Anja Beran

Wo lohnt es sich hinzufahren, wer sind gute Lehrmeister?
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Charda
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#11 Re: Anja Beran

Beitrag von Charda » So 21. Jan 2018, 10:10

Ich weiß noch gar nicht wo ich anfangen soll. Vielleicht wie die Beran auch.

Zuerst: Es wurden ALLE gefilmten Reiter unkenntlich gemacht. Sie hat nicht einmal NAMEN genannt. Sie hat sogar die Geschlechter der Pferde unkenntlich gemacht. Es waren aber alles wie (zum Teil) in meinen Beispielen Erfolgreiche Reiter. Ich suche absichtlich andere Beispiele wie sie.

Zuerst mal hat sie sich dafür ausgesprochen, die Pferde 3 jährig zu beginnen. Aber eben 3 Jährig! Nicht schon mit 2 um 3 jährig auf Leistungsprüfung und Auktion fertig zu sein. Auch nicht mit 2,5 weil der Januar ja dann 3 sagt, sondern eben mit Kalendarisch 3.

Dann natürlich mit acht und bedacht. Richtige Ausrüstung usw.

Und dann die Hilfengebung. Spannend. Weil sie sagte von Beginn an, dass das Pferd überhaupt nichts mit "natürlichen" Hilfen anfangen kann. ALLES muss dem Pferd erst beigebracht werden. Auf Druck des Schenkels vorwärts usw. Da ist einfach NIX vorab installiert oder natürlich gegeben.

Sie macht immer eine Diagnose vorab. Wie bewegt sich das Pferd frei. Worauf muss man achten. Welche Schwierigkeiten hat es. Wo ist es hohl? Wo ist die Gute Seite. Wie hält es seinen Kopf usw...

Dann den Unterschied von korrekt gehenden dreijähigen und eben "falsch"...

Es wurde dazu IMMER zitiert von Steinbrecht, anderen GRÖßEN des Reitens und der FN. Also alles wirklich alles auch mit Reitlehre begründet.

https://www.youtube.com/watch?v=9YHY2u2Mldw

So geht kein 3 Järhiger. Seht euch den Takt, den Schwung, das Pferd an.

https://www.youtube.com/watch?v=M0ZdFh1LjWw

Das find ich schon besser. Wobei es grenzwertig ist. Die Modernen Pferde sind so toll und praktisch gebaut, der dürfte noch weiter vor dürfen.

Dagegen sowas:

https://www.youtube.com/watch?v=y0aVrLCMsp4

Unkonstante Anlehnung. Kein Schwung. "Langweilige" Gänge.

Und im Typ Sportpferd:

http://pferdia.de/de/videos/show/329/ballentines-teil-1-schonende-ausbildung-des-dreijaehrigen-pferdes-anja-beran.html

Dazu die HDv 12:
Bild

http://www.trust-your-horse.de/wp-conte ... e-1912.jpg

Macht euch ein Bild. Wer kommt hier eher ran?

Sie spricht sich vor allem bei Jungen Pferden extrem gegen Ausbinder aus.
Warum?

Ich weiß nicht, wie GElenkig ihr seid. Aber wenn ihr mich bittet, einen Spagat zu machen, dann werd ich lachen müssen. Ich möchte einen Spagat machen, ich weiß was ein Spagat ist und ich verstehe was ihr von mir wollt, aber ich KANN es schlicht nicht. Es geht nicht.

Wenn jetzt einer von euch kommt und mich in den Spagat drückt, tut MIR das weh und ich kann Denjenigen nicht mehr leiden.

Wenn wir also die Pferde nach unten binden obwohl sie körperlich noch nicht in der Lage dazu sind, diese Haltung von selbst ein zu nehmen, haben wir sie dahin in "Zwanghaltung" gebracht. Das kann nicht angenehm sein. Und bestimmt auch nicht richtig für den Weiteren Weg. Aktuell hat sie einen dreijährigen Hengst da, der mit dem Kopf wackelt. Gangwunder. Toller Typ. Toll im Kopf. Aber versaut weil man ein Perfekt gebautes, Perfekt veranlagtes Pferd mit drei mit Gouge longiert hat um es "schön" zu formen. Wie verrückt!

Die Parallelen Bein Paare sind wichtig. Äußerst. Aber "Parallel"... Beispiel:

Was scheint euch mehr im Gleichgewicht, mehr Parallel?


Bild
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/imag ... 2fAw9WCNGp

Bild
http://www.fotocommunity.de/photo/mvers ... or/9138896

Trabvestärkung... Ist bei ihr eh ein Thema. Das ist schlicht keine Natürliche Bewegung ihrer Meinung. Man sieht Hengste Piaffieren oder Passage gehen oder... aber Verstärkung im Trab? Was macht denn ein Pferd, wenn es "Schnelle" wohin will? Es galoppiert. Aber es geht nun mal keine Trabverstärkung.

Nichts desto trotz, wollte man damit ursprünglich zeigen, wie man Gänge verlängern kann und wieder über den Sitz einfangen. Bei ihr kommt die Verstärkung aber erst... Nach Passage und Piaffe. Weil sie die Verstärkung aus der Passage heraus erarbeitet.

Allgemein die Unterschiede in der Passage. Kaum ein gezeigtes Pferd hat eine Taktreine Passage gemacht. Immer hat das Hinterbein was anderes gemacht, oder ein Vorderbein. Oder alle Beine.

Verrückt!

https://www.youtube.com/watch?v=Kn3bxGx9YPQ

Schaut euch mal rechts hinten an. Nur mal den Takt, nicht den Reiter. Der Rechte Hintere macht was ganz anderes als der Linke. Die Vorderbeine gehen nicht zum Karapalgelenk. Die Hinterbeine auch nicht bis zum Fesselgelenk. Es sieht gedrückt aus.

Jetzt das:

https://www.youtube.com/watch?v=yw1mAizHrjY

Und das:
https://www.youtube.com/watch?v=GdjIAKSXpN8


seht euch mal beim Fuchs im zweiten Video genau die Vorderbeine auch an. Die gehen hoch vor runter. Und dann:

https://www.youtube.com/watch?v=cmbwhc5Z1jM

Die machen was ganz anderes. Hoch vor runter vor zurück runter. Manche tippen auch noch auf.
Hier praktisch, weil gleich zwei Pferde zu sehen sind in Slowmo und beide was anderes aber eben nicht im Takt machen. Dann kann man auch die Beinpaare ansehen.


Prouetten. Eigentlich mit den Vorderbeinen um die Hinterbeine gesprungen im Takt.

Aber oftmals klebende hinterbeine die sich kaum Bewegen und das zu lasten der Fesselträger.

Auf meine Frage, wie wichtig der Reiterrücken und das Becken sei, war sie erst mal oO. Sie Verstand es erst nicht, worauf ich hinaus wollte. Ich fragte sie, ob Reiter mit Hohlkreuz reiten könnten. Sie lachte und meinte, warum nicht? Nahezu 70% aller Frauen seien mit Hohlkreuz gesegnet. Wichtig ist nicht wie die Gürtellinie ausschaut sondern, was UNTER der Gürtellinie passiert. Ist das Becken festgestellt oder beweglich. Dabei spielt es keine Rolle ob Hohlkreuz oder nicht. Das Becken muss nur beweglich genug sein, es dem Pferd zu erlauben, sich zu bewegen. Wenn man im Hohlkreuz stehende Reiter versetzen möchte, blockiert man diese meist eher als dass man ihnen hilft.

Diese "Sitze" der modernen ist eher blockiertes nach vorne unten drücken und nach hinten lehnen. Man kann nicht mehr im Gleichgewicht sitzen weil ziehen, drücken, schieben einfach nichts mit natürlicher Bewegung zu tun hat. Ein Pferd welches von sich aus fleißig, frisch vorwärts an den Hilfen steht, muss man nicht nach vorne drücken und den Kopf festhalten, weil es sich da auch nicht drauf hängt und den Kopf als stütze nimmt.

Ich habe sie noch einiges "Privateres" gefragt, aber das vielleicht eher die Tage in meinem Stecki. Nachher geh ich reiten und freu mich arg drauf.

Ich denke, ich werde 2018 noch deutlich mehr Schulungen und Kurse besuchen von Pferdeleuten, die Real und gut ausbilden. Hinter denen renommierte Tierärzte und Ausbilder stehen und die durch Ihre Taten einfach genug bewiesen hatten. Der "Bekannteste" Richter nutzt dir nix. Denn eigentlich haben wir unsere Richter alle im Stall stehen. Diese Note zählt allein. Und ich für mich, hab mir die letzten zwei Jahre -ohne dass ich es wollte- dieses www viel zu wichtig genommen. Ich habe mir viel zu viel Gedanken über Worte von scheinbaren Kennern gemacht. Hoffentlich fall ich nicht nochmal drauf rein!
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#12 Re: Anja Beran

Beitrag von Charda » So 21. Jan 2018, 10:11

Ah.

Ihr könnt jetzt klar sagen, was nutzt mir die Piaffe und die Passage? Ich will da ja gar nicht hin. Aber darum gehts ja nicht. Es geht darum, zu erkennen, welcher WEG ist denn der richtige und welcher eben nicht. Und man sieht es eben!
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#13 Re: Anja Beran

Beitrag von Ana » So 21. Jan 2018, 10:36

Hört sich sehr spannend an!
Und das unkenntlich machen von den Beispielen auch sehr seriös. Kein Rumgehacke und so, gefällt mir sehr gut.
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#14 Re: Anja Beran

Beitrag von Charda » So 21. Jan 2018, 13:32

Sehr sympathisch auch, sagte sie:
Jeder macht Fehlern es geht ihr in keinster Weise um Fehler oder nicht. Sie würde eh am aller meisten Fehler machen, weil sie eben viel viel mehr Pferde reitet.. darum geht's nicht.

Die Art der Ausbildung und vor allem, der weg. Das ist so entscheidend.


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#15 Re: Anja Beran

Beitrag von BlackPearl » So 21. Jan 2018, 17:03

Das klingt wirklich sehr sympathisch!

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#16 Re: Anja Beran

Beitrag von Ana » So 21. Jan 2018, 17:41

Konnte jetzt erst die Videos gucken. Man sieht gut die Unterschiede (Ahlerich http://www.reiterkaffee.de/posting.php? ... ilies&f=23#)

Piaffe, Passage und Verstärkung sind im Grunde ideal zum zeigen, weil die "Fehler" bzw das Ergebnis der bisherigen Ausbildung da eben ganz deutlich zu sehen sind. Im normalen Trab wie wir alle ihn Runde um Runde drehen sieht man es auch, aber eben mit viel genauerem Gucken und Pausieren, in den "hohen Lektionen" ist es mehr als deutlich.

Vielleicht sollten wir in ein anderes Thema umziehen? Mag da gerne weiter drüber schreiben wenns recht ist :)

Mit dem Ausbinden ist mir im Sommer mal wieder bewusst geworden als ich die junge Besi bzw die RB an dem Tinkerkumpel der Jungs gesehen hab. Ausbinder direkt knalleng eingestellt zum Longieren ohne Aufwärmen, beim Reiten Thiedemannkombi straff eingestellt. Das Pferd lief immer schlechter, hat verzweifelt versucht sich abzustrecken (Ich Idiot arbeite JAHRE daran, Frau Pferd in die Tiefe zu locken und der Tinker bietet es an und es wird ihm verboten! Ich hätte schreien können.)
Alles in allem sah es ganz schlimm in Form gepresst aus. Die Muskeln entwickelten sich falsch, das Pferd wich der Reiterhand aus. Hinterbein tritt nicht mehr weiter vor, im Schritt lief das Pferd fast passartig. Aber hauptsache Kopf unten (hab mal versucht darüber zu reden mit ihr...).

Dagegen mein Hafi an der Longe. Erst am Halfter, dann am Kappzaum gearbeitet. Roundpen zur seitlichen Begrenzung, damit ich Anfangs nicht über die Longe begrenzen muss.
Hals und Kopf oben? Egal, hinten treiben, Rest ignorieren. Tiefer kommen loben. Takt suchen lassen, ideales Tempo finden, Übergänge einbauen. Kopf kommt tiefer, Pferd schnaubt ab, kaut, streckt die Oberlinie und wirkt zufrieden.

Hat mich so als Direktvergleich doch sehr bestätigt wieso weshalb warum ich so arbeite wie ich es tue.
Ich bin nicht komplett gegen ausbinden, wenn dann aber eher mit längeren Laufferzügeln und eher bei Korrekturpferden und nicht ohne Grund bei jungen Remonten. Und viel mehr ist der Tinker für mich nicht, auch wenn er schon 6 oder 7 ist.
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#17 Re: Anja Beran

Beitrag von Charda » So 21. Jan 2018, 17:53

Neues Thema oder das lassen... Mir ist es ehrlich egal. Wie ihr wollt.

Dieses Thema Ausbinder ist so komplex. Da kann man nix über einen Kamm scheren.
Aber warum ein junges Pferd ausbinden? Moderne Sportpferde sind per se schon so praktisch gebaut, die kommen automatisch "runter". Pferde mit schwierigem Gebäude würde man in Form pressen und die schalten hinten ab, wenn man sie vorne runter zurrt.

Korrektur Pferde sind dagegen schon irgendwie separat zu betrachten. Kommt ja immer drauf an, wo es harkt. Bzw warum Korrektur...

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#18 Re: Anja Beran

Beitrag von Ana » So 21. Jan 2018, 18:16

Korrektur würde ich eh immer separat betrachten und erstmal (fast) nichts ausschließen wollen.

Tinker und Haflinger sind ja jetzt keine einfachen Reitpferde, so vom Körperbau her.
Aber da fand ich das schon sehr krass zu sehen, was dieses vorne runter/eng holen bewirkt. Wenn ich mir das auf die modernen Sportpferde angewandt vorstelle... Oh je.

Und wie du sagst, warum? Wenn eins warum auch immer absolut nicht tief kommen will, hm.
Aber die Meisten bieten es doch von sich aus sehr schnell an? Vielleicht nicht die ersten zwei Einheiten, aber spätestens wenn Ruhe und Routine einkehrt.
Und gleichzeitig ist es für den Rest des Körpers ja viel besser, empfinde ich zumindest so. Rücken und Hinterhand können und müssen so arbeiten.
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#19 Re: Anja Beran

Beitrag von Charda » So 21. Jan 2018, 19:03

Die Frage ist ja oft, kann es nicht tief kommen, will es nicht? Versteht es nicht. Oder mach ich einfach was falsch. Und wie kann ich den Weg in die Tiefe lehren.

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#20 Re: Anja Beran

Beitrag von Ana » So 21. Jan 2018, 21:01

Ebendrum :)
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