Der Adventskalender 2011

[Higgins]

1. Dezember

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Als erstes im Kalender ein kleines Ständchen.

Und für alle, die das gemeinsame Singen unter dem Weihnachtsbaum nicht mögen... probiert es doch auch mal so:

http://www.youtube.com/watch?v=ZCFCeJTEzNU

[LeonieMay]

[Leo]

2. Dezember

Weihnachten

von Joseph von Eichendorf

Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend' geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit!

[LeonieMay]

Schöööön....

[kaltesBlut]

Samstag, 3. Dezember 2011

Heute vor 8 Tagen war der schlimmste Tag meines Lebens. Ich musste von dir Abschied nehmen, obwohl ich nicht wollte. Ich wollte dir noch so viel zeigen:

Das Eichhörnchen, dass ich morgens durch den Schnee hüpfen sah, als ich zu dir ging. Die Bäume, die draußen vor den Fenstern wuchsen. Den Schnee. Dir zeigen, was frische Luft bedeutet. Die, die du nie kennen lernen durftest. Weihnachten, das so kurz vor der Tür stand.

Aber irgendwie wusste ich ja schon, dass es nicht sein sollte. Du hast es mir ja schon Wochen vorher in meinen Träumen angekündigt. Du konntest nicht bleiben. Ich wollte es nur nicht wahrhaben. 9 Tage haben wir gebangt, gezittert, kaum geschlafen, nichts gegessen. Nur bei dir gesessen und gehofft, gehofft und nochmals gehofft. Du hast mir viel über mich gezeigt und ich bin dir sehr dankbar für die gemeinsamen Tage, die du mir geschenkt hast.

Ich kann dir nur eines sagen: Danke, dass du bei uns warst, auch wenn die Zeit nur so kurz war. Damals konnte ich nicht weinen und auch viele, viele Jahre lang nicht. Heute aber, während ich dies hier schreibe. Du bist nicht vergessen. Auch wenn ich dein Grab, das du mit deiner jüngeren Schwester teilst, nicht besuchen kann. Das schaffe ich nicht.

Auch deine Schwester mit ihren zwei Drillingssternchen kündigten mir an, dass sie nicht bleiben konnten. Sie zeigten mir sogar die Reihenfolge, in der sie gehen würden und wie es geschehen würde. Und wieder wollte ich es nicht wahrhaben. Jedoch ließen sie mir die Hoffnung, dass deine Schwester ein bisschen länger bleiben könnte, als die zwei Sternchen. Sie hat mir die wunderbarste Geburt meines Lebens bereitet. Ruhig und wie in Gold getaucht, als ich sie noch ganz kurz atmen sah.

Auch wenn unsere Familie danach in ein tiefes Loch stürzte und das Chaos ausbrach bin ich froh, euch die kurzen Monate in mir getragen und die Tage und kurzen Momente mit euch verbracht zu haben. Das war alles Leid und allen Schmerz wert.
Ihr habt mich stark gemacht und mein Leben geprägt.
Ich werde nie auch nur einen einzigen Moment vergessen, den ich gemeinsam mit euch verbracht habe.

Ich liebe euch und wir alle vermissen euch mehr, als wir sagen können

[TinkerBell]

Liebe M., mir hats grad so bißchen die Stimme verschlagen beim Lesen deiner Zeilen. Fühl dich ganz ganz feste gedrückt. Ich fühle mit dir!
Und ja, auch das ist Weihnachten. Fühl dich nochmal gedrückt.

GLG!

PS: in einem Kinderbuch hab ich meinen Kids mal was vorgelesen. Das ist auch bei mir hängen geblieben. Und irgendwie hab ich grad das Bedürfnis, dir und uns allen das zu schreiben. Zumindest sinngemäß...
Es ging dort um die Frage eines Kindes, was ist der Tod. Die Welt. Das Leben. Und all das.
Das Kind hat dann selbst eine Erklärung gebracht, die ich nicht vergesse:

Sinngemäß war diese etwa so: "Eigentlich ist das Leben hier als ob wir mit Papi immer zum Campingplatz fahren. Und das Sterben ist, wenn der Ausflug vorbei ist und wir wieder nach Hause fahren..."

[kaltesBlut]

Danke dir, TinkerBell

Diese Geschichte kenne ich gar nicht. Aber ich finde es schön, eine solche Erklärung zu finden.

Ich habe mir lange überlegt, ob ich das hier schreibe. Aber es gehört für mich zu Weihnachten dazu. Es erinnert mich immer daran, wie vergänglich das Leben ist. Wie wertvoll das Leben ist. Es rückt viele Sachen wieder ins rechte Licht. Und das hat es für mich mit Weihnachten gemeinsam: Sich auf das Wesentliche zu besinnen. Sich selbst zurücknehmen und erkennen, wie wertvoll die Menschen sind, die man liebt und die einen doch so oft tierisch nerven.
Zu erkennen, was einem wichtig ist, woran man glaubt und wie man sein Leben verbringen möchte.

[TinkerBell]

Kann ich dir wirklich nur zustimmen. Und es ist beeindruckend, wie du damit umgehst und auch, wie und dass du das hier geschrieben hast!
Allen Respekt !!!

[Perle]

04. Dezember 2011

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Lebenstraum

Als Kind hatte ich immer einen Traum,
von einem wundervollen Weihnachtsbaum,
geschmückt mit grandiosen Geschenken,
ich konnte an nichts anderes denken.

Früher war das alles richtig,
doch mit den Jahren ist mir anderes wichtig,
Heute weiß ich, es kommt nicht darauf an,
was hängt grandioses am Bäumchen dran.

Viel mehr wünsch ich mir von ganzem Herzen,
Hoffnung, Freude und viel Glück,
gute Gedanken, Gelassenheit und Zuversicht,
Nächstenliebe, Verständnis und Freundlichkeit,
Hilfsbereitschaft, Rücksicht und Zweisamkeit,
Freundschaft, Gesundheit und Fröhlichkeit,
Zu guter Letzt möchte ich viel lachen.

Wenn wir beherzigen diese Sachen,
und andere Menschen glücklich machen,
dann ist nicht nötig der grandiose Baum,
das ist der wahre Lebenstraum.

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Ich wünsche Euch allen eine wundervolle,
besinnliche Weihnachtszeit im Kreise Eurer Lieben.

[LeonieMay]

Schöne, wahre Geschichte...