Erste Schritte beim Springen...

Für die E Mächtigkeitsspringer unter uns .. und die, die noch höher hinaus wollen
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Dori
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#1 Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Dori » Mi 11. Apr 2012, 23:12

Hallo!
Ich hoffe, ich finde hier ein paar Anregungen! Immerhin sind hier ja doch ein paar von euch Springmäusen unterwegs! ;)

Wie manche vielleicht in meinem Journal gelesen haben, versuche ich meiner Stute gerade im Rahmen von GHP oder einfach so in der Freiarbeit kleine Sprünge zwecks Gymnastizierung anzubieten.
Schon einfache Trabstangen führten zu Beginn zu Beinsalat vom Feinsten. Leichte Stangen werden einfach durch die Gegend getreten.
Nun kommt bei ihr langsam aber sicher die Balance, und so kommen wir meist ganz gut über ein bis zwei Trabstangen.

Diese Woche versuchte ich aus dem Trab mal ein kleines 30 cm hohes Kreuz. Nach einmal Verweigern und einmal komplett Abräumung, kamen wir auch ziemlich mäkelig im Trab drüber.
Heute beim "Freispringen" (wieder ganze 30 cm) das Gleiche.
Es tut in den Augen weh, wie sie sich darüber müht. Ist sie zu eng davor, starkst sie irgendwie drüber. Ist sie zu weit weg, landet sie zwischen den Stangen. Selbst wenn es passt, sieht es total albern aus irgendwie.

Meine Erfahrungen im Springen liegen zum Teil recht lange zurück, oder beschränken sich auf einen Intensivlehrgang aus 2011 in Langenfeld (dort aber auf fertigen Springpferdchen).

Was kann ich tun, um meiner Stute das Springen ein bisschen zu vereinfachen. Was kann ich trainieren, damit sie Sprünge besser einschätzen kann. Wie bringe ich wenigstens die Ansätze eines Takts da rein?
Oder sind wir einfach talentfrei und ich muss damit leben??? :gruebel: :D

Jetzt bin ich mal gespannt! :D
Wenn du eine falsche Antwort von deinem Pferd erhälst,
hast du entweder das Falsche gefragt oder die Frage falsch gestellt.
Tom Dorrance
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Pennywise
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#2 Re: Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Pennywise » Do 12. Apr 2012, 06:43

Achtung, das Cowgirl antwortet :D Ich spring ja zwar nicht, aber ich kenn mich im Trail bissl aus ;) Am wichtigsten ist eigentlich, dass du dein Pony in allen Einzelteilen kontrollieren und verschieben kannst. Und das aus allen Gangarten raus. Bevor das nicht klappt, wird bei uns keiner auf einen Trail-Parcours losgelassen :D Sprich, du musst in der Lage sein, jeden einzelnen Huf da hin setzen zu können, wo du ihn haben willst. Schulterkontrolle, Hüftkontrolle. Gleichzeitig wird im Trail großen großen Wert drauf gelegt, dass sich dein Pony den Weg selbst sucht. Hier hilft es, z.B. bei der Bodenarbeit die Stangen wirklich einfach nur hinzulegen, kreuz und quer, ohne auf passende Abstände zu achten. Dein Pony muss ein Gefühl für die Stangen bekommen. Es muss erstmal verstehen, dass es mit seinen Bewegungen die Abstände passend machen kann, bzw. das Gestolper vermindern kann. Und so hart das klingt, ich mach Stangenarbeit immer OHNE Beinschutz - Pony soll schon merken, dass da was ist, dass es auf seine Füßchen aufpassen muss. Bitte nicht mit Barren verwechseln :D
Himmel, jetzt schwafel ich ohne Ende und hab dir eigentlich immernoch keine Tips gegeben *gg* Also: ich würd erstmal wieder einen Schritt zurück machen und weiter an der Basis feilen: die allgemeine Rittigkeit und Bodenstangen. Wenn Pony sich ohne Reiter schon kaum ausbalancieren kann und mehr drüber fällt als springt, dann kann es das mit Reiter erst recht nicht. Verstehst wie ich mein? Außerdem würd ich mehr Stangen in die tägliche Arbeit einbauen. Die Stangen dürfen nix besonderes mehr sein, es muss zur Selbstverständlichkeit werden, dass da welche liegen. Toll find ich immer Freispringen ohne Springen :D Das heißt, Gasse o.Ä. aufbauen und da wirklich Bodenstangen kreuz und quer legen, so dass Pony wirklich mitdenken muss, wie es am blödsten drüber kommt.

Ich hoff du verstehst was von meinem Geschwafel, es ist früh am morgen und ich muss weg :D :D
Bussi!!
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Charda
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#3 Re: Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Charda » Do 12. Apr 2012, 18:56

Hui. Da les ich das ja erst mit dem Freispringen....

Also ich hab das bei meinen immer so gedeichselt, dass ich die Trabstangen und Galoppstangen schon recht früh an der Longe mit eingebaut hatte. Also immer erst eine Stange und dann beim zweiten mal die zweite usw... Da fouza ja sonst schon ziemlich ausbalanciert ist, ist mit dem Beginnen ja auch kein warten mehr verbunden ;)

Wenn du die Sache mit den Trab /Galoppstangen an der Longe hinter dir hast, würd ich unterm Sattel weiter machen. Die Stangenarbeit auch ruhig wöchentlich mit einbeziehen. Ist für Takt und Losgelassenheit eh eine ganz tolle Übung. Außerdem muss sie schön die Beinchen heben. Nur obacht, manche Pferde werden dabei eben auch etwas fit... *hüstel*

Wenn sie mit den Stangen Fußball spielen möchte, könntest du ja Cavalettis nehmen und die ganz nach unten drehen. Oder Holzblöcke mit dieser Kerbe nehmen und eine Seite höher legen. So haben die Stangen etwas mehr halt und rutschen nicht gleich von ort und stelle. Bzw. Fouza nimmt ihre Füßchen mehr nach oben und spielt nicht Mikado ;)

Wenn du aber springen möchtest, würde ich ganz und gar auf Vorarbeit mit den Trabstangen verzichten. Also während der Springstunde keine Trabstangen vorab. Lieber ein 40 cm hohes Kreuz mit Ständern bauen und eine Vorlegestange davor legen. Ständer machen wohl den "Gefährlicheren" Eindruch und die Jungen PFerde springen dann eher, als bei z.b. nur Cavalettiblöcken, weißt wie ich mein?

Das Kreuz dann am Besten die ersten male im Trab anreiten, über der Vorlegestange Galopphilfe geben und diese evlt mit einem Gertentipp unterstützen. SObald die Maus das das erste mal souverän gemeistert hat loben und aufhören! Vlt. sogar Leckerchen rein und aufhören. Alina hatte das so sehr gut verstanden.

Wenn du eh schon die MÖglichkeit zum Freispringen hast, würde ich da dann auch keine 30cm Sprünge aufstellen. Über 50cm kommt jedes PFerd gut drüber. Bau also ne Reihe mit Kreuz und Steil auf. Max 2-3 Galoppsrünge dazwischen, evlt sogar am Anfang dazwischen 2-3 Galoppstangen, dass sie den Takt und die Geschwindigkeit besser halten kann. So hilfst du ihr zu beginn auch, den Richtigen Absprung zu finden.

Legst du die SPrünge zu tief, denkt sie nicht ans Springen. Warum auch, für Fouza ist da drüber zu trabseln weniger Anstrengend. Du musst ihr schon einen Anreiz geben, da auch zu springen. Die Ständer beim Freispringen solltest du aber schon zusammen binden. Also immer die inneren. Dass sie nicht aus der Reihe springen kann. Du solltest das aufbauen, wie eine Art Gasse. Weißt du wie ich mein? Den Äußersten ganz an die Bande. Die inneren mit einem Flatterband o.ä. verbinden. Am Ende und zu Beginn der Gasse jeweils einen Ständer stellen, dass Fouza Tierchen weder am ersten noch am letzten einfach vorbei zischen kann.

Also so sind bis jetzt meine Erfahrungen. Aber es kommen bestimmt noch mehr ;)
Viele Menschen sind zu gut erzogen um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Probleme dies mit leerem Kopf zu tun.
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Dori
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#4 Re: Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Dori » Do 12. Apr 2012, 21:16

Danke erstmal ihr beiden! :thumbs:
Witzig, die Ansätze aus so verschiedenen Reitweisen zu hören! Aber schön auch, dass ich beides gut kombinieren kann. Zum einen die Bodenarbeit mit den Stangen, wie Josy das beschrieben hat und wenn ich dann zum eigentlichen Springen komme, kann ich es nach Charda einbauen.

Gerade das Freispringen werde ich mal ausprobieren.
Meine M hat auch versprochen, Stangen hin und wieder mit einzubauen.
Wir wollen ja keine wirklichen Springer werden, aber so ab und zu... :D
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#5 Re: Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Ninja » Fr 13. Apr 2012, 07:02

Guten Morgen Zusammen :)

Ich kann Charda nur zustimmen: keine 30 cm mehr! Es hört sich für mich auch eher so an,als wenn sie die "Sprünge" nicht ernst nimmt. Ich würde auch kein Kreuz mehr aufbauen sondern gleich einen kleinen Steilsprung. Der ist für die jungen/unerfahrenen Pferde leichter zu taxieren, da er optisch nicht so in der Höhe abweicht wie beispielsweise ein Kreuz.

Und Penny stimme ich auch zu :) zumindest in einem Punkt, bei dem Rest kenne ich mich nicht aus, obwohl es sehr einleuchtend ist und ich auch mal damit arbeiten möchte :)
Beschränke dich bei dem Beinschutz wirklich auf das Nötigste ;)
“There is freedom waiting for you,
On the breezes of the sky,
And you ask "What if I fall?"
Oh but my darling,
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― Erin Hanson
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#6 Re: Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Leo » Fr 13. Apr 2012, 13:40

*lol* unser Galito ist ja auch so ein Grobmotoriker. Und da bei ihm noch hinzu kommt, dass er gerne vergisst, dass er noch ne HH hat, hab ich mich nun dran begeben, ihn über Stangen zu longieren. Da er einfach da rein brettert, wie er das für richtig hält und wenn es nicht passt halt auch davor oder druaf trampelt hab ich vorsichtig mit EINER Stange angefangen. Letztendlich hab ich mich irgendwann an eine zweite getraut, die ich aber nciht direkt sondern im doppelten Abstand gelegt hatte. So konnte er nach der ersten immer taxieren. Das ging erstaunlich gut und er hat tatsächlich auch mal zugelegt oder kürzer getreten, wenn es nicht gepasst hat. :D Mittlerweile kommen wir auch über drei Trabstangen hintereinander, das ist rekordverdächtig.
Gelegentlich stell ich auch mal ein 30 cm Kreuz auf :D Ich mach das, wie Charda schreibt, mit ner Absprungstange vor dem Monstersprung. So klappt das sogar relativ gut. Die Pferde hüppen da gelegentlich drüber, als ginge es um Olympia. :D
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#7 Re: Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Blackbeauty » Di 17. Apr 2012, 09:10

Wytse hat die kleinen Kreuze zu Anfang auch nur beding ernst genommen - mal mehr mal weniger :lol: Etwas höhere Kreuzen gingen immer gut oder halt Oxer, die zum Kreuz gemacht werden. Das ist dann mächtiger. So ein Steil von 50cm Höhe ist aber das, was er am besten meistert. Du solltest dann mal probieren, ob sie besser aus dem Trab oder Galopp springt. Häufig fällt es den jungen Pferden aus dem Galopp einfacher, weil sie dann eh springen. Dann bitte immer möglichst präzise und selbstbewusst anreiten. Wirf dein Herz über den Sprung, dann wird dein Pferd ihm folgen ;)
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#8 Re: Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Dori » Di 17. Apr 2012, 18:06

Beauty, das hast du schön gesagt! :D

Danke für eure zahlreichen Tipps! Ich bin auch schon fleißig in der Umsetzungsphase. Gelongt wird nun immer mit mind. einer Stange. Eine geht eh ganz gut, sodass ich manchmal sogar um eine zweite erhöhen kann. Beim Warmführen lass ich sie jetzt auch schon mal über einen Stangenwald stolper, ganz nach Lassoschwinger-Art! :D
Aber wenn ich sie nicht so vertüddel, passt sie wirklich von alleine besser auf! Sehr schön! ;)

"Gesprungen" sind wir bisher nicht mehr. Aber meine M hat versprochen, das immer mal wieder miteinzubauen!
Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten, sollten wir irgendwann mal ein großes Springturnier starten! :thumbs:
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#9 Re: Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Snoopy » Sa 28. Apr 2012, 17:18

Was mich mal interessiert: Wie viel Platz sollte zwischen Vorlegestange und Hindernis sein?
Gehen wir mal von nem kleinen Kreuz (50cm) aus.
Wir haben kleine Pferde für kleine Leute, kräftige Pferde für kräftige Leute, schlanke Pferde für schlanke Leute, große Pferde für große Leute.

Und für alle, die noch nie geritten sind, haben wir Pferde, die noch niemand geritten hat
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Charda
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#10 Re: Erste Schritte beim Springen...

Beitrag von Charda » Sa 28. Apr 2012, 19:49

Kommt darauf an. Springst du aus dem Galopp würde ich die Vorlegestange auf ca 3,00-3,50 legen, also einen Galoppsprung. Bei Sprüngen aus dem Trab würde ich die Stange auf ca 2,00 - 2,50m legen.
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