Umstellung auf Barhuf

Barhuf, rund um beschlagen oder Hufschuh? Das ist hier die Frage
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LeonieMay
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#101 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » So 27. Jan 2013, 22:44

@ Charles: Weil es jetzt die Alternative ohne Eisen weiter machen nicht gibt, dafür ist zu viel weg gebrochen durch die Kammikaze Aktion. Entweder nageln oder kleben von Hufschuh über Eisen. Und das möchte ich dann wirklich von einem Schmied machen lassen, daß können nur wenige gut, ebenso wie den Aufbau mit künstlichem Horn. Und ich kann bei dem Racker einfach nicht mehrmals wechseln, weil Füße nach der langen Leidens- und Schmerzensgeschichte von ihm einfach ein rotes Tuch ist. Neuen Schmieden und auch Menschen vertraut er erst überhaupt nicht, läßt sich meistens nicht mal anfassen, was das Ganze nicht einfacher macht.
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LeonieMay
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#102 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Di 29. Jan 2013, 17:11

So,die Hufschuhe für die Weide. Ich hab geschaut und

http://www.sattlerei-engl.de/html/hufschuh_neu.htm
(Quelle: Sattlerei Engel)

Wenn allerdings im Offenstall Betonböden oder ähnliches ist, sollte man vorher bescheid sagen wegen der Nahtsicherung. So wie ich es erlesen konnte, habe ja auch keine persönlichen Erfahrungen, halten sie besser und eignen sich wirklich nur für diesen Zweck im Gegensatz zu den Krankenschuhen.

Was jedoch auch eine Lösung ist um die Umstellung zu erleichtern sind Klebeeisen. So kann man die Löcher- und Aufzugbereiche heraus wachsen lassen, die Durchblutung wird schon einmal verbessert etc. Da wenig Schmiede wirklich gut kleben können oder dieses zusätzlich gelernt haben, kommt es kaum zur Sprache.

Man kann auch eine Art Hufschuhe aufkleben lassen, wenn man vorab untergeschobene Trachten etc schon mal etwas korregieren will.

http://www.hufschuh.de/cms/index.php/de ... ornspalten
(Quelle: www.hufschuh.de/cms, Dallmer HP)

Vor 20 Jahren hatte ich es bei meiner Stute in der Klinik Hufeisen kleben lassen müssen, später dann mit Kunsthorn und nageln aufgrudn von 3 Hufeschwüren auf einem Fuß. Wenn das für einen in Frage kommt, sollte man zur Not auf die HP´s der großen Firmen gehen und dort nachschauen, wer es macht oder nachfragen. So wie hier z.B.

http://www.hufgesundheit.com/anwendungen.php
(Quelle: www.hufgesundheit.com, HP Hufschmiedin Gesche Roestel)

Und das die ganze Wand mit herunter kommt, wenn Klebeeisen runter getreten werden, ist einfach nicht mehr Zeitgemäß, die heutigen sind schon ganz anders gearbeitet.

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Rocking Dynamite
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#103 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Rocking Dynamite » Di 29. Jan 2013, 18:40

Danke :lovehearts_g: :lol16: :lovehearts_g: :lol16: :lovehearts_g: :lol16:
Da hab ich ja ne Menge zu lesen...
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#104 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Mi 30. Jan 2013, 10:23

Ich bin noch über eine ganz interessante Seite gestolpert, da ich angefasngen habe aufgrund des Hufproblems wieder mehr zu lesen. Leider bin ich selber noch nicht durch, aber der Anfang hörte sich ganz interessant an.

http://www.arianereaves.de/hufindex.html
(Quelle: Ariane Reavers HP)

Drum dachte ich, vielleicht ist es ja auch etwas für Euch.

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#105 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Rocking Dynamite » Mi 30. Jan 2013, 20:17

Ui, das ist aber viel zu lesen. Werde ich mir am WE mal zu Gemüte führen... Vielen Dank! Ich drücke uns beiden die Daumen, dass wir bald 2 dauerhafte Barhufpferde haben... :lv26: :lv26: :lv26:

Hast du deinen Schmied mittlerweile eigentlich erreichen können?
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#106 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Do 31. Jan 2013, 10:08

:smiley_emoticons_stevieh_seufz: Der Herr hat von einem neuen Hufschmied, der mir hier über das Forum vermittelt wurde, wieder Hufeisen unter. Zwei unterschiedliche Größen, da er sooo geschrotet war und Weideverbot bis er wieder laufen kann.

Ich muß das von den letzten 2 Stunden erst mal sacken lassen...mehr dazu im Stecki. ;)

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#107 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Rocking Dynamite » Do 31. Jan 2013, 19:39

OMG :shock: :shock: :shock:

Mehr mag ich dazu nicht sagen... Nur, dass ich meine Daumen ab jetzt noch viel mehr drücke... Und Caya sag ich auch Bescheid und dem Kater natürlich auch...

:smilie_girl_143: :smilie_girl_143: :smilie_girl_143:
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#108 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » So 14. Apr 2013, 10:11

Hier ist nichts mehr auf dem neuesten Stand. Der letzte, neue Hufschmied hat uns eine Huflederhautentzündung geschmiedet. Tierarzt empfahl mir daraufhin einen Schmied und einen Hufpfleger. Ich entschied mich für eine Beratung beim Hufpfleger. Innerhalb von 5 Tagen hatte er Zeit und kam auch pünktlich. Es war sehr informativ, ich durfte zum ersten Mal alle Fragen stellen, die mir auf dem Herzen lagen. Sie wurden auch ruhig und sachlich, fachlich für den Laien gut erklärt.

Der Zappelphillip, der ja nun auch Schmerzen hatte, ließ den "Fremden" ohne groß zu murren sogar an die Hufe. Nach all dem Input entschloß ich mich, es mit dem Hufpfleger zu versuchen. Eisen konnten ja so nicht ab, die Entzündungshemmer etc. mußten ja erst einmal wirken. Wir beschlossen noch 1 Woche zu warten.

Er kam auch wieder pünktlich und mit viel Ruhe und Geduld kamen die Eisen ab. Und es wurde nichts korregiert, da sie mega kurz waren. Meine Angst ging von neuem los. Doch die Mittelchen und das drum herum, was wir dieses mal anders machten als mit dem herkömmlichen Schmied brachte die Wendung. Er tickerte noch aber er konnte laufen.

Beim 2 Termin hätte er mich fast versetzt, wenn ich nicht angerufen hätte wegen der Röntgenbilder vom Rehe-Shetty.

Neuer Termin 3 Tage später. Und jetzt zeigte sich das ganze Ausmaß der Verschmiedung. Vorne flach hinten Bockhufe. In 4 Wochen kommt er wieder zur Korrektur war dann die Aussage.

Unser Reheshetty stand schlimmer da als gedacht. Zeigten auch erst die Aufnahmen...steil stellen und wieder herunter holen, wurde da wohl einfach mißachtet. Da ich mich schlau gelesen hatte über das Thema...konnte ich das auch nachvollziehen und wußte wie wichtig es ist.

Das Sorgenkind war dann auf mal mein Rappe. Er hatte ja einiges an Gangbild und Muskulatur in den letzten Wochen verloren. Er probierte einiges. Das Gangbild ist besser, doch nicht gut. Ich habe jetzt einen Osteo bestellt.

Auch habe ich hier, aufgrund der Einsteller eine zweite Hufpflegerin arbeiten sehen, bzw. ihre fertige Arbeit hinterher und da kam bei mir die Frage auf, woran erkennt ihr, ob sie gut arbeiten. Woher wißt ihr, daß es nicht noch besser geht oder anders herum, woher wißt ihr, daß nicht manche Rittigkeitsprobleme von den Hufen kommen? Oder verlaßt ihr Euch als Laie darauf.

Denn eins habe ich beim Großen gelernt...von außen und mit Eisen die auch noch herum gezogene Aufzüge wie Eiereisen hatten, daß von außen immer alles gut aussah. Ich wäre bei beiden Huflederhautentzündung nie drauf gekommen, daß da etwas im Argen ist...Luft zwischen geschmiedet wurde...der Abrollzeitpunkt falsch gesetzt. Ich habe es immer nur fühlen können oder an der Muskulatur beobachten, daß da etwas nicht stimmt. Wenn dann alle sagen, nein, doch nicht die Hufe, sonder der Sattel oder oder oder...tja....

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#109 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Charda » Mo 15. Apr 2013, 08:30

Wie gut die Frage ist, May...


Und wie schwer.

Ich habe schon seid ich reite und mit Pferden zu tun habe immer dieselben Schmiede.

Mein Erster Schmid, D., hab ich allerdings abgesägt, weil er unter Alk am Pferd war. Genialer Hufschmied, aber eben versoffen.

Mein zweiter Schmid, F. , war i.O. bei Pferden die Problemlose Hufe haben, den musste ich leider absägen, weil Chardo eben nicht Problemlos ist. Nun hab ich M.

Woran erkenne ich nun, dass Fährt gut oder eben nicht gut gemacht wurde?! Allein schon an der Form der Hufe würde ich behaupten. Es sollte schon eine geschmeidige, natürlich Linie sein. Abgestimmt auf das Restliche Bein. Mir ist es wichtig, dass mein Schmied sich weiter bildet. Nicht stehen bleibt. Den Gang und das Abhufen des Pferdes vor und nach dem Schmieden anschaut. Mir ist wichtig, dass er mit Ruhe ans Pferd geht und die Einheit auch mit Ruhe beendet. Er muss nicht super günstig sein, aber offen für meine Fragen und Anregungen, bzw mir auch erklären können, was er da warum tut.

Chardo ist hierfür ein Paradebeispiel an Nicht Wissen meinerseits und Nicht meistern können Schmiedeseitenst.
Durch die Fehlstellung und Hufrollenveränderung dachte mein Schmied immer, dass es besser ist die Trachten möglich hoch zu lassen. Erfolg des ganzen war, dass der Huf immer krummer wurde. Das konnte ich selbst natürlich beobachten. Dann wurde darunter ein Keil gelegt um den Huf Unterstützend wieder "gerader" zu machen. Das war natürlich nur optisch. Daran war zum Schluß nichts mehr gerade.

Seinen hufen hat dann eigentlich der Unfall geholfen. Wir liesen ihn Barhuf, M hatte ihn lediglich "Der Sohle nach" ausgeschnitten. Die Trachten wurden verkürzt um den Sehnen wieder entgegen zu kommen. Das ging dann ca 3 Monate und Chardo wurde immer gerader und die Hufe wuchsen wesentlich steiler nach. Somit stand er wieder ordentlich und vor allem seinem Hufwachstum natürlich.

Mein Fazit: Weniger ist mehr. Keine Künstlichen Erhöhungen oder Keile oder sonst was. Ist mal ein Problem drin, würd ich Pausieren mit Barhuf. Ob das eben erst nach ein zwei Beschlägen möglich ist oder nicht. Dann braucht man eben noch 8 Wochen länger um den Huf wieder gerade und natürlich zu bekommen. Aber ich denke nicht, dass mit Beschlag ein kaputt Beschlagenes Pferd wieder gerade gerichtet werden kann. Das muss das natürliche Wachstum und auch der natürliche Bewegungsablauf (Spazieren gehen und Weide) des Pferdes machen. Unterstützend des Schmiedes mit ausschneiden der Sohle nach.

Um deine Frage letztends zu Beantworten ist es meiner Meinung nach an all diesen Punkten zu erkennen, ob mein Schmied gut ist oder nicht. Hinzu kommt einfach ein Harmonisches, gerades Hufbild, passend zum Pferdebein. Dass das einfach gesagt ist, aber evtl schwer um zu setzen, ist mir bewusst. Hierbei sollte sich eben wieder jeder auf sich selbst und sein Bauchgefühl verlassen und weniger auf die Schönen Worte des Schmiedes. Wenn jm bedenken hat: Anmelden zur Not einen anderen Schmied darauf schauen lassen!
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
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#110 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Di 25. Jun 2013, 17:17

Seit Dezember stellen wir ja auf Barhuf um...kurze Zusammenfassung. Seit dem ist mein eigentlicher Schmied ja nicht mehr gekommen. Der Ersatz war nur 1 Mal da und hat Eisen drunter gemacht. So schlecht das der Doc und ein Neuer kamen.

Das ging genau bis vor 2 Wochen gut. Dann mußte ich wieder den Tierarzt holen. Zu kurz. Pulsation, erhöhte Temperatur, Sehnen, Gelenke. Entzündungshemmer und Schmerzstiller. Und er war nicht der Einzige. Der andere ebenso und die beiden kleinen hatten Gott sei dank nicht so viel Probleme, aber auch etwas.

Ich denke es ist wie beim Friseur mitlerweile. Man bespricht was gemacht werden sollen. Sind sie hinter dem Rücken, hat man lange Haare, sagt noch einmal nur Spitzenschneiden...einigt sich das das nur 2 cm sind auf Nachfragen und auf mal wenn man fertig ist, den Spiegel hinten hin gehalten bekommt sind die 2 cm nicht mehr die auf dem Zollstock sondern gute 10 cm in den Augen des Friseurs. :oO:

Ich werde weiter suchen nach einem guten Hufpfleger oder Schmied und hoffen, daß es noch einen mit Herz, Ruhe, Sachverstand und Zeit gibt, der die 4 aufnimmt.
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