Sehnenschaden - Hyaluronsäure spritzen

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TinkerBell
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#1 Sehnenschaden - Hyaluronsäure spritzen

Beitrag von TinkerBell » So 1. Jan 2012, 21:30

Angeregt durch einen TV-Beitrag, über den ich heute mehr oder weniger zufällig "gestolpert" bin, mach ich mal einen Thread zum Thema auf.

Im Bericht gings um Sehnenverletzungen beim Pferd. Und speziell um die recht moderne Behandlungsmethode, Hyaluronsäure in den betroffenen Bereich zu spritzen.

Fazit: die Erfolge scheinen wirklich sehr vielversprechend zu sein.
Besonderer Vorteil: die Hyaluronsäure regt die Heilung und vor allem die Produktion von richtigem Fasergewebes an. Das heißt, die Sehne heilt wirklich. Bildet nicht das bisher typische Narbengewebe, das entsprechend wenig elastisch ist und demzufolge auch sehr leicht erneut reißt. Sondern eben tragfähiges Sehnengewebe. Elastische Fasern.

Natürlich kann es auch hier zu erneuten Schäden an der Sehne kommen. Der TA hat es aber so erklärt, dass bisher die alte Verletzungsstelle besonders leicht wieder geschädigt wurde.
Nun ist eine erneute Verletzung eher darauf zurück zu führen, dass die Sehne(n) dieses Pferdes generell anfälliger für Verletzungen sind. Sonst wär es ja auch nicht zur ersten Verletzung gekommen. Nicht aber auf schlechteres Gewebe im Narbenbereich.

Habt Ihr schon Erfahrungen damit gemacht? Was denkt Ihr drüber?

Ich fands wirklich interessant!
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kaltesBlut
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#2 Re: Sehnenschaden - Hyaluronsäure spritzen

Beitrag von kaltesBlut » So 1. Jan 2012, 21:49

Nun, meine alte RB hatte einen Sehnenschaden und der wurde mit 5 Hyaluronspritzen mitbehandelt. Dazu viel Bewegung, weiterhin Offenstall. Nach nicht mal 3 Monaten konnte er wieder geritten werden und die Sehne hatte sich regeneriert (die tiefe Beugesehne hatte es erwischt).

Eines kann ich auf jeden Fall sagen: Die Spritzen waren auch sehr gut für den Geldbeutel der TÄin. Immerhin hat jede einzelne davon über 200 € gekostet ...
Ob sie jetzt dafür gesorgt haben, dass es so schnell geheilt ist oder alles zusammen, vermag ich nicht zusagen. Aber bis heute (1 1/2 Jahre später), ist nichts mehr an dieser Sehne aufgetreten.
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LeonieMay
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#3 Re: Sehnenschaden - Hyaluronsäure spritzen

Beitrag von LeonieMay » So 1. Jan 2012, 23:00

Bei zwei verschiedenen Pferden habe ich mich beide Male bei der Sehne dagegen entschieden, ebenso wie bei Stoßwelle.

Bei Sehnenschäden sollte man aber auch unterscheiden, ist es durch einen Schlag, Unfall etc. entstanden oder Überbelastung. Bei Überbelastung würd ich es vielleicht auch eher einsetzen, da nicht nur das verletzte Stück betroffen ist, sondern die ganze Sehnensituation oftmals überreizt ist, zumal dann auch auf beiden Beinen, nicht nur einem.

Ansonsten bin ich mitlerweile dafür, Pferd auf die Weide, ruhige Bewegung und die Natur soll es richten.

Zum einen wenn man direkt rein spritzt kann es zu bösen Entzündungen kommen. Bei 2 Pferden die ich kenne trotz Klinikaufenthalt passiert. Zum anderen heilt es oftmals schneller, schneller wieder ins Schritt-Training und ein Rückfall kam.

Von daher überlasse ich es lieber der Natur und der Zeit.

Hyaleron hab ich allerdings als wir gestürzt waren, vom Klinik Doc an der Po Außenseite in den Muskeladoptor spritzen lassen, da das eine sehr schmerzhafte und nicht gut zu behandelnde Stelle ist, sowie das Pferd wirklich weder aufsetzen noch laufen konnte.
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#4 Re: Sehnenschaden - Hyaluronsäure spritzen

Beitrag von Leo » Mo 2. Jan 2012, 10:00

Ach, von dem Beitrag hab ich auch ein Stück gesehen, beim zappen.
Ich kenn Hyaluronsäure nur aus der Humanmedizin. Wird inzwischen wohl häufig auch bei Kniegeschichten gemacht. Wir haben damals die Sehnengeschichte auch mehr oder weniger so ausheilen lassen obwohl das Pferd bei den Vorbesitzern zwei Mal hintereinander erkrant war (ersten Schaden nicht ausreichend ausheilen lassen und zu früh mit auftrainieren begonnen).Dann war ein erneutes Ausheilen lassen für die zu langfristig. OK, einen Hengst ein Jahr Schritt führen ist auch nciht wirklich lustig. Wir haben ihm das Jahr Zeit gegeben und irgendwann auch einfach erst auf nen kleinen Paddock, dann auf die Wiese gestellt. Er war dabei recht vernünftig. Heute ist nicht mal mehr der Bogen zu sehen, von dem der TA meinte, dass der als optischer Mangel bleiben wird.
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#5 Re: Sehnenschaden - Hyaluronsäure spritzen

Beitrag von LeonieMay » Mo 2. Jan 2012, 11:24

Wo Leo es ansprach, trotz Fissur, also Anriß der tiefen Beugesehne, und außer 10 Tage in der akuten Phase mit Kühlen (Quark-Bandagen) danach Weidegang, habe ich BOT eingesetzt. Entgegen der langläufigen Meinung ist auch kein Sehnenbogen zurück geblieben.
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#6 Re: Sehnenschaden - Hyaluronsäure spritzen

Beitrag von Charda » Mo 2. Jan 2012, 12:56

Hyaluronsäure wird unter anderem auch bei Hufrollenentszündungen gespritzt. Da ist die "Wirkung" angeblich auch, dass es zur Regeneration und zum Aufbau helfen soll. Ich hab bereis einige Berichte im Netz gefunden, dank Tante Google. Selbst versucht hab ich es noch nicht, da ich mit meinen Mittelchen ja im Moment ganz gut fahre.
Die Kosten sind eigentlich die Haupt Abschreckung. Das ist ja nicht ganz ohne. Außerdem muss man dazu in die Klinik fahren, da die Spritze, bei Hufrolle, direkt ins Gelenk kommt und da ja absolut sterile Umgebungen sein müssen.
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
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