Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

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LeonieMay
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#1 Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von LeonieMay » So 3. Mai 2015, 18:46

Wie hier sicher viele mitbekommen haben, zog der Husten am 2. März 2015 wieder in meinen Stall ein. 3 Stück erkrankten nacheinander, wurden behandelt mit Ventipulmin, Hustensaft und homeopatischem Mittel zum Immunsystem stärken. Dann war nach 2 Wochen Ruhe. Doch es fing bei einem wieder an. Die Angst, daß es allergischer Husten ist, stand schon länger im Raum.

Blutwerte von Mineralwerten und Selen wurde überprüft sowie ein kleiner, allgemeiner Allergietest, der dann letztendlich die Gewißheit brachte. Allergiebedingter Husten.

Da es nicht mein erstes, lungenkrankes Pferd war, kannte ich den "typischen Behandlungsweg". Da ich mich erinnerte, vor gut 1 Jahr von einem anderen Behandlungsweg mit MDI gelesen zu haben, wühlte ich mich stur durch das Netz und erzählte Higgins davon.

Sie sagte, daß sie mit ihrer Layla auch diese Therapie ausprobiert hat und mir die teure Maske ausleihen könnte. Jetzt war mein Ehrgeiz gepackt. Ich las mich weiter quer durch das Netz, sammelte Quellen, schrieb Betroffene an und zu guter letzt buchte ich eine telefonische Beratung mit einer Klinik.

Als ich das alles zusammen getragen hatte, stand es fest, ich wollte es probieren. Mir fehlte aber noch der Behandlungsplan und die passenden Medikamente. Also weiter recherchiert, daß meinem Tierarzt vorsichtig vorgetragen, per E-Mail gesandt, Rezept abgeholt für die Medikamente, in der Apotheke bestellt und mit der Maske trainiert.

Zwischenzeitlich ging es aber meinem Pferd so schlecht, daß wir Kortison spritzen mußten. Er pumpte nicht im Stand, da war die Atmung gut. Allerdings bekam er Hustananfälle, die gut 10-15 Minuten anhielten. Er war schlapp, baute an Gewicht ab, müde, agressiv.

Wir bauten einen Heubedampfer (Bauanleitung hier: http://reiterkaffee.de/viewtopic.php?f= ... p40057), da er sich nicht vom Stroh runter stellen ließ, Späne und Holzpellets frißt, kam unter das Stroh noch Leinenstroh, damit ich weniger Stroh einstreuen muß, es besser aufsaugt, weniger Dämpfe entstehen. Täglich wird eh gemistet.

Denn eins habe ich gelernt durch das Recherchieren, die Haltungsbedingungen müssen stimmen, sonst nützen die besten Medikamente nichts. Wir haben hier ja einen Kaltstall gebaut mit Luftnetzen, Fenstern, halber Tür. Jetzt überlegen wir, Außenpaddocks zu bauen, obwohl sie ganztags draußen sind.

So viel zur Vorgeschichte.

Therpie

Die Therapie mit Dosier Aerosole (MDI) oder Metered Dose Inhaler heißt im Grunde inhalieren mit "Asthma Spray`s".

Wieso soll das effektiver als inhalieren mit Dampf über dem Eimer sein?
Weil Dampfinhalation mit den angebotenen Dampfsäcken oder Tee im Eimer und Handtuch drüber gar nicht so weit in die Atemwege der Pferde vordringen kann.

Wieso sind Ultraschallinhaliergeräte oder Inahliergeräte der ersten Generation nicht so effektiv?
Weil bei der MDI Therapie die Partikelgröße stimmt, man somit weniger Medikamente benötigt, sie dahin gelangen, wo sie benötigt werden.

Wieso kein Kortison über das Futter, ist ja neu auf dem Markt und soll weniger Nebenwirkungen haben, wie die Spritzen.

Weil das Kortison dann immer noch über den Magen wirken kann. Sprich man benötigt mehr, größere Mengen. MDI ist gezielter, viel weniger Medikament wird benötigt und wirkt direkt vor Ort.

Hier ist auch eine gute Aufnahme dazu:

http://www.equinehaler.com/equinehaler/product-info

Die bildliche Graphik zeigt eigentlich sehr gut, wie der Ablauf aussieht, was man berücksichtigen muß und welche Dinge gleichzeitig beachtet werden sollten bei einer Therapie:

http://equivetinfo.de/html/th-schema.html

Alle die vom Husten betroffen sind, können sich auf der Seite equivetinfo.de einmal durchklicken. Dort sind auch die Unterschiede zwischen Husten, RAO, Allergie etc. sehr gut und anschaulich beschrieben.

Finde ich jedenfalls besser, als wenn ich Euch mit einer laienhaften Zusammenfassung langweilen würde.

Was benötigt man also noch zur Therapie, dafür habe ich ein paar Bilder gemacht.

Es eignen sich am besten im Alltagstest die Maske von Medisolan, die Größere im Bild. Man kann sie beim Hersteller ohne Vernebler bestellen. Wenn man sagt, man möchte mit MDI inhalieren, baut er sie so um. Allerdings würde ich z.B. einen Schlauch selber kaufen und kürzen, der ist dort etwas teuer. Higgins war so lieb und hat mir die Maske ausgeliehen. Für mein Pferd leider zu klein bei einem Warmblüter mit 1,80 Stm.

Ebenso zuckte er bei dem Sprühstoß zurück trotz Training, weil dann auch ein leichter Sprühstoß auf die Nase gerät. Pferd Nr. 2 machte das nach dem Üben aber nichts aus.


Bild

Die Kleinere Maske ist ein Equine Haler. Den setzt man nur auf einen Nasenflügel auf und sprüht dann oder man sprüht vorher nicht am Pferd und muß sie dann möglichst schnell auf den Nasenflügel aufsetzen, das Pferd sollte aber für 2-3 Atemzüge still halten.

Zum Trainieren habe ich den blauen Dichtungsring, wie hier auf dem Bild abgenommen, geht ganz leicht

Bild

und den Lüfungsring geöffnet. Da sie bei den ersten Malen oftmals in die Maske prusten, ensteht so kein schlimmes Geräusch und sie atmen noch nicht über die Seitenlüftungsgitter. Zum Inhalieren später, bitte aber das Rad vorne schließen, sonst geht zu viel Inhalat verloren.

Bild

Das sind die Spray´s, einmal mit Inhalator und einmal nur das Spray als Nachfüllpackung.

Bild

1 Hub, dann wartet man 2-3 Atemzüge und ein erneuter Hub. Ob das Pferd atmet, kann man an den Nasenflügeln oder den Luftklappen der Inhalatoren sehen / beobachten.


Wer noch Tips braucht, wie man das Pferd auf die Masken trainiert, kann gerne fragen. Ich habe es wie nach dem Targettraining der Zootiere aufgebaut. Hier gibt es auch einen Thread dazu im Forum.


Welche Medikamente kommen für die Therapie in Frage:

Da der Husten oftmals über Monate vorherscht, Therapien zuvor nicht gut oder gar nicht anschlugen, beim Abhören jedoch nichts zu hören war, sollte man in Absprache mit dem Tierarzt überlegen, ob man vorweg einen Schleimlöser gibt.

So lange der Schleim drauf ist, können die Medikamente schlecht bis gar nicht wirken und die Therapie verzögert sich.

Als Schleimlöser stehen den Pferden die bekannten wie Sputolysin oder Equimucin zur Verfügung.

Da meiner immer mal wieder morgens eierschalen farbenen gelben Schleim aus der Nase in Ziehfäden hat, entschied ich mich nach Rücksprache mit dem Tierarzt für Equimucin. Da ich nach der Kortisonspritze eh eine Wartezeit einhalten mußte, man möchte ja nicht überdosieren, gab ich in dieser Zeit über 1 Woche täglich Equimucin.

Dann benötigt man wie gesagt eine Maske, oben habe ich ja 2 Beispiele genannt und die Medikamente sprich die MDI´s.


MDI´s die in Frage kommen:

Das wäre das Präparat Viani; ein Kombipräparat aus Formoterol und Salmeterol. Vorteil von Viani es wirkt nicht schnell aber lang.

Hier ein Link wie Viani wirkt: http://www.navigator-medizin.de/asthma/ ... sthma.html


Oder die beiden Einzelnen MDI´s Salbutamol und Beclometason.

Salbutamol ist ein Beta-2-Mimetikum, also ein Medikament dass die Bronchien weitstellt. Es hat auch ein wenig schleimlösende Wirkung, aber primär stellts es die Bronchien weit. Es wirkt im Vergleich zum Viani schneller aber kürzer.

Eine Alternative wäre da noch Formoterol. Ist etwas teurer. So jetzt haben wir aber noch kein Kombipräparat wie das Viani. Es wird also noch ein Kortikoid sprich Kortisonpräparat benötigt.

Beclomethason ist ein Kortisonpräparat, welches die Entzündungsprozesse hemmt. Damit es jedoch wirken kann, sollte keine großartige Verschleimung vorhanden sein, da es sonst nicht an den Bronchialschleimhäuten wirken kann. Die Problematik habe ich oben bei Schleimlösern schon beschrieben.

Falls sich jetzt jemand fragt, womit ich inhalieren lasse; Es sind die beiden MDI´s Salbutamol und Beclomethason. Die Flaschen haben 200 Sprühstöße.

Viani enthält ist ja ein Kombipräparat mit 120 Sprühstößen.

Die Medikamente sollte man sich auf Rezept beim Tiearzt aufschreiben lassen. Wer die PZN Nummer für die Apotheke bzw. das Rezept bei seinem Tierzarzt benötigt, kann mich gerne anschreiben.

Ich bestelle immer 2 Flaschen in einer Packung, ist billiger und benötigt man auch bei Therapiestart. Mehr dazu aber unter Anwendung.


Dosierungsvorschlag /Therapielanidee

Ich bin kein Tiearzt, drum bitte ich Euch, daß zu besprechen, Rücksprache zu halten. Mir erging es wie den meisten anderen Pferdebesitzern, mein Tierarzt kannte die Therapieform, hat sie jedoch noch nie verschrieben.

Zusammengetragen habe ich folgende Dosierungsvorschläge:

1. Viani

Schleimlöser ist zu besprechen, je nachdem wie das Pferd vor Behandlungsbeginn dasteht. Nach Anweisung des Tierarztes geben.

Das Viani wird über 2 bis 4 Wochen:

2 x täglich 10 Pumpstöße gegeben, morgens und abends.

Bei den Meisten trat nach 2 Wochen eine Besserung auf, so daß reduziert wurde auf

1 x täglich 10 Pumpstöße,

die wurden dann über 5 - 7 Tage aufrecht erhalten und dann alle

3 bis 4 Tage um 1-2 Pumpstöße reduziert bis man auf 0 war.

Sollte das Pferd wieder vermehrt husten, weil mehr Pollenbelastungen etc. da sind, kann man auch wieder
um 1-2 Pumpstöße erhöhen, es 1-3 Tage halten, dann wieder langsam runter dosieren.

Insgesamt dosiert man so runter bis man bei 0 ist.

Das Medikament sollte man immer ausschleichen. Je nachdem wie lang das Problem vorlag, wie verschleimt das Pferd war,
ob schon Bauch- /Rippenatmung im Stand herschte, sollte man es kurartig nach 4 Wochen ohne Medikament wiederholen.

Fängt das Pferd dann wieder an zu husten, sollte man entscheiden, ob man wieder mit 2 x täglich anfängt oder nur zur Auffrischung mit 1 x täglich 10 Sprühstößen.


2. Salbutamol und Belometason

Über 2 bis 4 Wochen:

2 x täglich, je 7 Sprühstößen Salbutamol und 7 Sprühstöße Beclometason morgens und abends,

danach wie beim Viani

auf 1 x täglich mit 7 Sprühstößen Salbutamol und 7 Sprühstößen Beclometason morgens und abends,

die werden dann erst einmal 5-7 Tage aufrecht erhalten,

dann wird alle 3 bis 4 Tage die Sprühstoßmenge um 1 - 2 Sprühstöße verringert, langsam bis man auf 0 ist.

Die MDI ´s bitte immer ausschleichen, nie abrupt absetzen.Je nachdem wie lang das Problem vorlag, wie verschleimt das Pferd war,
ob schon Bauch- /Rippenatmung im Stand herschte, sollte man es kurartig nach 4 Wochen ohne Medikament wiederholen.

Fängt das Pferd dann wieder an zu husten, sollte man entscheiden, ob man wieder mit 2 x täglich anfängt oder nur zur Auffrischung mit 1 x täglich 10 Sprühstößen.

Das ganze kann man nach 4 Wochen Pause noch einmal kurmäßig wiederholen. Dann erst wieder, wenn das Pferd anfangen sollte zu husten.

Falls jemand Fragen hat, immer gerne. Im nächsten Thread, habe ich einen Verlauf erstellt, wie bei uns die Therapie wirkt.




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LeonieMay
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#2 Re: Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von LeonieMay » So 3. Mai 2015, 18:48

Therapietagebuch


Am 2. März fing hier ja unser kleiner Shetty an zu husten, keinen Tag später der Schimmel und dann auch der Rappe. Ventipulmin und Hustensaft gab es 2 Wochen lang und es trat Ruhe ein. Allerdings ging es bei dem Schimmel ja wieder los und wie oben beschrieben die Diagnose allergischer Husten.

Am 2. April, Grünendonnerstag war es so schlimm geworden, daß er 10-15 Minuten Anfälle, draußen wie drinnen beim Fressen bekam, so daß wir Kortison spritzen mußten. Am nächsten Tag war schon Ruhe. Am 04.04. longierte ich etwas, aber er pumpte sofort, war absolut matt, Schritt stehen anstatt Schritt gehen war angesagt. Dabei ist vorsichtige Bewegung ohne Schwitzen und starkem Pumpen ja wichtig.

Die anderen fingen dann auch an zu husten wieder und es wollte wieder eine Runde durch den Stall gehen. Da ich bei meinen Recherchen drauf stieß, daß bei vielen Pferden Ventipulmin oder Ventiplus nicht mehr so anschlug, kam ich auf die allderings nicht mehr so tierarztfreundliche Therapieform:


Ventipulmin, http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm ... halt_c.htm und

Salbutamol, http://de.wikipedia.org/wiki/Salbutamol

gehören beide dem Beta 2 Mimetikum an. Somit wollte ich nicht nur mit dem Allergiker den Versuch starten, sondern auch, natürlich ohne Kortison, bei dem neu hustenden Fuch und den Rappen, der jetzt wiederholt hustet.

Somit habe ich bei 3en den Vergleich, auch wenn viele einen tollen Erfolg mit den MDI´s habe, ob sie wirklich besser direkt wirken als in Pulverform über das Futter.

Also am 2. März fing der Schimmel, der Shetty und Rappe an zu husten. Ventipulmin und Hustensaft über 2 Wochen. Danach Hustenkräuter vom Tierarzt im Mash und Kaschmieder Balsam vor dem Bewegen.

Am 2. April bekam der Schimmel Kortison gespritzt. Am 3. April war himmlische Ruhe im Stall, keiner hustete mehr.

Am 11. und 12 April 2015 holte ich den Schleimlöser und die MDI´s.

Den Schleimlöser bekam der Schimmel seit dem 11. April Abends über 1 Woche. In der Zeit trainierte ich das Inhalieren mit der Maske. Da die Nase nicht richtig rein paßte, keine Chance.

Ich bestellte den Equi Haler, der dann mit viel Ärger endlich eintraf. Es wurde geübt.

Seit dem 25. April inhaliert der Schimmel jetzt 2 x täglich jeweils 7 Pumpstöße mit Salbutamol und Beclometason.

Der Rappe inhaliert seit dem 25. April mit der Medisolanmakse mit Salbutamol 7 Pumpstöße 2 x täglich und bekommt Sputy seit dem 01.05.

Der Fuchs hat 1 Woche Sputy bekommen und inhaliert ganz stolz seit dem 01.05. Er sah jeden morgen wie die anderen inhalierten und dafür Apfelstücke und Möhren bekam, fing an zu betteln. Da er nicht hustete, hielt ich die Maske immer an die Nase. Hielt er still, gab es einen Bonbon. Leider fing er dann ja auch an zu husten und siehe da, er inhaliert bald besser als die anderen beiden.

Heute morgen beim auf die Weide düsen, hustete nur noch einer, der Fuchs.

Beim Longieren heute morgen der Rappe gar nicht mehr. Gestern abend, am 02.05. beim Fressen, wie heute den ganzen Tag auch nicht mehr.

Der Schimmel hustete beim Antraben und zwischen drinnen 5 x. Beim Angaloppieren leider auch 2 x. Er war jedoch super munter, tobte seit langer Zeit mal wieder und bockte. Ich mußte ihn seit März das erste Mal bremsen. Beim Fressen kein Huster mehr.

Wetter war heute sehr warm, stickig, gegen abend erst Regen.

Ich werde jetzt mal sehen, daß ich das hier immer auf dem Laufenden halte, damit man die Fortschritte oder auch Rückschritte sieht.

04.05.2015
Über Nacht hat es geregnet, 17 Grad, Sonnenschein, Wolken, kalter Wind

Beim Füttern heute morgen kein Husten, beim Aufweiden, kein Husten.

Mittags habe ich beide Pferde longiert.

Rappe war spritzig, kein Anschlagen, gute Kondition, Atmung beruhigte sich schnell, hat aber schnell geschwitzt, ist auch erst zu 90 % im Fellwechsel durch.

Schimmel war müde, ruhig, schnaubte schnell ab, kein Husten, Atmung war schnell verstärkt, von einer 25 Minuten Einheit waren 7 Minuten Trab, 2 Runden Galopp.

Der Schimmel erhält ab heute abend noch einmal für 7 Tage Sputy, da sich der Husten gestern sehr gurgelig anhörte.

Der Shetty, der zu erst Hustete, schlug heute auf der Weide an. Wird beobachtet.


05.05.2015
Morgens schon warm, stickig schwül, ab 16 Uhr Unwetter, Gewitter, Regen, Orkanboen
Atmung angestrengt aber gut. Tierarzt war da, war zufrieden
Beim Aufweiden 1 x angehustet
Bewegt wurde keiner, da heute morgen der Tiearzt da war, Stallarbeit, Atmung nicht so toll
Nachmittags bis heute späten Abend Unwetter.
Heu wird erhöht, da er doch sehr abgenommen hat.


08.05.2015
Gestern morgen hat sich der Mann beim Inhalieren mit den Pferden abgerackert. :lol: Ich hatte ihm gezeigt, wann die Belohnung ins Pferd muß, wann püstern und wann auf die Nase, aber Pferd eins, der Schimmel war entsetzt über die Behandlungsart und schwebte in Einmeterachtzig hoher Phsäre....Wer hinterher wütender war, kann ich nicht sagen.

Pferd 2, der Fuchs, wollte immer in die Inhalatormaske beißen...und Pferd Nr. 3 der Rappe hielt stur die Luft an. :lol:

Sorry, aber mein Tag war gerettet....

Heute war ich wieder am Start: Wetter, Warm, Sonne, Boden naß, Sauna feucht, ab und zu Wolken, viele Fliegen

Schimmel: 7 x Spray 1, 7 x Spray 2 und irgendwie 2 Pumpstöße für nichts...weil das nicht funktionieren wollte. Kein husten hinterher, auch nicht beim Aufweiden. (2x tägl. Sputy)

Fuchs: Habe ich die Pumpstöße auf 5 x Spray 1 erhöht.

Rappe: Bekommt 7 x Pumpstöße Spray 1.

Longiert gegen 15-16 Uhr. Beide Pferde kein Anschlagen. :gi69: :gi69: :gi69: Gute Atmung, etwas müde, was bei dem Fellwechsel und dem Wetter verständlich ist. Schimmel etwas mehr longiert, gute 15 Minuten Trab und Galopp, antürlich mit kurzen Schrittpausen, aber er hat gut durchgehalten, war nicht naß.

Rappe, ist bei dem Wetter immer Feucht, war super leichtfüßig unterwegs. Atmung hat sich sehr schnell beruhigt, alles im Normalbereich.

So könnt es weiter gehen.


09.05.2015

7.30 Uhr, kalt, ein kleiner Regenschauer,

Longiert, Schimmel und Rappe habe nicht angeschlagen. Schimmel, Atmung super, gut abgeschnaupt, schneller beruhigt nach der Arbeit als sonst.

Beim Aufweide, hustete der Fuchs, der wird ja allerdings noch nicht bewegt.

Was mir auffällt beim Schimmel, es ist zur Zeit kein Schleimauswurf mehr am Morgen. Nasenlöcher sind trocken, was super selten ist.

Die erste Großpackung von Spray 1 ist leer. Packung 2 ist angefangen. Bei Spray 2 bin ich jetzt bei der 2 Großpackung und ärgere mich gerade über das neue Spray, was nicht richtig püstern möchte. Somit hat man immer wieder verpüsterte Leerstöße, die zwar im Inhalator landen, aber nicht inhaliert werde können, weil so wenig bis gar nicht oder nicht richtig vernebelt.

Und der erste Sack Äpfel ist auch leer. :lol: Der Apfel wird in kleine Stücke geschnitten und kommt besser an als die Möhre, halten auch länger.


10 - 17.05.2015

Habt ihr meine Schweißperlen auf der Stirn gesehen? Nein, nicht wegen der Wärme draußen, neee, ich kann seit 4 Tagen nicht mehr abmisten und wegfahren, da Grassilo eingefahren wird. Sprich der Amoniakgehalt in den Boxen steigt.

Wetter, sonnig und kalter Wind. Gestern und heute vereinzelt Regenschauer, sie stehen ohne Decken da.

:par7: Party....gestern waren 2 Wochen Inhalieren 2 x täglich um und seit 2 Tagen ist der Schimmel hustenfrei. Gar nichts mehr, wunderbare Stille. Heißt für mich jetzt auf 1 x täglich inhalieren kann reduziert werden.

Fuchs und Rappe geht in ein Hust-Abgeschnaube über beim Aufweiden. Sonst ist nichts.

Dafür ist der Schimmel leider so munter wie lange nicht mehr, er tobt, hält die anderen beiden in Bewegung, bockt, schlägt Haken auf der Weide und kommt morgens gar nicht schnell genug raus. Raus, raus, raus, Bewegung, Bewegung, Bewegung. Putzen und Fertigmachen geht so schlecht wie zu Einreitzeiten zur Zeit. Auch hätte ich es nicht geglaubt, wie einige schon vorher berichteten. Er wartet abends auf das Inhalieren, steht an der Tür, bollert und läßt sogar das Kraftfutter liegen. Bin erstaunt.

So kann es weiter gehen.

Die anderen beiden lasse ich noch bei 2 x täglich, da ich ja auch mit ihnen niedriger und später angefangen habe. Sie bekommen ja auch kein Kortison, Gott sei dank.


30.05.2015

Es ist still geworden in meinem Stall. Kein Husten mehr. Doch gestern morgen, kurz bevor ich den Stall betrat, hörte ich draußen schon jemanden anschlagen. Zuordnen konnte ich es nicht. Beim Heu füttern schlug keiner mehr an. Auch beim Aufweiden trotz Toben, nichts.

Eben gehe ich in den Stall und der Schimmel schlägt 2 Mal an. Aber anders als früher. Es hört sich schleimig an, nicht ganz trocken, aber nicht gurgelig. Wir waren gerade auf 1 x täglich 3 Pumpstöße herunter.

Subotoimal ist zur Zeit auch gerade das Wetter. Nachts hatten wir vorletzte nacht nur 4 Grad und seit 3 Tagen schon stellenweise Regen. Gestern war es gegen Nachmittag naß-feucht schwül warm. Ebenso kam ich nicht richtig zum Bewegen. Erst war ich 3 Tage verreist um den Hundewelpen abzuholen und dann durchwachte Nächte mit nur 2-3 Stunden Schlaf, so daß man froh ist, wenn die Hauptarbeit tagsüber geschafft wird.

Also setze ich die Dosierung wieder hoch und bewege zum Weidegang wieder.



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#3 Re: Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von Aila » Mo 4. Mai 2015, 14:20

Super May das du das so detaliert aufschreibst. Falls bei Aila nochmal ist, weiß ich wo ich nachlesen kann und evt. noch ne andere Therapie wie bisher testen kann. Ich bin gespannt wie es weiter anschlägt!
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#4 Re: Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von LeonieMay » Mo 4. Mai 2015, 16:37

:ups: Oh danke schön Aila. Das zusammen zu tragen und zu recherchieren war auch nicht so einfach. Hier gebührt aber Higgins auch noch ein super großes Danke schön! :nt5: Sie hat so manches mit mir auseiander gefriemelt, wenn ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sah. Und das mit einer Ruhe und Geduld...also liebe Higgins, nochmals vielen, lieben Dank für die Hilfe und das Korrekturlesen gestern.

Ebenso muß ich mal ein riesen Lob an meinen Tierarzt hinterlassen, der immer ein offenes Ohr hat und ohne ihn wäre diese Behandlungsform ja gar nicht möglich. Aus meinen Recherchen weiß ich, daß einige Tierärzte nicht gerne davon hören, ein Rezept ausstellen, weil sie ihre Medikamente und Behandlungen nicht mehr anbringen können.

Hauptsache, es hilft unseren Vierbeinern.
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#5 Re: Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von LeonieMay » So 10. Mai 2015, 10:26

Ich wurde gefragt, wieviel Spray´s man denn verbraucht pro Monat. Tja, da habe ich dann selber einmal angefangen zu rechnen. Das Üben kann man einfach nicht mit einrechnen, denn bei uns gingen dann auch viele Sprühstöße in der ersten Zeit daneben, obwohl sie die Maske schon akzeptierten.

Gehen wir bei Spray 1 mal davon aus, daß es schnell anschlägt und wir nach 2 Wochen runter dosieren können. Normalerweise heißt es ja 4 Wochen. Wir denken jetzt aber mal positiv.


Eine Flasche (MDI) enthält ungefähr 120 Sprühstöße.


2 x täglich 10 Sprühstöße macht 20, das mal 7 Tagen = 140 Sprühstöße


2 Wochen machen wir das Ganze = 280 Sprühstöße

Dann wird runter dosiert auf 1 x 10 für 1 Woche = 100, somit sind wir bei 3 Wochen, fehlt also die weitere Woche, in der man alle 2-4 Tage um 2 Sprühstöße reduziert.

Also bei 3 Wochen haben wir jetzt 380 Sprühstöße.

3 Tage á 8 Sprühstöße, 3 Tage á 6 Sprühstöße, 1 Tag á 4 Sprühstöße und der Monat ist voll.

Sprich wir haben also für einen Monat 398 Sprühstöße pro Monat. Das geteilt durch die Flaschen, verbrauchen wir ca. 3, 32 MDI´s pro Monat von Spray 1 und von Spray 2. Allerdings darf es dann keine Sprühstöße geben, die daneben gehen. :D Und auch das kann bei geübten Inhalierern passieren oder Frauchen ist morgens noch nicht gaz wach.


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#6 Re: Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von kaltesBlut » Fr 15. Mai 2015, 09:49

Autsch. Das hört sich verflixt teuer an! Wenn´s hilft, ist es natürlich klasse, aber das ist jetzt mal nur bei einem Pferd gerechnet :shock:

Ich bin echt gespannt, wie es bei deinen Jungs auf Dauer anschlägt!
:D Der (schwarze) Ferrari unter den Kaltblütern :D
Ich hoffe, du lässt es anständig krachen auf der ewigen grünen Wiese
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#7 Re: Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von LeonieMay » Fr 15. Mai 2015, 13:11

Nein, es ist im Vergleich zu einer Woche Behandlung mit Venti und Kräuterhustensaft nicht teuer.

57€ zahle ich für 4 Flaschen, sprich 2 x Spray 1 insgesamt 240 Spraystöße und 2 x Spray 2 mit 240 Sprühstößen.

1 Dose Sputy klein, 40 €, Equi für 7 Tage war ich bei 60 €, Ventipulmin € 60€, Hustensaft vom Doc 30€ die Flasche für 5-6 Tage.

Wenn ich dann die Hustenbehandlung auf 2 Wochen rechne...bin ich im Vergleich günstiger bei weg gekommen. Bei 5en die Husten alle Mal.

Und es kommt ja auf den Dauerhaften Erfolg an bei chronischen oder allergischen Hustern. Ich möchte ja die Zeitabstände verlängern, die Verläufe mildern und nicht 2 x im Jahr mit starkem Kortison anfangen und/ oder gar Lungenspülungen drauf schießen bzw. enden.

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Rocking Dynamite
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#8 Re: Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von Rocking Dynamite » Fr 15. Mai 2015, 20:47

LeonieMay hat geschrieben:1 Dose Sputy klein, 40 €
Sorry, ist OT, aber ich zahle für eine große Dose Sputo (840g) "nur" 30€ :shock:
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#9 Re: Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von LeonieMay » Fr 15. Mai 2015, 21:14



Wow, daß ist ein netter Preis, ich habe jetzt schon 36€ mit Versandt im Netz bezahlt. Dann behalte bloß Deinen Tierarzt. :lol:

Nein, ernsthaft, die Preise sind ja von Bundesland zu Bundesland und dann innerhalb der Tierärzte noch einmal unterschiedlich.

Nicht das es falsch verstanden wird, es soll auch kein Preisdumping sein, es geht mir um die Heilung oder Verbesserung des Hustenzustandes der Pferde. Von daher probiere ich die noch nicht so bekannte, neue Methode aus. Da alle gleichzeitig Probleme bekame, habe ich ja so auch gute Vergleichsmöglichkeite.
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#10 Re: Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)

Beitrag von LeonieMay » So 17. Mai 2015, 12:05


Falls jemand oben nicht in das Tagebuch die Aktualisierungen anschaut, schreibe ich es auch noch einmal hier. Gestern waren 2 Wochen Inhalieren mit 2 x täglich um. Seit 2 Tagen hustet der Schimmel gar nicht mehr und ist so frech, lebendig wie schon lange nicht mehr. Er strotzt vor Übermut und Energie. :par7: Und das, obwohl ich seit 4 Tagen nicht mehr abmisten kann und schon riesen Angst hatte, daß sich die Luftveränderung niederschlägt.

Bei dem Fuchs und Rappen sieht es auch sehr gut aus...hoffe, daß hört in den nächsten Tagen dann auch auf und es wird runter dosiert.
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