Umstellung auf Barhuf

Barhuf, rund um beschlagen oder Hufschuh? Das ist hier die Frage
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Leo
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#41 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Leo » Fr 10. Feb 2012, 16:56

Also, auf den harten buckligen Boden gehen selbst unsere eingefleischten Barhufer derzeit vorsichtig. Da würde ich mir keine Gedanken machen.
Shadowman

#42 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Shadowman » Fr 17. Feb 2012, 09:22

Hallo
Jetzt gebe ich mal meine Erfahrungen wieder. Unsere Stute haben wir gekauft, da war sie vorne beschlagen. Nach einiger Zeit hat sie dann beim Reiten ein Eisen verloren. Also musste das andere auch runter. Seitdem läuft sie barfuss. Sie hat keine Probleme damit. Unser Reitpony war vorne auch beschlagen, als wir es kauften. Dann kam der Schmied, hat die Eisen runter genommen, um es auszuschneiden. Leider hat er dabei die Hufe mit seiner tollen Klauenschere!!! scheinbar zu kurz geschnitten (das Pferd stand auf der Stelle und bewegte sich keinen Schritt), so dass er am folgenden Tag (Samstag) dann erneut anreisen konnte und wieder Eisen aufnageln durfte, natürlich umsonst. Dann lief er wieder. Was ich an Eisen extrem schlecht finde, ist, dass sich die Hufe im Winter extrem mit Schnee zusetzen, schöne große Pilze, die sich sehr schwer wieder lösen lassen, weil sie fast schon aus Eis bestehnen. Da haben Barfussgänger bessere Karten. Außerdem braucht man wirklich keine Eisen, wenn man nur durch den Wald oder auf Feldwegen reitet. Aber das muss jeder selbst wissen, ob er sein Pferd beschlagen lässt und was er mit ihm macht. Das ist nur meine Meinung. Mit Schmieden habe ich auch so meine Erfahrungen gemacht. Der oben genannte Schmied hat mehr gequatscht. Der war 2 Stunden mit meinen Pferden beschäftigt, andere haben es in der halben Zeit geschafft. Dann hat er immer eine Klauenschere benutzt, braucht einen 2. Mann zum Aufhalten und hat den Strahl extrem kurz geschnitten. An 2 Pferden hat er so am Strahl rumgeschnitten, dass das Blut tropfte. Er meinte, die hätte in der Strahlfurche ein Geschwür. Konnte ich leider nicht feststellen. Das wars dann auch mit dem Schmied. Dann habe ich mal einen anderen gerufen, der kam aber nur einmal, weil er bereits genug Kunden hatte und sein Terminkalender voll war. Der hat ordentliche Arbeit geleistet. Hat den Strahl gut beschnitten und den Hufrand mit einer Hufscheidezange abgeknipst. War aber auch sehr teuer. Nun gut, dann kam der 3. Schmied, der war sehr nett und den kann ich nur empfehlen, hat mir auch selbst viele Tips gegeben. Hat auch eine Hufschneidezange benutzt. Den Strahl hat dieser Schmied aber nur wenig beschnitten. So unterschiedlich sind die Schmiede. der eine schneidet zuviel ab, der andere mittelmäßig viel und der letzte schneidet nur die Strahlfurchen frei.
Also der 1. Schmied kommt nie wieder zu mir, so wie der die Hufe behandelt hat. Die armen Pferde.
Der dritte Schmied gab mir den Tip: Wenn die Pferde nur ausgeschnitten werden müssen, das kannst du doch selbst machen.
Und das von einem Schmied, der dadurch vielleicht einen guten Kunden (7 Pferde) verliert.
Ich habe mir daraufhin eine gute Raspel und eine etwas bessere Hufschneidezange gekauft. Jetzt bin ich der Schmied für meine Perde. Allen Pferden geht es gut, die Hufe können je nach Bedarf gemacht werden und es fließt kein Blut mehr. Soll natürlich kein Freibrief für Möchtegernschmiede sein, die an ihren Pferden rumexperimentieren wollen. Es gibt genug Hufpfleger, die auch keine richtige Ausbildung genossen haben und an Pferdehufen herumschneiden.
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LeonieMay
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#43 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von LeonieMay » Fr 17. Feb 2012, 11:10

@ Shadowman:
Was ich an Eisen extrem schlecht finde, ist, dass sich die Hufe im Winter extrem mit Schnee zusetzen, schöne große Pilze, die sich sehr schwer wieder lösen lassen, weil sie fast schon aus Eis bestehnen.
Na dem Problem beugen wir z.B. mit Gripp in den Eisen vor und machen Widia-Stifte dran, damit die Eisen nicht zu Schlittschuhen werden.;)

Ich hab z.B einen, der kann nicht ohne Eisen. Trotz 1er TÜV auf dem Vorderbein, hat er einen Stellungsfehler der so verschmiedet wurde, daß es zur Huflederhautentzündung und später beim Korrigieren zur Sehnenfissur führte. Leider ist barfuß nicht immer machbar. Mein anderer läuft blanko, hat aber zum ersten Mal trotz gutem Blutbild so Probleme, daß wir auch kurz davor stehen, daß er Eisen benötigen könnte um das wieder hin zu bekommen. Sein Vorteil ist zur Zeit, daß er nicht gearbeitet wird und wir es aufgrund dessen noch einmal so probieren können.

Eisen sind also nicht immer schlecht, aber auch nur so gut eben, wie der Schmied der dahinter steht.
Es ist ein Jammer, daß die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel
Bertrand Arthur William Russel
Shadowman

#44 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Shadowman » Fr 17. Feb 2012, 11:37

Da hast du vollkommen recht, also Eisen würde ich auch nur vom Schmied draufnageln lassen. Aber selbst da gibt es auch Unterschiede. Die einen schlagen die Nägel rein, biegen sie um und knipsen sie ab. Andere wiederum ziehen die Nägel noch einmal nach. Die werden dann auch besser halten. Da muss man dann schon selbst wissen, zu welchem Schmied man mehr Vertrauen hat.
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kaltesBlut
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#45 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von kaltesBlut » Fr 17. Feb 2012, 11:40

Na ja, bei uns am Stall haben auch einige Grips und diese Stifte drin: Ergebnis: Kein Ausreiten möglich, da der Schnee trotzdem aufstollt. Leider scheint das nicht bei allen so zu funktionieren, wie man sich das wünscht.

@Shadowman: Hm. Ich würd mir das nicht zutrauen. Es sei denn, mein Pferd hätte einwandfrei gestellte Hufe, so dass ich eine perfekte Vorlage hätte und eine entsprechende Vorbildung / Einweisung durch einen guten Hufpfleger. Ich kann zwar auch mal kurz was nachfeilen oder mal wegschnibbeln. Aber: Kann ich es vermeiden, lasse ich da jemanden dran, der was davon versteht. Ich hätte Angst, den Huf meines Pferdes zu verschlimmern. Noch dazu steht meine nicht ganz richtig (leichte Säbelbeinigkeit).

@all: Ich war gestern das erste Mal richtig ausreiten. Wir waren ja schonmal draußen, aber da waren die Bodenverhältnisse (bucklig gefroren) alles andere als super. Gestern hatten wir ca. 20 cm Schnee und glatten Betonboden (bzw. halt Straßenbelag - was auch immer da draufliegt). Und da ging sie einwandfrei. Kein Langsamerwerden auf dem dem harten Boden oder vorsichtiges gehen. Sie hat zwar die ersten Meter auf Beton angetestet, aber nachdem wir da aus dem hohen Schnee kamen, kein Wunder. Als sie merkte, sie rutscht nicht, ging sie so flott, wie sonst vollbeschlagen auf ebenem, nicht rutschigem Boden.
War früher der Boden allerdings auch nur geringfügig abschüssig, rutschte sie sogar mit Stiften in den Eisen und ging extrem unsicher.
:D Der (schwarze) Ferrari unter den Kaltblütern :D
Ich hoffe, du lässt es anständig krachen auf der ewigen grünen Wiese
Shadowman

#46 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Shadowman » Fr 17. Feb 2012, 13:05

ja da muss man sehr vorsichtig am huf sein. und wenn man weiß, dass das pferd schon vorbeschwerden hat, sollte man natürlich nicht auf den schmied verzichten. da gibt es aber auch von schmied zu schmied unterschiede. der eine schaut sich die stellung der beine an, wenn er geraspelt hat, der andere wieder nicht. habe ich alles erlebt. jeder schmied arbeit anders. hatte ich ja oben schon beschrieben. manche pferde brauchen auch einen spezialbeschlag, aber da gehen die meinungen natürlich auch auseinander. der eine favorisiert hufeisen aus alu, der andere wieder nicht. grundsätzlich sehe ich aber wie das pferd steht oder gelaufen ist, wenn ich den huf hochnehme. wenn der rand oder das eisen einseitig abgelaufen ist, scheint wohl was falsch am gang zu sein. und wie gesagt, beschlagen tue ich nicht. bisher ist bei meinen pferden immer alles ok. zum glück. und ich mache das jetzt schon 2-3 jahre selbst und bin zufrieden. kein pferd läuft falsch oder lahmt. ich hatte hier auch mal einen sogenannten hufpfleger, der hat mir erst einmal einen vortrag über den pferdehuf gehalten, indem er zusätzlich noch ein paar Pferdehufe von geschlachteten pferden aud dem kofferraum geholt hat. das war nett.
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TinkerBell
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#47 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von TinkerBell » Fr 17. Feb 2012, 15:13

Also ganz ehrlich? Die überwiegende Arbeit an den Hufen machen wir auch seit Jahren selbst!

Wir hatten das große Glück, über viele Jahre hinweg einen wirklich erstklassigen und sehr sehr erfahrenen Schmied zu haben. Der auch schon ein entsprechendes Alter hatte und inzwischen leider nicht mehr lebt.
Er hat mir aber wirklich bei jedem Termin genau erklärt, was er tut. Worauf man achten muss. Und all sowas.

Er hat mich auch ganz gern mal bei anderen Pferde an den Kopf gestellt, weil die Pferde dann oft ruhiger und gelassener waren. Warum auch immer :gruebel:
Jedenfalls ist das tatsächlich so.
Da siehst und hörst natürlich einiges. Grad wenn er dann mal besonders gut drauf war und bißchen was erklärt hat dazu.

Tja, damals hab ich immer gelacht und gesagt: was haste denn, wir haben doch dich! Ich muss das doch gar nicht wissen!

Naja, heut bin ich froh, dass er sich nicht hat beirren lassen!

Jedenfalls läufts bei uns so, dass wir recht regelmäßig nachraspeln. Oder mal kleinere Sachen selbst schneiden.
Und dann eben nur in entsprechend längeren Intervallen unser jetziger Schmied kommt.
Bisher hat das super geklappt.
Es gibt keine Wege zum Glück. Glücklich sein ist der Weg.

Shadowman

#48 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Shadowman » Sa 18. Feb 2012, 10:02

was zahlt ihr denn so bei eurem schmied fürs ausschneiden? würde mich mal interessieren.
unser alter schmied hat immer pro pferd 17 euro genommen, die anderen waren schon bei 20-25 euro pro pferd. aber ich habe auch schon welche im internet gefunden, die nehmen 35 euro.
wie sind denn eure erfahrungen dazu?
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#49 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von TinkerBell » Sa 18. Feb 2012, 11:40

Also ich zahl 20, wenn wir gleich mehrer ausschneiden lassen, auch mal nur 15 pro Pferd.
Wobei das ein eher günstiger Preis ist bei uns.
Es gibt keine Wege zum Glück. Glücklich sein ist der Weg.

Shadowman

#50 Re: Umstellung auf Barhuf

Beitrag von Shadowman » Sa 18. Feb 2012, 12:54

na für 15 euro ist das geschenkt. scheint bei mir hier der hauptstadtbonus zu sein, dass die bei mir alle so teuer sind. auch das heu ist nicht gerade billig. habe mal mit 28 euro für die 1,2- 1,25 heurolle bezahlt. jetzt kostet die bereits 35 euro, manche nehmen auch 40 euro. werde mal einen neuen beitrag zu den heupreisen aufmachen.
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