Atypische Weidemyopathie

Bauchweh, Nieren, Leber & Co
Benutzeravatar
LeonieMay
Beiträge: 8527
Registriert: Mi 12. Okt 2011, 09:03
Wohnort: Im Stall

#11 Re: Atypische Weidemyopathie

Beitrag von LeonieMay » Mo 11. Nov 2013, 10:52

Ja mein Link. Ich sah nur oben rechts das aktuelle Datum.

Ich glaube, es ist eine Mischung aus allem, dann kommen wir der Sache näher. Denn so, wie manche mitlerweile denken, das Gras ist Schuld, Rehe, Stoffwechselstörungen, atypische Weidemyopathie, dann muß man sich auch mal vor Augen führen, warum das so sein könnte.

Wir haben immer weniger Weideland für wachsende Stallgrößen. Selbst wenn genügend Weideland da ist, gibt es immer noch die Magerweiden, sprich die Besitzer möchten, daß ihre Pferde ins kurze Gras kommen um weniger aufzunehmen. Allerdings sehe ich hier die Gefahr, die Weide ist "überweidet". Neuwuchs kommt langsamer und spärlicher im nächsten Jahr, Grasnarbe wird verletzt. Sprich mir als Weidebesitzer bleibt nur übrig ordentlich nachsäen und düngen, damit im Frühjahr etwas kommt.

Nachsaat und Dünger.... Gehe ich in einen entsprechenden Markt und bestelle Gras für Pferdeweide, bekomme ich prompt die Frage, Big Bag oder Sack. Ist ja nicht schlecht...nur das ist Muh-Kuh-Gras. Ich nenne es jetzt einfach mal so. Sprich Hochleistungsgras um viel Milchleistung zu erbringen, Fruktan, Zucker, das Pferdeherz jubelt.

Also wünscht man spezielles Pferdegras. Gibt es auch 2-3 Sorten. Säckeweise. 1 Sack - 10 Kilo - 39,90 €. Ich benötige für 1 ha, sprich 10.000 qm, damit das mit dem eigenen Garten verglichen werden kann, laut Hersteller 25 kg. Summa Sumarum 99,75 für 1 ha. :oO: Ist nur eine einmalige Anschaffung? Nachsaat jedes Jahr wenn ich es ordentlich mache, Zaunkosten, Holzpfosten liegen hier so um die 7 € ohne Mehrwert, Litze, Isolatoren...na ob ich nicht doch lieber zum Muh-Kuh-Gras greife?

Wenn man dann hochrechnet, daß einem Pferd mindestens 0,5 ha zur Verfügung stehen sollte...ja welcher Stallbesitzer greift wirklich zu dem Pferdegras, zuckerreduziert oder gar noch zu der teureren Saat mit Kräutern oder Trittsicher oder oder? Außerdem wurde mir ja gleich das günstige Bigbag angeboten und so eine schier grüne Weide lieben manche Pferdebesitzer mehr als mit Diesteln, Brennesseln und Löwenzahn (in Maßen natürlich). Nein, mal ernsthaft. :mx13:

Und was mir einfach fehlt; ich gönne jedem 24 Stunden Weidegang, ist die Tatsache, daß oftmals damit der Stallpreis reduziert wird und es weder Heu noch Stroh auf der Weide gibt.

Bin ja die Oma des Forums, nicht alles was früher war ist gut, aber weder gab es sooo horentes Turbo Gras, die Forschung hat sich da weiter entwickelt, die Kühe müssen mehr bringen, noch so fortschrittliche Düngemittel. Und hier war es üblich bei den alten Züchtern, immer wieder Heu und Stroh zu reichen auf den Weiden. Überall standen zusätzlich Weidehütten, ob sie benötigt wurden oder nicht. Simple Dächer zwischen den Bäumen, daß das Raufutter trocken blieb. Es spielte keine Rolle, ob es gefressen wurde oder nicht, es war da.

Und da wären wir wieder bei der Weideknappheit. Heu und STroh ist bei weitem teurer geworden als Kraftfutter. Es wird gespart. In den meisten Ställen gibt es nur noch 2 mal täglich Raufutter, daß gab es früher viel seltener, es gab aber kaum diese riesigen Reitanlagen.

Für mich heißt es nicht, das Gras ist schuld oder die 24 STunden draußen oder der Baum. Sicherlich alles Ursachen die unglücklicher Weise dazu beitragen. Denke, es ist einfach an der Zeit etwas umzudenken und zu hoffen, das man etwas bewegen kann, bei sich im Stall, in anderen Ställen und drüber reden, wenn uns die neuen Medien schon im Gegensatz zu früher ;) zur Verfügung stehen.




Es ist ein Jammer, daß die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel
Bertrand Arthur William Russel
Benutzeravatar
LeonieMay
Beiträge: 8527
Registriert: Mi 12. Okt 2011, 09:03
Wohnort: Im Stall

#12 Re: Atypische Weidemyopathie

Beitrag von LeonieMay » Mo 11. Nov 2013, 17:47

In Facebook hat sich eine Gruppe Betroffener gegründet zur Unterstützung und Aufklärung. Daher auch dieses hier in rot.

https://www.facebook.com/groups/weidemy ... 410299221/

Vielleicht könnt ihr die Information auch weiterleiten, teilen etc.

Es ist ein Jammer, daß die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel
Bertrand Arthur William Russel
Benutzeravatar
Harmony
Beiträge: 2467
Registriert: Mo 5. Dez 2011, 19:51
Wohnort: Sauerland

#13 Re: Atypische Weidemyopathie

Beitrag von Harmony » Mo 11. Nov 2013, 18:35

Ich denke auch, dass es eine Vielzahl von Dingen gibt die diese Krankheit in irgendeiner Weise beeinflussen.
Unsere Pferde haben den ganzen Sommer 24 Stunden Rauhfutter im Aktivstall zur Verfügung. Die meisten Pferde gehen da aber nicht dran, wenn die Weide noch nicht leer gefuttert ist. Im Herbst war aber deutlich zu merken das es die Pferde vermehrt an die Raufen mit Rauhfutter zieht... eine Versicherung ist aber auch das nicht. Alle Pferde standen dennoch für ein paar Stunden auf der Wiese.
Wir haben heute noch mit unserem TA über das Thema gesprochen. Er hatte allein dieses Jahr 3 Fälle, alle Pferde sind gestorben. Er hielt seine drei Fälle auch für sehr viel...
Einmal - so erzählte er - hat er ein Pferd durchgebracht. Wie er das gemacht hat? Er konnte uns keine Antwort darauf geben und war heute noch überrascht darüber das er es überhaupt geschafft hat.
Allerdings meinte er, er hielte es nicht für notwendig jetzt unnötig Panik zu verbreiten...
Nichts tut dem Inneren des Menschen so gut, wie das Äußere eines Pferdes!

Meine Anfänge der Jungpferdeausbildung - mein Stecki[/b][/url][/size]
Benutzeravatar
LeonieMay
Beiträge: 8527
Registriert: Mi 12. Okt 2011, 09:03
Wohnort: Im Stall

#14 Re: Atypische Weidemyopathie

Beitrag von LeonieMay » Mo 11. Nov 2013, 18:44

Ich finde nicht, daß es um Panik geht sondern um Verbreitung von sachlichen Informationen. Dieses Jahr sind mehr Fälle als zuvor. Jedes Jahr ist aber die Witterung anders. Durch die Meldung, können andere Stallbesitzer entscheiden, ob sie ihre Pferde aufstallen oder nicht.

In ähnlicher Art und Weise wird es in den Rehe-Foren gehalten und einfach gewarnt, wann der erste Bodenfrost auftritt oder morgens Gefahr besteht. So wie Higgi mich manchmal vor den Sturmboenwarnungen informiert und ich sie überhört habe, dennoch alles wegestellen und absichern kann. Von daher finde ich es gar nicht so verkehrt, so lange es sachlich und informativ bleibt.

Ebenso helfen jetzt die Fälle, da ein weiteres Institut Forschungsarbeit betreiben möchte.
Es ist ein Jammer, daß die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel
Bertrand Arthur William Russel
Benutzeravatar
Harmony
Beiträge: 2467
Registriert: Mo 5. Dez 2011, 19:51
Wohnort: Sauerland

#15 Re: Atypische Weidemyopathie

Beitrag von Harmony » Mo 11. Nov 2013, 19:04

Leonie, das war jetzt gar nicht auf diesen Thread hier bezogen... ganz und gar nicht.
Das war eher allgemein gehalten und auf nichts bezogen ;) .
Nichts tut dem Inneren des Menschen so gut, wie das Äußere eines Pferdes!

Meine Anfänge der Jungpferdeausbildung - mein Stecki[/b][/url][/size]
Benutzeravatar
Charda
Beiträge: 5601
Registriert: So 20. Nov 2011, 08:36
Wohnort: am Schwäbischen Meer

#16 Re: Atypische Weidemyopathie

Beitrag von Charda » Mi 13. Nov 2013, 07:59

Ganz interessant finde ich ja, dass es schon eher "Regionen" sind, in denen AWM vorkommt. oder hab ich das jetzt irgendwie falsch interpretiert?! :gruebel:

Ich persönlich kann meine Pferde ja gar nicht Tag und Nacht draußen lassen. Zwar möchte ich das schon irgedwann so halten, aber derzeit ist es ein Ding der Unmöglichkeit. Ich kann keine Weidehütte draußen bauen, wegen den Herren des Hofes, speziell dem Alten Herren. aber ohne geht es nicht. Hier sind wir leider "Dank" dem Obstbau von Schnaken und Stechvieh nur so umzingelt. Chardo reagiert Allergisch, Alina mittlerweile auch.... So bleibt mir nichts anderes über, als das Ganze Jahr über Nachts auf zu stallen.

Aber es ist beängstigend, wie die Krankheit jährlich zunimmt. ich hoffe, dass endlich genaue Auslöserfaktoren bekannt werden. Aber manchmal werde ich das Gefühl nicht los, das die Grunzsätzliche Haltung mit eine Rolle spielt... Irgendwas läuft falsch...
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
Benutzeravatar
Leo
Beiträge: 1571
Registriert: Fr 28. Okt 2011, 10:41
Titel: Persilpferde Reiterin

#17 Re: Atypische Weidemyopathie

Beitrag von Leo » Fr 15. Nov 2013, 09:43

Ich muss ehrlich sagen, in der Zeit, wo wir auch große Winterweiden zur Verfügung hatten, hatte ich da schon immer große Sorge. Obwohl die Pferde ja nachts immer aufgestallt waren. Ich hab immer rumgepingelt, dass die auch ja noch nicht raus kommen, wenn das Gras noch frostig ist und vorher immer schön viel Heu in der Box bekommen. *seufz* Gegen alles kann man sich eh nicht wappnen, aber wenn ich so les, wie viel Fälle grad in NRW auftreten, dann bin ich froh, dass unsere aktuell nur noch stundenweise auf die Wiese kommen. Conny: deshalb haben wir die Nachsaat unserer Weiden auch selbst in die Hand genommen. M. hat letztes Jahr auch teure Pferdeweidesamen gekauft und alles mühselig per Hand aufgebracht. Dafür haben wir aktuell Winterpaddocks, die noch bewachsen und fest sind, während die anderen schon im Matsch versinken. Und auch die Weiden können sich noch sehen lassen. OK - es war kein so riesiger Aufwand, da wir ja nur stellenweise nachgesät haben.
Antworten