Medikamente nicht mehr vom Doc, nur auf Rezept!

[LeonieMay]

Die Bundesregierung hat die Hausapotheken der Tierärzte auf dem Prüfstand und will diese entziehen. Wörtlich hieße das für uns: Tierarzt kommt, stellt eine Diagnose, stellt ein Rezept aus...man fährt zur Apotheke holt es, Tierarzt hält derweil Hüfchen und Besitzer kommt, es wird gespritzt oder verabreicht.

Was das bei Koliken, Großbauern, Vergiftungen von Hund und Katze, Nachts oder am Wochenende auf den Dörfern mit wenig Apotheken etc. heißt/ für Auswirkungen hat, brauch ich Euch als Tierbesitzer ja nicht zu erzählen.

Diese Diskussion ist aufgekeimt, da der Antibiotika Skandal auf dem Fleisch jetzt aufgedeckt wurde. Ich finde es ist wieder ein typischer Schnellschuß. Kontrolle ist gut, es gibt aber auch sicherlich andere Wege, als die Medikamentenvergabe ganz auszuschalten über die Tierärzte. Denn jetzt würden alle drunter leiden und nicht diejenigen, die die Vergabe von Antibiotika mißbraucht haben für ihre Massentierhaltung.

Hierzu mehr unter:

http://www.agrarheute.com/tieraerzte-antibiotika
(Quelle: Agrar heute)


Auch wenn es nervig ist, aber ich glaub jede Unterschrift zählt einfach. Ich bin auch nicht für eine Massenantibiotika-Vergabe, aber es kann nicht sein, daß dadurch alle leiden und ein politischer Schnellschuß gestartet wird, zumal wenn man googelt, in den landwirtschaftilchen Foren drüber diskutiert wird, daß es schon Chargen-Nr. Kontrolle, Bestandsbücher etc. gibt und das unsinnig wäre. Von daher glaube ich, daß die Regierung mal wieder an verkehrter Stelle ansetzt und alle drunter leiden.

Es gibt schon eine Petition.

https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ic=12090.0
(Quelle: Deutscher Bundestag, Petitionen)

http://petition24.de/arzneimittelwesen- ... s-apotheke
(Quelle: Petition 24)

[Dori]

Das ist nicht deren Ernst? Oder etwa doch?
Das ist ja, als würdest du beim Menschen den Krankenhäusern die Medis wegnehmen!!! Was ist denn dann im Ernstfall?

Wobei dadurch jede Apotheke auch das gesamte Tiersortiment dahaben muss... das ist doch nicht durchsetzbar!
Bin gerade ein bisschen ratlos...

[LeonieMay]

Doch das ist ihr Ernst, daher hab ich ja die Bundespetion auch eingestellt. Die Hundeforen, Landwirtschaftsforen sind voll davon...einfach mal googeln. Aber so hab ich auch geschaut. Wir Pferdehalter sind mal wieder hinten dran.

Dazu muß gesagt werden, in landwirtschaftlichen Großbetrieben gibt es schon lange Kontrollen, Medikamenten-Chargen-Nr., Bestandsbücher und und und.

Somit wird mit der Durchsetzung des neuen Gesetztes nicht nur schwarze Schafe getroffen sondern alle Tierhalter, von der Maus zum Elefanten. Von daher empfinde ich das mal wieder als einen unausgegorenen, schlecht durchdachten Schnellschuß der Regierung auf Kosten derer, die nichts damit zu tun haben. Beste Beispiel waren für mich die ersten Hundeverordnungen. Das da eine besssere Lösung her mußte wie auch jetzt für die schwarzen Schafe sicher, aber nicht auf Kosten der anderen. Also sollte man das bisherige Kontrollsystem überdenken, wo die Schwachstellen sind und nicht gleich alles verbieten.

Und ja, die Apotheken müßten alle Medikamente auf Vorrat haben. Was das im Notfall heißt und das nicht jede Dorfapotheke das leisten kann...für mich ein Alptraum hier jetzt auf dem Dorf. Ich müßte gute 60-80 km dann fahren. Vorher am Stadtrand wäre das sicherlich weniger schlimm...aber ausmalen wie es in einem Notfall ablaufen würde...möchte ich mir dann auch nicht, weder Nachts noch am Wochenende.

[Snoopy]

Oh Gott!
Ich bin Sprachlos

Werde das auf jedenfall unterschreiben!
Was ist denn dann mit den Tierkliniken???

[LeonieMay]

Tierärzte arbeiten in Tierkliniken...es gilt für alle. Schau mal den Link an zum Nachlesen oben oder einfach mal googeln. Im ersten Beitrag von mir, der Link Agrar heute z.B.

Tierärzte sollen keine Medikamente mehr bekommen, lediglich noch Rezepte ausstellen dürfen, daß ist das derzeitige Bestreben der Bundesregierung.

[Charda]

Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzen lässt. Allein, wenn man mal an die ganzen Kolik Patienten denken mag. Geht ja gar nicht. Nachts um 12 noch ne Not Apo aufsuchen?! Bis ich dort bin und wieder zuhause, will ich gar nicht dran denken, wies dem Hotta dann geht!!! Also ich glaube nicht, dass sich das durchsetzen lässt...

[Leo]

Es ist für Pferdehalter auch mal wieder so absolut unsinnig, da deshalb ja unter anderem der Pferdepass eingeführt wurde. Sobald das Pferd EINMAL ein Medikament verabreicht bekommt, was es für die Fleischverwertung unbrauchbar macht, muss der TA es als Nicht-Schlachtpferd umtragen. Und damit ist es aus der Lebensmittelverwertung eh raus. Bescheuerte Idee, aber wie immer sitzen an der Position vvermutlich Leute, die von der Praxis keinen Plan haben.

[LeonieMay]

Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzen lässt.[/quote] Andere Gesetze haben sie auch schon durch bekommen, die Jahre später erst wieder vom Verfassungsgericht gekippt worden sind.

Was mich irritiert, es kommen nicht genügend Unterschriften überall zusammen, da es soooo gut gedeckelt wird. Nicht mal bei den Tierärzten liegen Listen aus...und das ist ja fast mein 2. Zuhause. Finde es müßte viel mehr geschossen werden.

Der Landkreis mit der neuen Pferdesteuer hat es auch durchbekommen in der Zeit, wo wir an zwei anderen Stellen gekämpft haben und die FN und andere haben gesagt, daß bekommen sie nie durch.

Sonst bin ich auch eher zurückhalten mit meinem Engagement...aber in diesem Fall unterschreib ich lieber 5 Mal und poste bei FB und teile wie wild, bevor es so weit kommt. Bis dato haben von all meinen Pferdefreundinnen und Reitschülerinnen es nur 2 geteilt...was ich schade finde, denn sonst wird alles mögliche geteilt....und einfach noch zu wenig...meiner Meinung nach.[quote]

[kaltesBlut]

Also ich habe jetzt mal bei einer Stelle nachgefragt, die sich auskennt, weil sie für die Tierarzneimittel zuständig sind. Dort wurde mir gesagt, dass es tatsächlich (mal wieder) in Rede steht, dass der TA Medikamente nicht an die Tierhalter abgeben darf, sondern dafür ein Rezept ausstellen muss.

Aber: Er darf natürlich weiterhin seine eigenen Medikamente bestellen und "bunkern". Deswegen ist keine Notfallbehandlung gefährdet, denn er kann auch weiterhin seine Sachen aus seinem Bestand verwenden (z. B. Kolikspritzen, weil das grad weiter oben genannt wurde). Er darf nur nicht zur Weiterbehandlung dem Tierhalter/-Eigentümer Medikamente dalassen.

Dennoch finde ich das ordentlich doof und hoffe, das es nicht soweit kommt. Tja, das sind halt die Auswirkungen von dem Antibiotika"skandal". Denn ich finde es auch doof, extra in eine Apo düsen zu müssen um an die Medies für die Weiterbehandlung zu kommen. Medikamentenmissbrauch beugt das nämlich auch nicht vor ...

EDIT @May: Welcher Landkreis hat das mit der Pferdesteuer durchbekommen?

[TinkerBell]

Natürlich fände auch ich es nicht gerade geschickt, wenn es eine solche Regelung tatsächlich geben sollte. Bin aber auch der Meinung, dass es dann eben auch Modifikationen geben muss und wird, wie mit Notfällen umgegangen werden kann.
So wie Kalti ja auch schreibt, dass der TA sehr wohl seine Notfallmedikamente in der Tasche haben darf.

Und ob ich nun Sälbchen A oder B direkt vom TA krieg oder in der Apo hole - is mir persönlich relativ egal. Muss ich zugeben. Mein Hausarzt gibt mir Medikamente ja auch nicht direkt mit. Auch die muss ich in der Apo holen. Warum dann nicht auch fürs Tier?!?

So lange es eine Sonderregelung gibt, die Notfälle abdeckt , ist doch alles gut.

Auch wenns mal wieder eine relativ unsinnige und, naja, "seltsame" Regelung wäre.
Ohne Frage.