richte ihn sofort gerade...reite im Schritt 1-2 Tritte und trabe sofort wieder an. Ich vermeide es nicht, galoppier danahc auch nicht, um das zu umgehen oder reite mehr Zirkel.

Du nutzt irgendwo die Formulierung, dass es aussieht wie ein Spiel. Vielleicht ists tatsächlich eine Art Spiel für ihn?!?
Manchmal an der Longe im Winter sieht es so aus. Überwiegend aber leider nicht. Das schreib ich dann wirklich der Kälte zu.

Vielleicht macht er das schlichtweg aus Spaß, Übermut, weil er Bock drauf hat. Sozusagen. Und weil er sich gar nix böses dabei denkt?!?

Bock hat er nicht immer drauf. Man sieht, daß er wie nen 90 jähriger los eiert...oder auch wenn er locker ist...als wenn ein Knopf umgeht. Er ist auh nicht immer klemmig, gut kurz vorher...aber man merkt schon manchmal es baut sich Spannung auf...obwohl es keinen Grund gibt. Als wenn plötzlich ein Schalter umgelegt wird. Sicher ist er ein Pferd, daß sich über das Bocken ausdrückt, so wie meine Stute durch Bocken und Umdrehen....aber irgendwie sagt mein Bauch...im normalen Arbeitsrhytmus steckt da etwas hinter. Denn er lernt schnell, die Hinterhand hat durch die Bodenarbeit gute Fortschritte gemacht...Sattel ist maßgefertigt und opitmiert, kontrolliert, er steht supi im Futter.

Oder erreicht er durch sein Verhalten evtl eine (unbeabsichtigte) Pause? Weil du dich erstmal neu sortieren mußt?

Nein, Pause gibt´s nicht. Bis dato nur 2 Mal..als ich unter die Sprengleranlage klatschte mit dem Kopf, weil ich Sterne sah und schwarz vor Augen und letztes Jahr beim Freiflug, wo ich aber sofort wieder rauf bin, so lang das Testosteron oben war und ich noch keine Schmerzen spürte :D Sortieren oder erstarren und nicht handeln brauch ich Gott sei dank nicht, sonst müßt ich ihn auch in Beritt geben...sonst hat er ja gewonnen.

WIrds in irgendeiner Form besser, wenn du ihn richtig ordentlich vorwärts gehen läßt? Normal sagt man ja immer, Energie lieber nach vorne raus lassen, dann gehts nicht mehr so nach oben.
Hilft aber ja nicht in jedem Fall.

Leider nicht.

Wenn er an der Longe bockt - kriegst du ihn dann ganz ganz schnell zum Stehen??

Nein an der Longe ist es genau umgekehrt...da ist er tieffliegende Wildsau, los schießend. Wie Kopflos irre...ähnlich wie beim Führen. Beim Reiten ist es im Stand, wenn s schlimm wird immer höher und höher und höher oder noch drehend auf der Stelle..., da kann ich es sofort unterbrechen.

Mein Gedanke dahinter ist, diesen Automatismus unterbrochen zu kriegen.
Ihn also so schnell wie möglich zu stoppen. Dann ruhig (!) stehen zu lassen. Vielleicht sogar rückwärts gehen lassen. Aber geordnet. Nicht in Wut und Strafe. Sondern als Gehorsamkeitsübung. Als "Unterordnung". Aber nicht als Strafe.
Und erst wenn da wieder Ruhe drin ist - direkt erneuter Versuch.
Im Zweifel sofort wieder Halten lassen. Unter Kontrolle bringen.

Hast diesen Ansatz auch schonmal versucht?
Halten ja, damit er sich nicht rein steigert und wir immer höher und höher bocken, wollte ihn aber "nciht mit stehen lassen" belohnen daher auch sofort wieder im Schritt weiter und gleich angetrabt. Es heißt ja immer so schön...Ungehorsam nicht noch durch Ruhe, tiefere Gangart, belohnen. Rückwärts wäre noch nen Versuch wert.



Dori hat geschrieben:Es wird also Zeit für alternative Ideen...
Das mit den Hofen könnte natürlich irgendwann mal der Auslöser gewesen sein, aber mittlerweile sind die Hufe so schön wieder gerichtet, dass ich das als permanenten Auslöser nicht gelten lassen würde. :gruebel: Irgendwann ist doch auch mal gut, oder?

:D Drum frag ich ja auch Euch, ob ihr noch Ideen habt...ihr müßtet mich mal Laufen sehen ;) Mein Rücken macht das einfach nimmer mit....und ich bin sooooo wütend das erste Mal darüber.

Das mit dem Futter könnte ein Versuch wert sein. Du kannst am Besten einschätzen, wie er bei Futtergabe in diesen Maßen reagiert.

Hab gerade mal versucht mir vorzustellen, wenn Fouza so loslegen sollte.
Wenn Fouza mal durchgegangen ist an der Longe hab ich sie immer sofort eingesammlt, sprich, Longe eingerollt und den Zirkel immer kleiner werden lassen.
Das geht natürlich nur, wenn die Pferde auf gar keinen Fall nach innen Treten! Weiß ja nicht, wie dein Kasper dabei bockt. Wenn das nur vorwärts-aufwärts Sprünge sind, würde es gehen.
JEDER Bockansatz wird mit sofortigem Reinholen quittiert.

Rein holen geht leider nicht...da für seine Größe in dem Bocka-Tempo der Platz zu klein wird...also 20 Meter... Bis dato bin ih wickelnder Weise mit der Longe im Kreis laufend hin und hab pariert...das stört ihn gar nicht oder ändert das Verhalten...

Auf engem Kreis können sie nicht bocken oder rennen. Sobald die Gangart wieder stimmt, darf Monsieur wieder raus, Runde für Runde langsam. Das würde ich solange machen bis er wieder auf normalem Zirkelmaß in gesittetem Tempo ist.
Das ist wieder eine typische M Übung. Das Pferd unter keinen Umständen bestrafen für sein Verhalten, aber es ihm gehörig unbequem machen!

Unter den gegebenen Umständen würde ich an deiner Stelle auf Stangen verzichten im Moment. Wenn er dann wirklich so unkontrollierbar wird, wäre mir die Gefahr zu groß, dass er sich mit den Dingern selbst verletzt.

Oder was passiert, wenn du einfach mal den Trab überspringst und im Galopp löst. Wie ich dich verstanden hab, liegt das Hauptproblem im Trab?! Dann löse doch einfach mal 10-15 Minuten im Galopp?! Fouza braucht das auch manchmal... Wenn der Rücken dann schon aufgewölbt und alles weich und nachgiebig ist, tritt das Problem im Trab vielleicht gar nicht mehr auf?!
:D Hihi, gleicher Gedankengang wie ich damals...leider kommt dann ja irgendwann mal der Trab wieder...und es ist wurscht...er läuft zwar oftmals steifig los...aber er bockt auch wenn er locker ist...oder kurz vor Schluß...der Trab kommt ja leider mal wieder dran. :-/


Leo hat geschrieben:Asti buckelt ja an der Longe nur ganz selten und dann auch sehr sparsam. Das jedoch meist dann, wenn ich für seinen Geschmack zu viel Verbindung hab (oder zu nah dran bin). Ich geb deshalb beim angaloppieren deutlich nach mit der Longe und hab dann auch gar kein Problem mit Bucklern. Das macht ihm nämlich nur dann Spaß, wenn er irgendwo gegen gehen kann.
Das mit dem mehr füttern wär auf jeden Fall mal einen Versuch wert (schlimmer wirds ja hoffentlich nicht werden :D ). Evt. fehlt ihm wirklich die Kraft und er drückt das so aus?
Gute Idee, leider ist die Verbindung nie stramm, da ich auch bei der Arbeit an der Longe auf Stellung und Biegung halten in Leichtformat arbeite. Denn wenn der Elefant los bockt und gerade aus laufen würde, würd ich ihn jedes mal ja locker verlieren. Nach 3 Wochen als er bei mir war, verstand er dann auch, daß das nicht mehr funktioniert.

Hm, also würdest Du den Ansatz Futter auhc nicht ausshließen? Na, mehr als Übermut und noch mehr Bocken, wird mich bei dem Versuch hoffentlich nicht erwarten...runter gehen kann ich dann ja auch wieder... :gruebel:



Charda hat geschrieben:Mein Erster Gedanke war ehrlich gesagt, wie schon steht, klemmen. Evtl einfach ein Klemmen im Wirbelsäulenbereich und dadurch das Bocken. Unangenehmes Weg schütteln, quasi. Aber dann müsste es ja wesentlich schlimmer sein, wenn du drauf sitzt und das wars doch das letzt mal nicht wirklich oder?

Leider ist es egal...ob ich reite oder longiere. Oben hatte ich das mit dem Klemmen noch mal genauer beschrieben. Hatte mich zu Anfang nicht genau ausgedrückt. Er bockt ja leider auch wenn er locker ist und ich ihn im Galopp gelöst habe oder kurz vor Schluß. Allerdings kurz bevor es los geht, ist er vom Schenkel weg, klemmt also und unter dem Sattel steht er und dann geht´s hoch. An der Longe eher nahc vorne schießend im Schweins-Tiefflug-Galopp. Wie irre.

Andererseits hast du ja auch schon geschrieben, dass du die letzte Zeit eher nicht dazu gekommen bist, was mit ihm zu machen. Kann es dann nicht einfach doch der Übermut sein?

Das Bocken ist seit der Huflederhautentzündung beim Antrainieren nach 1/2 Jahr Auszeit angefangen und dann täglich bis die Sehne wieder Auszeit forderte. Nur immer hab ich es halt niht im Journal geschrieben, da man "Kommentare wie: Bloß weg mit dem Pferd, was ist das denn für einer" zu hören bekommt...aber es begleitet uns immer. Doch jetzt geht´s bei mir ans Nervenkostüm...ich bin es leid...Wärmesalbe und Schmerzmittel im Sommer sind einfach nicht der Hit und Hyperaktivität kann auch nicht vorgeschoben werden...er ist zur Zeit die Coolness in Person. :evil:

Klar ist, dass er ja ein Aktives Kärlchen ist.
Hast du mal Rücken checken lassen?

Der ist beim TÜV geröngt und von 2 Kliniken mit 1-2 bewertet worden. 3 Osteopathen...alles i.0. 3 verschiedene Sättel...dann der Maßsatttel...

Letzten endes kanns ja auch gut sein, dass er sich bei einer seiner vollgassemmelaktionen auf der Weide was verrenkt, verklemmt, blockiert hat? Oder er ist wieder etwas instabiler und will seine mangelnde Balance weg bocken?!
Leider nichts instabiel, nichts eingeklemmt...er Fußt klasse...bei dem vielen longieren, Target und Bodenarbeit was wir hier hingelegt haben... :zensur: Dann würd ich auch sagen, okay...beim Angaloppieren, wenn er da bocken würde...würd ich nicht mal piep sagen...aber sooo, grrh.

Was ich noch überlegt habe und wohl nicht richtig beschrieben.

Unter dem Sattel ist es wurscht, wann er bockt. Mir ist aufgefallen, daß es vermehrt aber macht, wenn wir locker flockig gerade aus traben...alles schön. Und rums...es geht hoch...entweder mit klemmen vorher und im Stand...oder aus dem Trab direkt hoch auf der Stelle. Das komische ist...man spürt es nicht vorher. Er zieht dazu nicht die Bauchdecke hoch. Man kann ihn nicht vorwärts bekommen, Bein wird nicht angenommen...probiert man wie bei Hengsten oder STuten dann vermehrt das Kreuz nach vorne einzustehen, probiert er den Poppes nach innen in die Bahn zu drehen. Ist man auf dem Platz...schaut er über den Zaun...man könnte ihn also niht nach vorn schicken. Er steigert sich dann richtig rein..und es wird höher und höher. Das einzige was Hilft um den eigenen Rücken zu retten...ist durchparieren. Dann hört er auf. Kenne ja leider nun viele bockende Pferde...doch ich hab auch noch keinen gehabt, obwohl einiger meiner Pferde so groß waren, wo so viel Wums und Kraft hinter steckt.

Weder meine Trainerin noch Th oder Außenstehende können vorab sehen, daß er explodiert. Der Schweif pendelt, der Rücken schwingt...er sieht zufrieden aus. Manchmal kann ich fühlen, daß er gribbelig ist...aber selbst Gangarten ändern, ablenken...hilft nur bedingt dann. Aber zumeist bockt er, wenn nichts los ist.

An der Longe geht es eher ins Vorwärts, rasend, kopflos, irre...immer unterschiedlich wann. Mehr jedoch auf der rechten Hand oder wenn es von Trab in den Galopp soll. Rechts herum ist es allerdings egal.
Es ist ein Jammer, daß die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel
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#10 Re: Bocken....Klemmen - Ideen?

Beitrag von LeonieMay » Fr 10. Aug 2012, 22:52

Danke Euch für die Ideen und Anregungen. Leider ist es krankheitsbedingt wie beim Selenmangel, wo ich dann flog. :gruebel: Durch ein Pferd das die Rangordnung streitig machen wollte und trotz Gamaschen um, die herunter gerissen und zerfetzt wurden, hat er es wohl noch mal probiert und ins Bein gebissen, nach hinten gezogen. Sehnenerguß und Sturz, er ist blockiert. Dienstag weiß ich allerdings erst mehr.

Es ist ein Jammer, daß die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel
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