Hey, ist zwar schon etwas älter das Thema, aber ich kann gern auch nochmal einen Denkanstoß dazu beitragen. Bei uns im Stall haben wir auch so einen Kandidaten, der dauerhaft am Husten war/ist. Die Besi war mit verschiedenen Tierärzten und Mittelchen am Werk (u.A. Venti) und es stellte sich einfach keine Besserung ein.
Sie fuhr letztendlich in die Klinik und dort wurde das Pferd dann scheinbar gründlich untersucht und nach einer Antibiotika-Gabe und einem ellenlangen Medikamentenplan, der Empfehlung sich ein super teures Inhaliergerät, dass in die Tiefe geht, zu kaufen, war die Diagnose wohl chronisch lungenkrank
Zu Hause im Stall also schön Pferd geschont, jeden Tag am inhalieren und machen und tun. Dann hatte eine andere Einstellerin eine Tierarzt da und die besagte Besitzerin sprach diesen an, ob er nicht auch nochmal einen Rat zu ihrem Pferd hatte. Es ist ein älterer Herr mit langer Zeit Erfahrung...ich schätze diese "Alten" irgendwie
. Sie erzählte ihm die bisherige Behandlung und der TA machte sich ein Bild. Er telefonierte sogar mit der Klinik, weil er wissen wollte ob überhaupt ein Abstrich vorgenommen wurde... und Resultat war NEIN.
Es sagte ihr es gäbe ca. 300 verschiedene Arten von Bakterien und ca. 500 verschiedene Arten von Antibiotika. Es ist ihm rätselhaft, wieso die Klinik dem Pferd einfach irgendeines verabreicht habe und gar nicht weiß, gegen welches Bakterium es nun helfen soll. Mit so einem Fall fährt man sowieso nicht in eine Klinik, es sei denn man möchte sein Geld zum Fenster rausschmeissen. Er hörte das Pferd ab und sagte, die Lunge sein absolut trocken. Das kommt bei Wetteränderungen schon mal vor und dann wird halt mal etwas gehustet. In diesem Fall nun Venti zu verabreichen, wäre das falscheste was man tun könnte, da die Lunge dazu angeregt wird Schleim zu lösen und Abzuhusten, der gar nicht vorhanden ist.
Sein Rat war: Die heutigen Haus- und Freizeitpferde werden viel zu wenig bewegt. Er zeigte an ihrem Pferd, dass die "Haus- und Freizeitpferde" ihre Lungen gar nicht mehr in vollem Umfang benutzen. Er zeigte auf, dass eine Pferdelunge bis fast zu den Flanken reicht und sie davon etwa nur 30 % im vorderen Bereich benutzen. Sie solle mit ihrem Pferd ins Gelände gehen und so lange galoppieren, bis das Pferd richtig durchatmet und erschöpft ist. Nach einer kurzer Verschnaufpause das ganze nochmal. Sie solle ihr Pferd also dazu anregen, die gesamte Lunge wieder zu benutzen, so dass der ganze Apparat wieder in Schwung kommt.
Ich fand seine Erklärung sehr sehr einleuchtend. Manchmal sind die doch so einfachen Wege vielleicht sogar schon die Lösung. Das trifft natürlich jetzt nicht auf alle Pferde die ein Hustenleiden haben zu, aber vielleicht auf einen Teil schon.
Sie folgte seinem Rat eine Weile und der Husten wurde sogar besser. Da sie jedoch mit ihrem Pferd nicht ganz so harmoniert, dass beide den Gleichen weg verfolgen und ihr das "Heizen" nicht so geheuer war, brach sie wieder ab ihr Pferd richtig zu fordern. Es stellte sich wieder eine Verschlechterung ein und sie ist mittlerweile wieder am inhalieren. Ich glaube einige Leute wollen lieber ein krankes Pferd pflegen, statt ein gesundes Pferd reiten.