Umstellung auf Barhuf

Barhuf, rund um beschlagen oder Hufschuh? Das ist hier die Frage
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TinkerBell
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#71 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von TinkerBell » Mi 3. Okt 2012, 20:10

Kann den Erfahrungen von Kalti da echt nur beipflichten.
Oft dauert das eine ganze Zeit, bis sie wirklich ganz ganz klar und sauber auf Teer laufen. Der Huf muss sich ja auch erst umgewöhnen.
Und es dauert ja auch eine ganze Zeit, bis der Huf sich erneuert hat und sich so auch optimal an die neuen Herausforderungen anpassen kann.

Deshalb - nimm dir ruhig die Zeit :thumbs:
Es gibt keine Wege zum Glück. Glücklich sein ist der Weg.

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LeonieMay
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#72 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Mo 10. Dez 2012, 09:48

Ich stürme jetzt auch mal hier rein mit Bild.

Bild

So sehen bei uns die abgezogenen Eisen aus. Selten, aber wenn bekommt die Sehne immer eins drauf, da der Schmied gute Arbeit leistet. Da die Sehne ja mehr als eine Verletzung ab bekommen hatte bis dato, find ich das natürlich nicht sehr gut. Glocken sind übriegens zum Schutz um, nützt leider nur nicht immer.

Bevor ihr mich lyncht, ich weiß es ist die falsche Jahreszeit, Winter, gefrorener Boden etc. Normalerweise sollte man im Herbst die Eisen ab nehmen, dami die Pferde den weichen Boden zur Gewöhnungszeit nutzen könnten.

Mein Bauch sagt mir nur leider etwas anderes. Auf dem Weg zur Halle, beim Freilaufen jetzt. Er tritt sicherer, bewußter, wendiger. Eigentlich immer das, was ich bewußt vermeide, bei jungen Pferden und Einreiten Eisen drunter zu machen, damit sie ein gutes Körpergefühl und Trittsicherheit entwickeln. Bei meinem hatte ich ja leider wenig einfluß aufgrund der Vorbesitzerin und des Verschmiedens.

Ich hatte nun eben den Hufschmied am Telefon. Er würde morgen kommen und das Eisen wieder drunter setzen. Also fragte ich, ob es ein Option wäre, das andere Eisen abzunehmen, ihn blanko zu stellen. Und ja, es wäre ein Option. Da er am 18. eh zum Termin kommen würde, könnte er eine Woche so laufen. Klappt es, bleibt er so, klappt es nicht, kann er neue Unternageln.

Jetzt ist die Frage, mache ich es? Gehe ich das Risiko ein, da er schon auf dem Fuß eine Huflederhautentzündung hatte? Er läuft ihn sich immer schräg ab und stellt sich auf die Innenkante.

Was dafür spräche, er läuft nur auf weichen Böden. Vor der Box zur Halle, Weide, Reitplatz. Geht nicht ins Gelände und lediglich die Stallgasse sind 10 Meter STeinboden.

Wenn ich es machen würde, habt ihr Tips, was ich noch machen könnte, beobachte, helfen? Kann ich überhaupt nach 1 Woche sehen, ob es klappt? Woran sehe ich, daß es nicht funktioniert? MÖcht nicht erst bei Lahmheit den Schmied rufen, denn dann hätt ich es ja zu spät gesehen.

Ideen, Tips, Ratschläge?


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kaltesBlut
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#73 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Mi 12. Dez 2012, 19:10

May, wie läuft es denn gerade bei deinem Unglücksraben? Ich kam die letzten Tage leider nicht an den PC bzw. war dann abends so groggy vom Autofahren, dass ich nicht mehr dran ging.

Also ich hätte jetzt grad keine solchen Bedenken wegen der Jahreszeit. Es liegt mehr als genug Schnee (zumindest bei uns) und ich hab es bei Leni auch so gemacht. Ich hab ihr auch erst beim Schnee vorne die Eisen abnehmen lassen. Weil es sich grad so ergeben hat. Bereut habe ich es nicht.

Nach einer Woche sehen, ob es klappt? Ich find das ein bissl kurz, um es wirklich zu beobachten. Aber es kommt immer auf das einzelne Pferd an.

Eigentlich würd ich nur beobachten und ihn möglichst schon auf den weichen Böden gehen lassen, aber immer wieder harten Boden mit einbauen. Und die Strecken auf dem harten Boden Stück für Stück erweitern. So dass sich der Huf langsam auf die Bodenverhältnisse anpassen kann.

Wie geht er denn bisher? Also probieren würd ich es auf jeden Fall. Auch wenn er sich schräg abläuft. Das sehe ich jetzt nicht als so dramatisch an.


Bei Leni hat sich übrigens alles so weit hervorragend entwickelt. Sie war ja doch auch rundum beschlagen. Aber mittlerweile geht sie problemlos über wirklich alle Böden. Dafür, dass mir alle prophezeit haben, dass sie niemals barhuf gehen können wird, bin ich mehr als nur glücklich und zufrieden. Klar, sie hat Fehlstellungen und läuft sich die Hufe schief ab. Aber so ist sie halt und es ist viel zu spät, um das zu korrigieren. Aber sie hat sich körperlich drauf eingestellt und kommt damit sehr gut klar.

Insofern würde ich es jederzeit wieder machen. Trotz der langen Zeit, die ich sie nicht reiten konnte. Aber das hatte ja auch zum mehr als nur guten Teil andere Ursachen.
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#74 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Mi 12. Dez 2012, 19:51

Hallo, er läuft immer noch eineisig. Der Schmied hat mich vorgestern versetzt und nicht abgesagt, ist immer noch nicht zu erreichen. Seit 1 Woche jetzt nur noch 1 Eisen, bin grad...grrrh.

Also mit dem verlorenen Eisen am Grützbein läuft er wie "Gott in Frankreich". Die Sehne ist nicht angelaufen, nichts geschwollen, trotz Boxenhaft. Er tritt sicher, gleichmäßig, fußt weiter und läuft Brustweit...weiß nicht genau wie ich das erklären soll.

Meine Angst ist, da er immer auf die Innenkante fällt und läuft, diese sich schneller abnutzt, daß er wieder eine Huflederhautentzündung im inneren Trachten Eck Streben Winkel bekommt.

Was ich jetzt aber auch gelesen habe...wenn die Zehe fixiert ist durch einen oder zwei Aufzüge, schweres großes Pferd, sich dieTrachten hinten druck bekommen und zurück bilden. Wie bei uns der Fall. Sprich das kann nur ohne Eisen behoben werden...

Tja...und so wart ich auf den Schmied jetzt. Gut, wenn Du sagst, Schnee ist okay...sehe ich dem Ganzen etwas beruhigter entgegen.
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#75 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Do 13. Dez 2012, 08:11

Du kannst eh nur abwarten.

Kannst du nicht das zweite Eisen auch abnehmen? Also selbst? Oder besteht die Gefahr, dass da zuviel Horn mit runter geht?
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#76 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Do 13. Dez 2012, 09:06

Leider ist es mega fest und wir kommen da nicht dran, an seine geheiligten Füße. Wenn es klopft wird er komisch und wir klopfen leider ja nie, also bitte da nicht dran gehen. Ich weiß es hört sich komisch und zum Schmunzeln an, ist leider so. Ich werd heut weiter mein Glück probieren und sonst morgen mal persönlich hin fahren. :D Nächste Woche hätten wir eh nen Termin...grrh...
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#77 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Fr 14. Dez 2012, 16:57

Sooo, der Schmied war tatsächlich heute morgen um 7.10 Uhr da. Er hat nur das Eisen ab genommen und noch nichts gemacht, da er Dienstag wieder kommt.

Warum nicht in Form etc.? Weil er die Sehne, da sie ja schon mal angerissen ist, langsam umstellen möchte. Er soll jetzt so 4 Tage erst einmal auf weichem Boden butschern. Wird sie warm, schwillt sie an, ist Pulsation da, können so die Eisen wieder unter ohne, daß auf klein geschmiedet werden muß, was für seine Hufe ja auch immer Streß ist. Und wir wollen so wenig wie möglich Sehnenerguß, Sehnenfissur, Huflederhautentzündung oder Spannungsrisse riskieren, weil die Hufe gerade top sind. Ist auch nichts weg gebrochen durch das Toben in der Halle, da er ja nicht richtig bewegt werden konnte.

Ich vertraue jetzt mal auf das was er sagt und tut.

In der Halle 2 Stunden später lief er nörgelig, trat kurz. Muß dazu sagen, daß aber auch zweistellige Minusgrade waren und der Boden dementsprechend hart.

Mittags war er für 2 Stunden draußen im Schnee, da trabte er 2 Mal und fußte wieder sooo gut wie mit einem Eisen. Als er dann rein wollte und zum Tor trabte, dacht ich nur "nein" das gibt nur eine rutschende Vollbremsung die auf die Sehnen geht wie sonst. Er haute die Bremse rein und stand. Wir waren beide erstaunt, denn zum ersten Mal stand er 2 Meter weit weg von mir und nicht im Zaun oder auf meinen Füßen.

Von daher hoffe ich, daß die Fühligkeit nachläßt in der Halle und gebe dem Ganzen weiterhin eine Chance, wenn die Sehnen mitmachen.


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#78 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Sa 15. Dez 2012, 17:25

Na, das hört sich doch schon mal nicht so schlecht an.

Und harter unebener Boden ist immer erst mal unangenehm. Und viele Eisenpferde gehen da auch vorsichtig. Von daher würd ich einfach erst mal abwarten und Tee trinken.
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#79 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Sa 15. Dez 2012, 19:00

Ich fand es etwas befremdlich, daß er nicht gleich die Hufe gemacht hat. Doch die Erklärung fand ich logisch.

Tja, das Laufbild mit 1 Eisen und der Stand im Stillstand ist ganz anders als wenn beide fehlen. So wie er jetzt blanko dasteht, gefällt mir ehrlich gesagt die Stellung nicht besonders. Laufbild auf der Weide und Stallgasse ist klasse. Halle habe ich heute nicht getestet.

Was gravierend auffällt ist sein Bremsverhalten. Er steht. Sehnen sind nach wie vor klar, keine Erwärmung der Hufe. 3 Tage zum Tee trinken habe ich jetzt ja noch.

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#80 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » So 16. Dez 2012, 10:18

Na ja, aus Schmiedsicht kann ich schon verstehen, dass er nicht an den Hufen feilen möchte. Grad, wenn nochmal Eisen drauf sollen. Sonst müsste er wieder für Eisen umfeilen, wenn es nicht klappt.

Aus Barhufsicht kann ich das weniger verstehen. Denn so eine "Schmiedeversion" des Hufs ist halt nicht für barhuf gehen wirklich geeignet. Ist halt eine Abwägungssache.

Soll er wirklich barhuf gehen, würd ich da einen Barhufpfleger dran lassen, wenn der Schmied das nicht können sollte.

Aber wie du schon sagst: Ein paar Tage hast du ja noch.
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