Umstellung auf Barhuf

Barhuf, rund um beschlagen oder Hufschuh? Das ist hier die Frage
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kaltesBlut
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#61 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Di 22. Mai 2012, 19:14

Wow, schon wieder ist ein Monat ins Land gezogen! Leni ist nun seit 4 Monaten komplett ohne Eisen.

Der Hufabszess scheint gut abgeheilt zu sein und die Hufe werden wöchentlich nachgefeilt. Sie läuft ohne Reiter auf steinigem Boden (viele vereinzelte Steine) schon recht gut, mit Reiter ist es noch ein bissl zögerlich.

Das Hufhorn ist bisher sehr gut nachgewachsen. Vor allem ist es steinhart und doch nachgiebig genug, dass es nicht ausbricht.

Ansonsten bin ich mehr als zufrieden bisher. Der Abrieb hält sich in Grenzen und die Hufe scheinen sich gut an den Untergrund anzupassen. :thumbs:
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#62 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von TinkerBell » Di 22. Mai 2012, 21:57

:D wär ich jetzt Klugscheißer, würd ich sagen: SIIIIEHSTE! Ich habs dir doch gleich gesagt! :D

Da fällt mir ein, ich BIN ja Klugscheißer! Deshalb also:
Siehste! Ich habs dir doch gleich gesagt!!! :D ;)
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kaltesBlut
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#63 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Di 22. Mai 2012, 22:05

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Du bist mir eine! ;) :lol: :lol:
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#64 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von TinkerBell » Di 22. Mai 2012, 22:08

:D
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#65 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » So 29. Jul 2012, 10:00

Tja, hier war echt lange Funkstille. Aber wie die meisten schon mitbekommen haben, lag das daran, dass bei uns die Hufabszesszucht ausgebrochen war.

Beinahe beruhigend fand ich hingegen die Auskünfte der TÄe und Hufschmiede, die hier am Stall ein- und ausgingen: In der gesamten Gegend hat es vor Hufabszessen nur so gewimmelt. Teilweise waren die TÄe den ganzen Tag nur für Hufabszesspferde unterwegs und die Schmiede hatten auch ordentlich zu tun.
Am schlimmsten hatte es wohl ein Pferd zwei Orte weiter erwischt. Hufabszesse an allen vier Beinen! :shock:
Und die Ursachen waren recht unterschiedlich: Von Umstellungen auf Barhuf, die vor ein paar Wochen/Monaten erfolgte (siehe meine Dame), über eingetretene Sachen, allgemeine Entzündungen ....

Leni und ich waren also nicht allein. Aber, damit auch die anderen mitkommen:

Sie hatte doch im April einen Hufabszess hinten links. Der war endlich wieder ausgeheilt. Dann, am Freitag, 22. Juni: Pferd auf allen vieren stocklahm!
Diagnose: Hufabszess vorne links. Sie war also nicht auf allen vieren lahm, sondern glich mit ihrem komischen Gang alles vorne aus.

Also 3 Tage angießen, dann zwei Wochen trockenen Verband. Soweit der Plan.

Aber ich hatte mal wieder nicht mit dem gerechnet, was einem ständig dazwischen kommt: Das Leben *seufz*.

Genau eine Woche später - also wieder Freitag -, ging mein Mädel, nachdem sie schon wieder einigermaßen hatschen konnte, wieder lahm! Hinten rechts :shock:

Ihr ahnt es? Hufabszess. Also vorne noch der 1. trockene Verband, hinten 3 Tage angießen. Dazu ein Schmerzmittel gespritzt bekommen. Evtl. auch die nächsten Tage.

Samstag, also am nächsten Tag, war eine Homöopathin da. Sie hat Leni durchgecheckt, Akupunktur (Nadeln und Laser), Magnetfeldtherapie. Hat ihr ein paar Mittelchen gegeben und mir dann am Abend eine Liste geschickt mit allem, was ich ihr wann geben soll. Schmerzmittel habe ich ihr aber dann nicht mehr gegeben, da sie wieder mehr als hibbelig war und unbedingt aus ihrer Boxenhaft rauswollte und sonst zu sehr getobt hätte.

Montag drauf (2. Juli) vorne Verband weg, weil wieder soweit o. k., hinten Verbandwechsel zu einem trockenen Verband.

Leni ging soweit wieder gut. Dann waren meine Medies alle da und die Behandlung konnte starten. Ja, und wie auch nicht anders zu erwarten, ging es gleich rapide los ....

Samstag lahmte Leni wieder komplett. Beide Vorderbeine pulsierten. Dann hab ich Sauerkrautverbände auf beide Vorderbeine gemacht. Das war wohl etwas zuviel des Guten für sie, da nicht nur die Mittel, sondern auch das Sauerkraut ordentlich "zogen".

Am Sonntag habe ich beide Sauerkrautverbände runtergemacht und bin mit ihr spazierengegangen, weil das rechte Hinterbein dick war!

Also alle Verbände runter. Und eine Runde spazierengehen. Sie ging wirklich gut. Abgesehen von dem dämlichen Bein. Wir gingen bis zur Brücke und drehten dann um. Danach gab es eine kalte Dusche für die Beine und ich packte ihr Tonerde drauf.

Ich wollte ihr vorne links nochmal einen Sauerkrautverband anlegen, da es noch leicht pulsierte. Aber Leni regte sich irgendwie total auf und fing zu zittern an.

Ich habe ihr dann sofort Notfalltropfen gegeben und die Homöo angerufen. Sie hat mir sofort gesagt, was ich Leni geben muss. Eine am Stall hatte wenigstens alles Nötige da.

Ihr ging es dann innerhalb kürzester Zeit (keine 30 Minuten) wieder gut. Ich hab dann mit der Homöo nochmal telefoniert. Sie meinte, sie hätte mich eh am nächsten Tag angerufen, da es sein könnte, dass Leni die nächste Zeit schlapp ist und zu kämpfen haben wird. Evtl. sogar nochmal ein paar Hufabszesse kommen könnten, da die Entgiftung jetzt voranschreitet.

Aber anscheinend reagiert mein Mädel extrem schnell auf die Medis und entgiftet stärker, als erwartet. Aber am nächsten Tag war sie schon wieder wohlauf und es ging ihr Meilen besser.

Die nächste Zeit war dann echt immer wie eine Achterbahnfahrt: Es ging ihr zwar sehr schnell besser, aber sie meinte dann auch immer, sich sofort austoben zu müssen :evil: . Also ging sie einen Tag klar, am nächsten pulsierte vorne links wieder alles. Also gab es Essigtonerdeumschläge und sehr viele Spaziergänge.

Seit drei Tagen geht sie in allen Gangarten klar! :gi69:

Warum ich das hier mitreinschreibe? Weil sich bei den Hufen trotz der Abszesse einiges getan hat. Sie geht noch immer barhuf und zwar besser als je zuvor. Sie zögert draußen nicht mehr, geht über alle Böden. Klar, wenn ein Stein besonders spitz ist, wenn sie drauftritt, zuckt sie. Aber ansonsten geht sie hervorragend!
Mit dazu beigetragen hat sicherlich auch das enorme Hufwachstum die letzten zwei Monate. Also bisher bin ich echt mehr als zufrieden!

Ich hoffe nur, das bleibt so, denn heute kommen neue Stuten in die Herde und dann geht das Gerenne wieder los *seufz*. Also abwarten und :senseo:
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#66 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Sa 29. Sep 2012, 20:58

So, nun sind wieder zwei Monate ins Land gezogen.

Einen Hufabszess hatten wir dann doch noch. Und zwar - ihr ahnt es sicherlich - wieder hinten links.

Nach meinem letzten Bericht ging es meiner Süßen immer besser. Sie konnte wieder schön laufen, wir waren ein paar Mal ausreiten bzw. ja eigentlich eher weniger, da der Sattel nicht mehr passte.

Die THP/Homöo sagte mir schon, ich würde mich mit einem neuen Sattel nicht beeilen brauchen. Denn richtig reiten werde ich noch eine ganze Zeit lang nicht können. Da würde noch der ein oder andere Abszess auf mich warten. Denn das Entgiften geht nunmal mit über die Hufe.

Tja, sie sollte Recht behalten. Vor ein paar Wochen fing es wieder an: Ich wollte sie von der Koppel holen und Pferdchen wollte nicht gehen. Setzte hinten links nur mit der Zehenspitze auf. Mir war schon klar, was da los war.

Diesmal machte ich es aber anders, weil sonst immer der TA bzw. der Schmied schnibbelte und nie kam wirklich Eiter raus. Nur immer ein bissl Feuchtigkeit.

Also bekam sie einen Sauerkrautumschläge, bis der Abszess von selbst aufging. Und er platzte genau am Übergang vom Ballen zur Fesselbeuge auf. Und es kam über eine Woche lang Eiter. Ich habe ständig gespült, einmal, als nichts mehr kam, nochmal Sauerkraut drauf und wieder gespült, gespült, gespült. Bin jeden Tag mit ihr auf hartem Boden spazierengegangen.

Nun ist der Abszess fast komplett raus und ich kann wieder reiten mit ihr. Sie geht noch immer super auf allen Böden und ich denke, sie braucht keine Eisen mehr. Dafür geht sie einfach zu gut. Ich bin echt froh, dass ich meinen Dickkopf gegen alle anderen Meinungen durchgesetzt habe bzw. mich nicht beirren ließ.

Die Hufabnutzung passt zum Wachstum und es wird noch immer alle zwei Wochen, manchmal wöchentlich (je nachdem, wie stark grad das Hufwachstum ist) nachgefeilt.

Sie ist jetzt seit 8 1/2 Monaten komplett ohne Eisen. Oft, sehr oft, habe ich mich gefragt, ob ich wohl das Richtige getan hab. Ob ich nicht zu egoistisch war. Aber nun bin ich fest der Überzeugung, dass es die absolut richtige Entscheidung war.
Es war schon bis hierher ein langer und holpriger Weg und noch ist die Behandlung nicht abgeschlossen. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
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#67 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Charda » Mo 1. Okt 2012, 13:15

Mein Dicker steht ja jetzt auch schon über ein Halbes JAhr ohne Eisen da. Seit Samstag haben wir das Okay vom TA zu reiten. Bis dato hat er sich ganz ordentlich an sein barhuf leben gewohnt. Beim Ausreiten viel mir auch nichts extremes auf. Er geht teilweise sogar gänzlich unkompliziert auf leichen Kieswegen. Nur ab und an "knackt" er mal weg, wenn ihn ein Steinchen spontan plagt. Über den Winter werden wir zur antrainier Zeit jetzt mal ohne Eisen versuchen. Mal sehen, ob das klappt.

Bisher bin ich super froh drum, ihn Barhuf gelassen zu haben. Die Hufe wachsen viel steiler nach und sehen auch gerader aus. Was bei seinen Krummen Haken ja wirklich nicht zu überlegen war, bis dato.... Bin gespannt, wie lange wir ohne Eisen bleiben können! Meine M kommt auch ganz bald um sich die lage mal genauer an zu schaun!
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#68 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Mi 3. Okt 2012, 10:27

Ja, Charda, das würde mich auch interessieren, wie das bei euch so läuft. Aber wenn er sich bisher so gut macht, hoffe ich, dass das auch so gut bleibt.
Das mit dem Wegknicken, wenn mal ein Steinchen besonders spitz ist, dürfen sie ja. Das machen sie ja auch mit Eisen, wenn das Steindl auch noch besonders groß ist.

Hältst du uns da bitte auf dem Laufenden?
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#69 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Charda » Mi 3. Okt 2012, 13:53

Na klar! gesetzt dem Falle, dass er überhaupt wieder belastbar wird, werden wir vermtl nich über eisen drum kommen. Aber bis jetzt mein ich reicht das ohne sehr gut!

Was mir nur auffällt, ist dass er selbst bei Teer ohne Steine wesentlich kürzer, vorsichtiger tritt als z.B. auf Wiesenstücken... Aber vlt. geht das fühlige ja auch noch weg?! Zu Beginn ging er sogar auf Teer wie auf rohen eiern ;)
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#70 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Mi 3. Okt 2012, 20:02

Ja, Charda, das dauert ein bissl. Bei Leni hat es auch gedauert. Aber mittlerweile geht sie auf Teer - je nach Lust und Laune - schon recht flott. Nur wenn es steinig wird und ein Reiterlein auf ihr sitzt, geht sie vorsichtiger.

Da müssen sie sich einfach dran gewöhnen. Ich bin ja jetzt mit meiner eigentlich jeden Tag draußen unterwegs und die Hufe haben sich den Bodenverhältnissen super angepasst. Dafür, dass sie anfangs wirklich über die Böden schlich, geht sie nun hervorragend.

Von daher würd ich einfach mal abwarten, wie sich die Hufe entwicklen und ob er der Belastung nicht doch stand hält. Er hat ja jetzt doch einige Monate, in denen er sich daran gewöhnen kann.
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