Equine infektiöse Anämie

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DieDevi
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#1 Equine infektiöse Anämie

Beitrag von DieDevi » Di 4. Aug 2015, 14:55

Hallo zusammen,

Wie vielleicht schon ein paar mitbekommen haben, ist im Raum Rosenheim / Ebersberg (oberbayern/münchen) die equine infektiöse anämie ausgebrochen.
3 tiere mussten bisher getötet werden, mehrere ställe wurden gesperrt, manche stallbetreiber sperren ihre ställe aus vorsicht.

In facebook gibt es die gruppe herpes / equine infektiöse anämie München - ost für alle die sich informieren möchten oder sogar infos dazu beitragen können.

Lg Steffi
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LeonieMay
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#2 Re: Equine infektiöse Anämie

Beitrag von LeonieMay » Di 4. Aug 2015, 16:32

Danke, daß Du das Thema hier mal einstellst. Hatte es nur im Beitrag von Kalti gelesen. Ich drück Euch die Daumen, daß sich nichts weiter verbreitet.

Habe ich es richtig im Kopf, daß es durch Stechmücken übertragen wird? Wie wird man der Sache dann Herr? Kann jemand mehr dazu sagen, bevor ich googel bemühen muß?
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kaltesBlut
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#3 Re: Equine infektiöse Anämie

Beitrag von kaltesBlut » Do 6. Aug 2015, 08:04

Oiso, mittlerweile sind es ja fünf positive Pferde. Drei aus Bad Feilnbach, zwei aus Schwandorf.

Übertragen wird die EIA durch Körperflüssigkeiten (Blut, Milch etc.). Man nimmt an, dass es auch durch Bremsen und Wadenstecher übertragen werden kann.
Es heißt, dass auf den Mundwerkzeugen der Bremsen das Virus bis zu 30 Minuten aktiv sein kann. Und Bremsen können so um die 60 km/h fliegen. Ob aber eine Bremse alleine ausreicht, ist halt fraglich. Vermutlich müssen es mehrere sein.

Der Sache Herr werden? Gute Frage, nächste Frage. So lange es immer wieder Pferde gibt, die ohne Papiere wild durch die Gegend geschaukelt werden, keine aktuellen Blutuntersuchungen etc. haben, wird es die Anämie m. E. immer geben. In Amerika ist sie recht häufig vertreten und bei uns in Europa sehr stark in Rumänien. Und da aus den Ostblockländern gerne alles hierher verschaukelt wird, weil man die Pferdchen hier teuer verkaufen kann ...

Letztlich heißt es wohl: Nicht so viele Turniere, Wanderritte, nicht so viel Fluktuation in den Ställen. Je stabiler eine Gruppe, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass nichts eingeschleppt wird.

Der Ausbruchsbetrieb in Bad Feilnbach ist ein Betrieb, der sehr viele Wanderritte und Kurse anbietet. Macht Showprogramm auf Pferdemärkten, einzelne Reiter gingen auf Turniere etc. Insofern ist das natürlich eine solide Basis, sich Viren einzuschleppen und zu verbreiten.

Die meisten Kontaktpferde waren bisher negativ. Fast alle waren halt dort auf dem Hof zu Kursen oder Wanderritten.

Schwierig ist halt auch, weil man nicht gleich bei Fieber daran denkt, dass es die EIA sein könnte.

Bei dem ersten positiven Pferd in Feilnbach gab es ja schon im letzten Jahr Fieberschübe. Nur hat halt keiner das genauer abklären lassen.

Und man darf halt nicht vergessen: Macht man nun einen EIA-Test, ist der halt nur eine aktuelle Bestandsaufnahme.
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LeonieMay
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#4 Re: Equine infektiöse Anämie

Beitrag von LeonieMay » Do 6. Aug 2015, 11:26

Oh, ganz lieben Dank für die genaue Erklärung. Hatte vor einem Jahr schon mal nachgelesen, aber es war wieder entflogen.

Puh, da kann man nur die Daumen drücken, daß nicht noch weitere Pferde involviert werden.

Fällt es eigentlich unter Tierseuche? Werden sie gekeult? Oder ist es wie Herpes, persönliches Pech und nicht mal meldepflichtig?
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#5 Re: Equine infektiöse Anämie

Beitrag von kaltesBlut » Do 6. Aug 2015, 15:15

Gerne.

Die EIA ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Sie darf nicht behandelten werden. Vielmehr müssen die positiv gesteten Pferde getötet werden.
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#6 Re: Equine infektiöse Anämie

Beitrag von LeonieMay » Do 6. Aug 2015, 16:27

Danke. Traurig, daß hatte ich schon geahnt. Da kann man nur weiterhin doppelt und dreifach die Daumen drücken.
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