Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

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Tina
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#1 Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von Tina » Sa 22. Okt 2011, 07:44

Nun ist es also mal wieder passiert: Montag Dressurunterricht mit Galopp auf verkleinertem Zirkel, Mittwoch ein schneller aber kontrollierter Galopp durch den Wald, Donnerstag lahm im Trab :cry:
Als Lahmheits-Traumatisierte bin ich dann gestern in die Klinik gefahren (was macht man am Freitag und was fängt man mit dem Weihnachtsgeld an...), Lahmheit im Trab vorne rechts und in der Wendung. Schreckgespenst Gelenksentzüdung saß mir schon wieder im Nacken :shock: Sehr schön, fand ich, dass sich der Chef dort trotz einiger namhafter und bekannter Reiter hier aus der Umgebung sich genauso um uns und mit genauso viel Zeit gekümmert hat. Abtasten, vortraben, longieren, Abspritzen, nochmal vortraben, vorlongieren (Problem liegt gleich unten), 3 Röntgenbilder - Diagnose: Leichte Entzündung eines Hufbeinastes wahrscheinlich mit Zerrung des danebenliegendem Bandes durch ein akutes Umknicken.

Leichtes Kopfschütteln, dass ich schon nach einem Tag in die Klinik gefahren bin, aber mir ist es lieber, ich weiß was es ist und wie ich mich verhalten soll. Diclo gespritzt, Diclo-Verband bis Sonntag, Entzündungshemmer und Gelenkaufbau (ob das nun sein musste, hab ich aber gar nicht mehr drauf geachtet, als er mir die Tüte in die Hand drückte....). Eigentlich zehn Tage Box und jetzt brauch ich mal eure Meinung. Ich kann von niemanden verlagen, sein Pferd zehn Tage neben meine zu stellen, bei uns stehen alle tagsüber stundenweise draußen und alleine baut meine den Stall ab. Wir haben aber an/in unserem Paddock integriert ein kleines Einzelhaft-Paddock in der Größe einer gut großen Box. Da kann ich sie doch dann reinstellen, es geht ja nur darum, dass sie sich nicht groß bewegt und da wäre sie auf jeden Fall ruhiger :?:
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LeonieMay
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#2 Re: Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von LeonieMay » Sa 22. Okt 2011, 08:56

Eine SIE? Du zerstörst grad mein Weltbild :D Ich hab hier dauerkranke Jungs.

Nein, ernsthaft, so wie ich es heraus hören konnte, hat Dein Pferd schon einige Verletzungen hinter sich. Ich hatte jetzt gute 15 Jahre das Glück, daß der Klinikdoc immer heraus kam und wenn er sagte, ab zu mir in die Klinik, waren wir immer gut versorgt. Rechnungstechnisch tut sich da gar nichts, außer der Aufwand mit Termin, Fahren und Zeit. Nur meine Erfahrung, auch hier jetzt im neuen Zuhause, man hat schneller die passende Diagnose. Von daher würde ich mich da auch nicht beirren lassen.

Grad solche Diagnosen wie jetzt, sind schwer in einem Stall zu stellen. Das war das eine....

Zum Rausstellen; ob nun Sehne oder Hufbein, auch wenn es "nur" die Äste sind, sollten die Pferde, so lang die akute Entzündung im Gange ist, zumeist geht man von 10 Tagen aus, Boxenruhe halten. Ansonsten läuft man halt Gefahr, daß diese chronisch trotz der verschriebenen Medikamente werden kann.

So einen Randaleelch habe ich leider auch hier stehen. Hast Du nicht die Möglichkeit homeo das Ganze zu unterstützen, daß sie entspannter ist in der Box und im Schichtdienst ein Pferd daneben zu haben? Wenigstens die 10 Tage und dann unter Deiner Aufsicht den Paddock täglich nur für ne Stunde, damit nach 10 Tagen die Umstellung auf den MInipaddock dort nicht mit Toben auf der Stelle endet?

Grad bei Minipaddocks, weil sie da immer in die kleinen Wendungen gehen, wenn sie anfangen zu laufen, ist die Belastung doppelt so groß. Oder hat der noch viel Gras, daß sie still stehen würde?

Wir haben damals 7 Tage geschafft, hatten viel Gras auf der Weide und dann zu zweit dorthin geführt und los...das waren 2 Buckler und Ruhe war für ein 3/4 Jahr.

Von daher würde ich auch bei Deiner probieren, so lang wie möglich auszuhalten, damit die Entzüdnung so weit wie möglich raus ist.

Viel Glück, toi, toi, toi. :mx8:
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#3 Re: Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von TinkerBell » Sa 22. Okt 2011, 12:05

Also ich find die Idee mit einer Art "Schichtdienst" der Nachbarpferde eine ganz gute Option. Weiß aber nicht, wie das in der Praxis machbar ist bei euch :gruebel:

Ansonsten würde ich lieber das Paddock nutzen, falls sie dort ruhig bleibt. Statt in der Box ein Toben zu riskieren.

Das Problem ist halt, dass sie ja auch die Schmerzen momentan aufgrund der Medis vermutlich nicht so spürt. Ah, hab grad nochmal nachgelesen, hatte vergessen welches Medi. Bei Diclo wirds so sein, ja. Deshalb ist natürlich doppelte Vorsicht geboten.

Aber lieber Paddock und ruhig, als Box und Drama. Find ich.
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#4 Re: Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von Tina » So 23. Okt 2011, 07:31

Danke für eure Antworten und Informationen. Ich habe gestern mit unserer SB gesprochen, nach dem Rausgehen der Pferde war erst mal Alarm, aber ich kann das kleine Pony neben Rahya stellen. Das Pony findet sie zwar total doof, aber sie ist jetzt ruhig. Habe ihr ein Heunetz reingehangen und jetzt ist sie ganz muffig, dass sie nicht so schnell fressen kann. Ab heute darf sie 5 Minuten laufen. Das passt ganz gut, einmal um unseren Reitplatz rum. Ansonsten lass ich sie erstmal in der Box stehen, weil meine SB meint, dass sie auf dem Mini-Paddock doch sich zuviel bewegt. So geht es jetzt momentan.

Ich bin nur am überlegen, ob ich nochmal in die Klinik fahre. Meine SB ist ja Osteopathin, sie würde ja sehen, ob sie nach über zehn Tagen lahrmfrei ist...
Dann würde ich sie eh noch ein paar Tage aufs kleine, dann aufs große (die toben da aber auch nicht, die hängel alle nur an der Heuraufe...) stellen, bevor ich nach drei/vier Wochen wieder raufgehe. Wenn sie denn nach den zehn Tagen lahmfei ist - was ich denn hoffe....

Soviel hatte sie eigentlich noch nichts schlimmes, das war meine alte Stute, mit der ich ein Hufgelenks-Fiasko hatte... Sowas blödes hatten wir bis jetzt noch nie - so mit Klinik und so und vor allem Beine... :-(
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#5 Re: Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von LeonieMay » So 23. Okt 2011, 10:07

Na das mit dem Pony ist doch jetzt eine tolle und nette Lösung, klasse.

Laß Dich nicht vom "schmollen" beeindrucken, meist leiden sie dabei weniger als wir in unserer "Sorge". ;) Manchmal fangen sie auch an damit zu spielen und finden es gar nicht mehr so schlimm nach einigen Tagen.

Bei dem Ganzen solltest Du Dich nicht auf 10 Tage festlegen. Sprich, 10 Tage dauert es zumeist bis die Entzündung raus ist unter den Medikamenten. Da sie aber schmerzstillende Medikamente bekommt, müssen die ausschleichen, daß dauert bis zu 5 Tagen.

Erst danach kann man reell beurteilen, ob sie Lahmfrei laufen oder nicht. Also nicht nach 11 Tagen schauen, denken alles ist in Ordnung, wirklich erst diese 5 Tage abwarten oder ruhig auch noch mal zu den 10 Tagen 7 Tage dazu packen.
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#6 Re: Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von Tina » So 23. Okt 2011, 17:32

Also vorhin stand sie ganz lieb in der Box und hat an ihrem Heunetz rumgezogen. Mini-Pony steht in der Box nebenan. Bin dann gemäß Weisung des Tierarztes 5 Minuten um den Hof rum gelaufen, das darf sie jeden Tag.

Nach zehn Tagen wollte ich nur mal schauen, ob sie soweit lahrmfrei ist, was sie laut TA sein sollte, dann mach ich eh noch auf 14 Tage voll, dann kommt sie ein paar Tage aufs Mini-Paddock, dann eine Woche aufs normale Paddock und dann schwing ich mich mal auf einen kurzen Schritt-Ausritt drauf. Dies ist der Plan wenn alles glatt läuft, auf ne Woche kommt es da nicht an, ich hoffe nur nicht dass es ewig dauert. Mal ne echt blöde Frage, sie war ja lahm und ich war sozusagen am nächsten Tag beim TA, können die echt mal drei Tage richtig lahmen und dann ist es wieder vorbei auch ohne dass der TA draufgeschaut hat. So hab ich vielleicht etwas überreagiert gleich loszurennen...
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#7 Re: Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von Higgins » Di 25. Okt 2011, 00:16

Oh je, ob es überreagiert war..

Ich würde bei deutlichen Lahmheiten - und wenn nicht klar ist, das das zum Beispiel von einem Stein in der Hufsohle kommt - eigentlich immer gleich den TA holen oder wahlweise in die Klinik fahren. Es kommt ja wirklich immer auf Details an, angefangen bei der Vorgeschichte, Zustand des Pferdes, mögliche Lahmheitsursachen, wo das Pferd lahm ist usw.. bis hin nicht zu letzt zu so Dingen wie der persönlichen Erfahrung, dem TA Vertrauen, Fahrmöglichkeiten und am Ende wohl auch, wieviel Geld übrig ist. Das alles und noch viel mehr beeinflußt ja irgendwo die Entscheidung, ob ein TA gleich gucken muß, oder man erstmal noch zwei, drei Tage wartet.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
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#8 Re: Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von Tina » Di 25. Okt 2011, 05:54

Danke Higgins, ich denke ja auch, wenn ich gleich weiß was es ist, weiß ich dann auch gleich was ich tun muss. Ahhhhh, ist aber schon viel Geld das komplette Programm mit Abspritzen, Röntgen.... :-( Aber - mal was positives. Sie steht jetzt den vierten Tag (von zehn) in der Box und ist super ruhig, döst aus ihrem Fenster hängend, frisst den ganzen Tag (wer soll das wieder abtrainieren???) an ihrem Heunetz rum und ärgert das Pony nebenan was aufgrund des Arrestes ziemlich sauer ist.

Zweimal am Tag darf sie fünf Minuten Schritt laufen, zweimal um den Hof rum auf Straße, und meine Freundin sagte gestern, dass sie das ganz toll und lieb mitmacht.

Ich hoffe wirklich, dass sie entsprechend der Prognose dann lahmfrei ist, so dass ich sie dann erst aufs Mini-Paddock und dann wieder aufs große Paddock stellen kann. Dann warte ich noch ein/zwei Wochen und geh dann vermehrt spazieren oder reite Schritt ein paarmal um Pudding...

Ach ja hat jemand homoeopathische Empfehlungen, einmal um das Pferd etwas zu beruhigen, zb. wenn ich auch wieder drauf gehe oder zur Vorbeugung bei Entzündungen und Gelenksachen?
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#9 Re: Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von TinkerBell » Di 25. Okt 2011, 08:19

Na das klingt doch schon wieder etwas zuversichtlicher. Ich drück die Daumen, dass das alles gut verheilt in der Zeit!

Homöopathisch bin ich leider nicht sooo superfit.
An Kräutern fällt mir zur Beruhigung spontan ein Hopfen, Baldrian, Johanniskraut, Melisse, und sowas in der Art.
Ansonsten natürlich auch Bachblüten. Die aber keine typischen Beruhigungsmittel sind. Durchaus aber positive Auswirkungen aufs Temperament/aufs Gemüt haben.
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#10 Re: Entzündung Hufbeinäste / Zerrung

Beitrag von LeonieMay » Di 25. Okt 2011, 08:37

Zur Vorbeugung von Gelenken würde ich Knochentechnisch nichts füttern. Sie sind ja nicht brüchig.

Wichtig ist der Boden, daß Training sowie das An- und Abwärmen der Pferde. Sprich Sehnen, Bänder und Gelenkflüssigkeit sollten gut in Wallungen kommen, damit man los legen kann. Leider passieren grad bei unseren Boxenpferden die meisten Verletzungen auf der Weide.

Von daher, auch wenn es im Winter ein graus ist, oder im Sommer langweilig, ich reite keine 10 oder 15 Minuten Schritt sondern 20. Ist der Longierzirkel wirklich zu tief, mach ich da kein Training mehr. Zum einen bocken und fetzen sie gern mal an der Longe, zum anderen ist die Belastung dort sehr einseitig.

Und was Weide und Paddock betrifft. Da meiner eine ganze Serie von Vorhandverletzungen hingelegt hat, hab ich irgendwann mir die Ceratex Gamaschen für draußen gekauft und die bekommt er um, bevor es rausgeht. Leider muß ich die auch manchmal von der Weide suchen neuerdings, aber somit weiß ich auch wie arg der da manchmal tobt. Hab mich nicht für BOT entschieden, weil ich die besser im Winter bei den Matschpaddocks reinigen kann. Toi, toi, toi, bleiben die Verletzungen seit dem aus was die Sehne betrifft.

Es hört sich doch grad ziemlich gut an bei Euch. Schön das es mit dem Pony klappt, obwohl sie nicht die besten Freunde sind.
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